Anmoderation:
Grönland wurde vor 300 Jahren von Dänemark kolonisiert; die indigene Bevölkerung wurde europäisiert, ihre Lebensweise strategisch zerstört.

Heute macht Fisch 80% der Exporte Grönlands aus, die Bevölkerung umfaßt 57.500 Einwohner_innen; 81% der Insel liegt das ganze Jahr über unter Eis. Im letzten Jahrhundert hat das Land eine gewisse Autonomie erlangt, es gilt aber immer noch als sogenanntes "Überseeterretorium" der EU - die Terminologie steht damit ganz in der kolonialen Tradition. Außerdem erhält es mehrere Millionen Euro im Jahr von Dänemark, denn wirtschaftlich kommt die Insel nicht so recht auf die Beine: Das ist zumindest die Meinung der EU und das sagt auch die Skandinavistin Elisabeth Haug. Sie hat längere Zeit in Dänemark gelebt und studiert derzeit in Island.

Am Donnerstag, den 3. Oktober gab es im Entwicklungsausschuß des Europaparlaments eine Aussprache zur Beziehungen zwischen der EU, Grönland und dem Königreich Dänemark. Seitdem dort oben das Eis schmilzt wird die Arktis für Investoren immer interessanter, denn es liegen Bodenschätze im Inneren des Landes verborgen, an die mensch - wenn es wärmer wird - auch leichter herankommt...


Abmoderation:
Der Abbau von Mineralien, Gas und Erdöl in Grönland steht also noch in den Sternen. Zudem dies enorme Risiken für Flora und Fauna bedeutet. Der Klimawandel läßt indes die EU und andere Handelspartner frohlocken - der Seeweg zwischen Europa, Asien und Amerika rückt in greifbare Nähe.
Der mehrjährige finanzielle Rahmen (der EU-Haushalt 2014 – 2020) wird bald abgesegnet und dann wird auch die Verteilung des Geldes bekanntgegeben. Das Spannendste daran findet unsere Gesprächspartnerin Elisabeth die „neue Investitionspolitik“ in Bezug auf das „EU-Überseeterretorium“ Grönland.