Eröffnung des Weltsozialforums 2011 in Dakar Senegal

ID 38880
 
AnhörenDownload
Das Weltsozialforum 2011 startet am 6. Februar mit einer Grossen Demonstartion durch die Strassen von Dakar und einer Eröffnungsrede von Evo Morales, dem Presidenten von Bolivien. Er rief die TeilnehmerInnen auf, dass noch viel mehr PräsidentInnen aus den Reihen der Sozialen Bewegungen kommen müssen, denn es gehe darum die Menschheit und die Welt zu retten.
O-Töne von der Demo und Auszüge aus den Eröffnungsreden direkt vom WSF in Dakar, Senegal von AMARC und Radio LoRa
Audio
11:15 min, 10 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 07.02.2011 / 23:16

Dateizugriffe: 480

Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Kultur, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Bianca Miglioretto, AMARC und Radio LoRa
Radio: LoRaZH, Zürich im www
Produktionsdatum: 07.02.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Jingle

Eine andere Welt ist möglich!
Das Weltsozialforum 2011 findet vom 6 bis zum 11 Februar
in Dakar, Senegal, Afrika statt.

Stimmen Musik, Berichte, Geräusche und Reden. Die Weltorganisation der Freien Radios AMARC berichtet direkt vom Weltsozialforum in Afrika in verschiedenen Sprachen auf www.amarc.org

Schalt an und hör die stimmen der Sozialen Bewegungen weltweit.

Feb. 6 Ralley and Opening

O-Ton
Soidarität mit den Frauen weltweit. Das war nur einer der viele Slogans, die an der Eröffnungsdemonstration des WSF gestern den 6. Februar in Dakar gerufen wurden. Über 10'000 Menschen versammelten sich im Stadtzentrum. Die mehrheit kommt aus Afrika, speziell von Senegal und den umliegenden Ländern wir Mali und Mauretanien. Viele Leute aus Europe, speziell aus Frankreich, der ehemaligen Kolonialmacht von Senegal. Eine grosse Delegation ist aus Brasilien, einige kleinere Delegationen aus anderen Ländern Lateinamerikas. Einige Leute aus den USA und Kanada und fast niemand aus dem Asien-Pazifik Raum. Ich sah nur eine kleine Delgation aus Japan.

Hunderte Organisaitonen waren vertreten mit Transparenten und Parolen. Unter anderem die internationale Friedensbewegung, die Umweltorganisation von Senegal, Organisationen zur Streichung der Schulden, Attac, verschiedene Jugendorganisationen wie YMCA. Der Weltfrauenmarsch, Gewerkschaften aus Deutschland und Schweden, Hilfswerke wie ICCO und Oxfam, Eine Gruppe von Radfahren und Radfahrerinnen machte eine Solidaritätstour von Bamako in Mali nach Dakar in Senegal mit dem Velo. Die Bewegung der Mauretanischen Flüchtlinge in Senegal war vertreten, das Frauennetzwerk der Kampagne zur Kontrolle von Kleinwaffen, eine Vereinigung zur Förderung der Afrikanisch-Indischen Kultur. Weiter das Sozialforum des Maghrebs, Palästinische Organisationen, sowie saharaouische organisationen die gegen die Besetzung ihres Landes durch den Marokkanischen Staat protestierten. Und viele viele weitere...

Slogans

Soviele Organistionen soviele Parolen in verschiedenen Sprachen. Die Mehrheit in Französische. Z.B. Gegen Gewalt an Frauen, Für eine umweltfreundliche Nutzung der Bodenschätze im Interesse der Bevölkerung. Andere riefen, die Antwort auf die Finanzkrise ist internationale Solidarität. All diese Themen werden wärhend den nächsten fünf Tagen hier am Weltsozialforum in Dakar Senegal diskutiert.


Slogans

Zwei Tage vor dem WSF fand ein Workshop zur Situation und den Rechten Migratinnen und Migranten auf der Sklaveninsel Gore, die Dakar vorgelagert ist, statt. Sie verabschiedeten eine eine Weltcharta für Migration und entsprechend viele Parolen forderten eine Welt ohne Grenzen mit Reisefreiheit für alle. Eine Parole lautete:

Gestern Kolonialisiert, heute ausgebeutet, morgen frei überall herum zu reisen.

Music.

Die ganze Demo wurde von Trommeln, musik und Liedern begleitet. Die Senegalesischen Sicherheitskräfte hielten sich grösstenteils im Hintergrund und beschützten ausgesuchte Firmen, wie eine Shelltankstelle. Senegalesische Teenager haben die wachsoldaten mit den folgenden trommelrythmen unterhalten.

Music.

Nach einem über zweistündigen Marsch erreichten wir die Universität von Dakar, wo das WSF stattfindet und auch die Eröffnungsreden gehalten wurden.

