Befreite Gesellschaft und Israel. Über das Verhältnis von Kritischer Theorie und Zionismus

ID 60264
 
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Vortrag von Stephan Grigat
(gekürzt)
gehalten am 12. November 2013 in Esslingen

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Audio
56:09 min, 51 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 23.11.2013 / 16:08

Dateizugriffe: 1150

Klassifizierung

Type: Kommentar
Language: deutsch
Subject area: Politik/Info, Internationales
Series: Inforedaktion Stuttgart
Entstehung

Author/s: emanzipation&frieden - anti-capitalism revisited
Radio: frs, Stuttgart im www
Production Date: 23.11.2013
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Während die Studierenden Ende der 1960er-Jahre in den Nachfolgestaaten des Nationalsozialismus nach einem kurzen Erschrecken über ihre Eltern meinten, es sei eine prima Idee, dem „Volke zu dienen“ und einige sich gleich von den palästinensischen Fedajin ausbilden ließen, ahnten die nach Frankfurt zurückgekehrten Theodor W. Adorno und Max Horkheimer schon früh, wohin dieser deutsche Aufbruch führen würde und setzten dagegen die Solidarität mit den prospektiven Opfern. Diese Solidarität führte zwar nicht dazu, die Bedeutung des Zionismus in vollem Ausmaß zu erfassen, aber sie implizierte ganz selbstverständlich die Solidarität mit Israel als Zufluchtsstätte für alle vom Antisemitismus Bedrohten.

Der Zionismus ist die unmittelbare Antwort sowohl auf den europäischen als auch auf den arabischen und islamischen Antisemitismus. Wie ist das zwangsläufig im Zionismus existierende Spannungsverhältnis zwischen Universalismus und aufgezwungenem Partikularismus zu fassen? In welchem Verhältnis stehen zionistische Emanzipation und eine kritische Theorie der Gesellschaft? Was meint der von Adorno formulierte kategorische Imperativ, alles Handeln und Denken im Stande der Unfreiheit so einzurichten, dass Auschwitz oder Ähnliches sich nicht wiederhole, angesichts der Bedrohung durch das iranische Regime, sunnitische Islamisten und ihre europäischen Förderer? Und warum versetzen allein schon diese Fragestellungen und die Bezugnahme auf die Kritische Theorie deutsche Liberale dermaßen in Rage, dass sie all ihre Propagandakünste aufbieten, um gegen die „Wirren der Dialektik“ und „falsche Freunde Israels“ zu wettern.

Kommentare
07.04.2024 / 19:46 Red. Quergelesen, Querfunk, Karlsruhe
Wird in Quergelesen am 09.04. 24 übernommen
Danke!