Hallo und willkommen bei der ZIP FM. Heute zusammengestellt von Radio Orange in Wien. Durch die Sendung begleiten euch Claudia und Tadzio.

Wir haben für euch drei Beiträge vorbereitet:
Griechenland braucht ein Staatsinsolvenzverfahren: es folgt ein Interview mit Jürgen Kaiser von Erlaßjahr.de

Bildungsstudie belegt: Kinder aus der Unterschicht kommen seltener aufs Gymnasium als AkademikerInnenkinder.

Antirassistische Solidarität und Proteste in Wien, nach der Verhaftung und Abschiebung von Trainer und Spielern des Fußballvereins Sans Papiers


Bundeskanzlerin Merkel forderte gestern in einer ARD-Sendung ein Insolvenzverfahren für Staaten. Zitat: „Es geht darum, dass man eine geordnete Insolvenz eines Staates haben kann, wo Gläubiger auch mit herbeigezogen werden“.
Das Bündnis "erlaßjahr de - Entwicklung braucht Entschuldung" hat diese Forderung schon seit vielen Jahren immer wieder ins Gespräch gebracht - zumeist ging es dabei um Schwellen- und Entwicklungsländer. Denn nur so könne ein gerechter Ausgleich zwischen dem Schuldnerland und seinen Gläubigern hergestellt und die Interessen der betroffenen Bevölkerung gewahrt werden, sagt Jürgen Kaiser von Erlaßjahr.de.
Bevor wir mit ihm genauer darüber sprechen, wie ein ein Insolvenzverfahren für Staaten beschaffen sein muß, wollten wir wissen, wem es aktuell nutzt, daß es im Falle Greichenlands eben kein Insolvenzrecht für Staaten gibt.


Mit Jürgen Kaiser von Erlaßjahr.de sprach dietmar freitsmiedl von Radio LORA München.

Das Arbeiterkind landet viel seltener auf dem Gymnasium als das berühmte Professorensöhnchen und töchterchen, selbst wenn es genauso schlau ist. Das ergibt die neue IGLU-Studie, die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung.
Darin wurden zahlreiche Untersuchungen vorgenommen. So fand die Studie heraus, dass Lernleistungen nicht von Klassengröße abhängen. Und es ging auch um den Zusammenhang von sozialem Status der Eltern und der Empfehlung fürs Gymnasium.
Dass Kinder von AkademikerInnen schwieriger auf höhere Schulen kommen, das überrascht wohl kaum jemand wirklich. Aber weshalb und wieso und was daran zu ändern ist, das wollen wir doch genauer wissen. Heike Demmel fragte den Schulforscher Wilfried Bos von der TU Dortmund, unter dessen Federführung die Studie erstellt wurde, nach seinen Ergebnissen.

Mit dem Schulforscher Wilfried Bos von der TU Dortmund sprach Heike Demmel von Radio Z Nürnberg.

Am 29.April verhaftete die Wiener Polizei beim Training des FC Sans Papiers 16 Mitglieder des Fußballvereins – Spieler sowie Trainer. Noch am gleichen Abend und in den nächsten Tagen kommt es zu antirassistischen solidarischen Protesten. Dabei geht die Polizei verhältnismäßig brutal vor, es kommt zu Festnahmen von mindestens 39 DemonstrantInnen.Die meisten wurden jedoch noch in der selben Nacht freigelassen.

Von den 16 festgenommenen Spielern befinden sich am Donnerstag Abend noch zwei in Haft: Der Trainer Ugonna Boniface C. Und ein weiterer.

Es folgen Interviews von der Spontandemonstration und Blockade am 29.April von Herbert Loitsch von Radio Orange mit Di-Tutu Bukasa, dem Vereinspräsident von Sans Papiers und Demonstranten.

Die beiden Nigerianer, die vergangenen Donnerstag bei einem Fußballtraining des FC Sans Papiers in Wien Hernals festgenommen worden waren sind gestern, Dienstag 4. Mai zusammen mit 19 anderen Personen abgeschoben worden, erklärte der Direktor der Bundespolizeidirektion Schwechat, Leo Lauber, am Dienstagabend. Rund 35 Personen protestierten beim Flughafen Wien-Schwechat friedlich dagegen.

Weitere Infos auf www.nochrichten.net und at.indymedia.org, no-racism.net

Damit sind wir am Ende der heutigen ZIP FM angekommen. Aus Wien verabschieden sich Claudia und Tadzio.