O-Ton Opening

Leute der Welt, Leute von Afrika und Leute von Senegal – Willkommen in Dakar.
Das Organisationskomittee hiess die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einer leidenschaftlichen Rede willkommen.

Eine andere Welt ist möglich, eine welt wo die Gerechtigkeit gewinnt. Wir wollen soziale und ökonomische Gerechtigkeit, wir wollen lebensmittel Selbstversorgung, Wasser und Land für alle, Gesundheitsdienstleistungen und Medikamente für alle. Hoch lebe unser Sieg.

Der wichtigeste Redner des Nachmittags war Evo Morales, der Präsident von Bolivien. Ein indigener Minenarbeiter, der aus der Gewerkschaftsbewegung kommt und 2005 zum Präsidenten gewählt wurde. Der erste Präsident von Bolivien aus der Arbeiter und Arbeiterinnenklasse und der erste indigene Präsident weltweit.

In seiner militanten Rede erkärte er, dass er ein Schüler der Weltsozialforen und der sozialen Bewegungen sei. Hier lernte ehr einen Führer und heute Präsident eines Staates zu sein.

Er berichtete, wie die Bolivische Regierung entschied dass Allgemeingüter, wie wasser, Telefon, Elektrizität niemals der Privatwirtschaft überlassen werden dürfen sonder von der Regierung zur Verfügung gestellt werden müssen. Keine Privatisierung der Grundversorgung, insbesondere von Wasser, das ein Menschenrecht ist. Weiter darf die Ausbeutung der Bodenschätze nicht den Multinationalen Firmen überlassen werden, sondern muss von der Regierung verwaltet werden. So gelang es dem Bolivischen Staat in den letzten 6 jahren die staatlichen Finanzreserven zu versechsfachen.

Er rief die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf, dass es unbedingt mehr Präsidentinnen und Präsidente braucht, die aus der Schule der Sozialen Bewegungen kommen. Es gibt bereits einige wie Hugo Chavez, der das Sozialforum grüssen lässt und Rafael Correa von Equador. Aber das reicht noch lange nicht, wir brauchen noch viele weitere.

Denn es geht darum die Menschheit und die Welt zu retten. Dafür müssen wir unsere Feinde sehr gut kennen, diese sind Imperialismus, Neo-Kolonialismus und Neo-Liberalismus. Überall auf der Welt kämpfen Leute, zur Zeit erheben sie die Menschen im Maghreb, in Tunesien und Ägypten und kämpfen gegen den US-imperialismus. Der Kapitalismus befindet sich heute in der Defensive, als ein Resultat der Rebelionen der Völker weltweit.

Alle Redner der Haupteröffnungsveranstaltung des WSF in Dakar waren Männer. Erst ganz am Ende, als die meisten Leute schon gegangen waren, sprach eine Frau aus Indien vom Organisationskomittee des WSF. Sie richtete Grüsse aus von den Leuten der sozialen Bewegungen in Asien, die leider nicht anreisen konnten wegen den Hohen Reisekosten, aber in Gedanken seien sie hier vertreten und sie kündigte das Südasiatische Sozialforum im November diese Jahr in Bangladesh an.

Die Völker von Asien und die Völker von Afrika werden durch den Arabischen Raum verbunden. Dort kämpfen sie und sind heute auf der Strasse, denn wir können weder Diktaturen noch die Ausbeutung unserer beider Kontinente durch den Kapitalismus länger tolerieren. Wir die menschen dieser Länder sind vertreten hier am Sozialforum weil wir kämpfen und eine andere Welt darstellen. Und diese andere Welt werden wir gewinnen. Der Sieg gehört uns, wir sind vielleicht wenige hier am Sozialforum aber weltweit sind wir eine starke Kraft.

Afrikanische traditionelle Trommeln und weitere musikgruppen begleiteten die Eröffnungsveranstaltung des 11. WSF in die Nacht hinein.

Live vom WSF 2011 in Dakar Senegal für AMARC International und Radio LoRa Bianca Miglioretto
Schalt ein und lausche den Stimmen der sozialen Bewegungen weltweit
auf www.amarc.org.








Kommentare
08.02.2011 / 13:39 Tobias, Radio Z, Nürnberg
wird heute gesendet
im Stoffwechsel, vielen Dank!
 
11.02.2011 / 13:52 redaktion_A, Radio Helsinki, Graz
wird am 14.2.2011 morgens ab 9:20 gesendet
merci!
 
11.02.2011 / 18:13 smn, Radio LoRa, Zürich
Sendungsübernahme
Die Beiträge der Tage 1 bis 4 wurden bei Radio LoRa Zürich am 13.Februar 2011 gespielt. Danke & Gruss!