Im Mai 2019 erschien im Berliner Christoph Links Verlag das Buch „Kein Land in Sicht. Gespräche mit Liedermachern und Kabarettisten der DDR“. Herausgegeben von Michael Kleff und Hans Eckardt Wenzel.
Mit einer Ausnahme entstanden alle Interviews nach dem Fall der Mauer. Der westdeutsche Journalist Michael Kleff führte in den Jahren 1990 bis 92 über 30 Interviews mit Liedermacher*innen und Kabarettist*innen aus der DDR. Auszüge daraus waren schon in verschiedenen Zeitschriften zu lesen und im Rundfunk zu hören. U.a. in einer mehrteiligen Featurereihe im Deutschlandfunk mit dem Titel „Ist es Zeit zu bleiben? Ist es Zeit zu geh’n? Was weiß ich …“ Nun liegen die Interviews in ihrer Gänze in einem Buch vor. Die Atmosphäre der einzelnen Gespräche sei von Termin zu Termin anders gewesen, schreibt Michael Kleff im Vorwort. Manchem Interview sei seine Unsicherheit als Fragesteller anzumerken. Bei anderen spüre man eine gewisse Zurückhaltung gegenüber dem Wessi mit seinem Mikrofon. Durchgängig ist wahrnehmbar, welche tiefen Einschnitte der gesellschaftliche Umbruch für alle mit sich gebracht hatte. Bestimmte Gedanken kehren in fast allen Aussagen wieder: Wohin fährt der Zug der Zeit? Welche Rolle spiele ich mit meinen Liedern, mit denen ich meinen Lebensunterhalt verdienen muss? Welche Verantwortung habe ich rückblickend für das, was in der DDR geschehen ist?

Die Sendung ist ein Feature aus einem Interview mit Michael Kleff, O-Tönen aus den Interviews und Musik der Interviewten: Hans Eckardt Wenzel, Stephan Krafwzyk, Gisela May, Gerhard Gundermann, Bettina Wegner und Perry Friedman.