Unbeschadet dessen, dass bei der Wiedervereinigung so ziemlich alles schief ging, was schief gehen konnte, kann man nicht die zunehmende Radikalisierung der neuen Länder - wie sie sich in den starken Stimmenzuwächsen für die AfD bei den jüngsten Landtagswahlen exemplifiziert hat - als gelungenes Beispiel für Protestwählerverhalten oder gar für einen Aufschrei nach einschneidenden Reformen ansehen. Außer Ausländerfeindlichkeit, Islamophobie oder Anti-Semitismus hat die AfD kein Programm. Und in diesen Attitüden ist nichts enthalten, was helfen könnte, mit den wirklichen Problemen, die es fraglos in Ostdeutschland gibt, fertig zu werden. Die etablierten Parteien: CDU, SPD, FDP und so, können (und wollen) diese Probleme nicht lösen, aber es gibt etliche demokratische Parteien, die dazu bereit stünden.