Unruhen in Tibet – Peking am Pranger

ID 22137
 
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Wie war das noch neulich, als sich die deutsche Öffentlichlichkeit über unaufgeklärten religiösen Fanatismus aufgeregt hat? Als man es kaum ausgehalten hat, dass „Hassprediger“ fromme Muslime in „uns“ unverständlichen Sprachen gegen die dekadente deutsche Kultur „aufhetzen“ und den „Gottesstaat“ predigen! Aber natürlich: Das alles gilt ja Islam! Klar doch, der ist ganz gefährlich. Wenn da die Gläubigen mitten in der „modernen Welt“ mit Kopftüchern herumlaufen und ständig beten wollen, zeigt das die ganze Unaufgeklärtheit dieser Religion. Gegen den Übergang zum religiösen Fanatismus ist deshalb Wachsamkeit geboten und für die staatliche Aufsicht so gut wie jedes Mittel recht.
Dagegen Tibet. Ganz was anderes natürlich. Unschuldige und einfach super-fromme Menschen, die sich bloß dafür einsetzen, ihre Religion frei ausüben zu können. Toll, wie diese Leute seit Jahrhunderten an ihrem Glauben festhalten und ihm ihr ganzes Leben unterordnen und unbeirrt die Rückkehr ihres „Gottkönigs“ verlangen. Ihre Abkopplung vom technischen Fortschritt ist das eine Verbrechen Pekings; ihre Ankopplung durch moderne Verkehrsmittel das andere, nämlich „kultureller Genozid“!
Was ist los in der westlichen Welt der „Aufklärung“ und der „Menschenrechte“, die vor einem Vierteljahrtausend im feudalen Europa Kampfrufe gegen religiöses Dunkelmännertum waren und heute für einen „autonomen“ tibetischen Gottkönigstaat bemüht werden?
Audio
12:32 min, 11 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 16.06.2008 / 18:52

Dateizugriffe: 354

Klassifizierung

Beitragsart: Kommentar
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: GegenStandpunkt - Kein Kommentar
Entstehung

AutorInnen: GegenStandpunkt
Radio: frs, Stuttgart im www
Produktionsdatum: 23.04.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript

Kommentare
19.05.2008 / 11:29 theo,
gesendet am 12.5.2008 zwischen 21.30-22.00 in "Gegenstandpunkt - kein Kommentar"
danke