Kabul: Die Menschen leben in Löchern und Hamburg schiebt ab

ID 13178
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[Dauer: 15.5]
Über die harte Hamburger Abschiebe-Linie und die verfahrene Situation Afghanistans .
Audio
15:05 min, 8845 kB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 07.07.2006 / 16:54

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: Europaradio (Einzelbeiträge)
Entstehung

AutorInnen: Michael Liebler
Radio: RadioZ, Nürnberg im www
Produktionsdatum: 07.07.2006
keine Linzenz
Skript
Während nun bald täglich Meldungen über den Ticker gehen von Anschlägen in Afghanistan, während der Bundesverteidigungsminister seine Truppen vor Ort besser ausrüsten will, scheint der Hamburger Innensenator Udo Nagel die Lage weitaus rosiger zu sehen.

Er bietet jetzt auch afghanischen Familien die Rückkehr in ihr Heimatland an. Nehmen sie dieses Angebot nicht an, droht "zwangsweise Rückführung".

Freilich: Der Kampf zwischen Al Quaida und den US-amerikanischen Truppen von "Enduring Freedom" tobt ja in den Bergen. Liegt er nicht vielleicht sogar in den letzten Zügen? In Kabul, wo die Flüchtlinge ankommen, mag auch alles zum Besten stehen. Muss nicht der Prozess des Aufbaus und der demokratischen Entwicklung mit militärischer Unterstützung von NATO und USA entsprechende Ergebnisse zeigen?

Die Wirklichkeit sieht anders aus. Es werden massive Rückschläge bei der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes eingestanden. Die Warlords scheinen nicht nur gestärkt, sondern haben auch ihre Fäden ins Parlament gespannt. Korruption und Diskriminierung der Bevölkerungsminderheiten lassen die meisten Afghanen an einer lebenswerten Zukunft zweifeln. Und in Kabul leben viele Menschen in Slums, leiden an Unterernährung und sind medizinisch unterversorgt.

Unter diesen Umständen, seien Abschiebungen nach Afghanistan unverantwortlich, meinen Kritiker der Hamburger "harten Linie" - so auch die GAL-Abgeordnete Antje Möller.

Über die Hamburger Abschiebelinie und die Verhältnisse in Kabul berichtet Michael Liebler.

Dieser Bericht entstand in Zusammenarbeit mit Stefan Dünnwald von Radio Lora in München. Herzlichen Dank,

Kommentare
08.07.2006 / 07:46 Andrea Seifert, Europaradio, Radio Corax, Halle
gesendet
bei "InterAudio Europe" vom 07.07.2006