Ein kurzer Nachruf auf die Rapperin Bo$$ aus Detroit

ID 127421
 
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Als erste Gangster-Rapperin kletterte Lichelle Marie Laws aus Detroit unter dem Namen Bo$$ 1993 auf Platz 3 der amerikanischen Charts. Am Dienstag ist sie gestorben. Jenz Steiner, Mitautor des HipHop-Lexikons, erinnert an sie.
Audio
01:31 min, 3570 kB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (48000 kHz)
Upload vom 13.03.2024 / 09:34

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Klassifizierung

Beitragsart: Kommentar
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Entstehung

AutorInnen: Jenz Steiner
Radio: coloradio, Dresden im www
Produktionsdatum: 13.03.2024
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Vielleicht sind ja manche von Euch auch Kinder frühen Neunziger und die Musik dieser Zeit begleitet Euch bis heute. Zum Beispiel die von Boss, erste Gangster-Rapperin mit Welterfolg. Das war 1993. Am Dienstag ist sie gestorben, mit sehr kranken Nieren, nach vielen Jahren an Dialyse-Geräten und crowdfunding-finanzierten Operationen. Auch wenn ihre Image und der Titel ihres Debut Albums „Born Gangstaz“ etwas Anderes vermuten lassen, mit Gangster Rap hat sie eher ein Sub-Genre bedient als einen Lifestyle. Sie kam weder aus prekären noch kriminellen Verhältnissen. Sie ist Detroit aufgewachsen, zur katholischen Schule gegangen, hatte Ballett- und Klavierunterricht. Dafür hat sie mit ihrer Roughness und ihren für die damalige Zeit harten und streitbaren Texten junge Frauen bekräftigt, ihren eigenen Weg zu gehen, den Mund aufzumachen und sich nicht in Rollenbilder quetschen zu lassen. Jetzt ist sie mit 53 Jahren gestorben und ich finde es schade, dass ihr damaliges Label Def Jam bis heute auf der eigenen Website kein Wort über Boss, ihre Rolle und ihren Tod verliert, obwohl sie mit ihrer Top 3 Chart Position 1993 maßgeblich zum Erfolg des des Labels beigetragen hat.