17 feministische Grussbotschaften zum 8. März aus 12 Ländern

ID 107596
 
AnhörenDownload
17 Frauen* aus Indonesien, China, den Philippinen, Malaysia, Indien, Nepal, Israel, Dänemark, Schweiz, Spanien, Mexiko und Kanada haben Radio LoRa auf Anfrage eine feministische Grussbotschaft geschickt, in der sie Bezug nehmen zu die feministischen Kämpfen in ihrem Land, ihrer Organisation und international.
Die Botschaften sind zu einer Sendung zusammengestellt mit Simultanübersetzung ins Deutsche, können aber auch einzeln ausgestrahlt werden. Ich werde gleich auch noch alle Beiträge in den Originalsprachen, Englisch und Spanisch hochladen.
Audio
38:47 min, 89 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 07.03.2021 / 20:44

Dateizugriffe: 1665

Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: in anderen Sprachen, Frauen/Lesben, Kultur, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Bianca, Radio LoRa
Radio: LoRaZH, Zürich im www
Produktionsdatum: 07.03.2021
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Grenzenlose feministische Grüsse beflügeln den 8. März 2021 auf Radio LoRa 97,5 Mhz


Frieda Werden Wings, Kanada

Ein freundliches Hallo an das Publikum von Radio LoRa von WINGS dem Internationalen Frauennachrichtendienst – Eine Radioserie in der jeder Tag internationaler Frauentag ist. Ich bin die Co-Gründerin und Produzentin Frieda Werden. Ich grüsse euch aus der Anti-Covid-Isolation auf einer Insel an der Westküste von Kanada.

Wings begann in San Francisco mit dem Ziel globale Frauennachrichten über das Ende der UNO-Frauendekade hinaus zu verbreiten. Diese Dekade endete 1985. 1986 begann WINGS Berichte von feministischen Radioproduzentinnen einschliesslich Transpersonen auf der ganzen Welt zu sammeln und zu verbreiten.

Wir gehen davon aus, dass alle wichtigen Themen Frauenthemen sind einschliesslich Umwelt, Arbeit, Gesundheit, Politik und vieles mehr.

Das Wingsprogramm wird in verschiedenen Ländern ausgestrahlt wie Kanada, die USA, Neuseeland, Australien, Deutschland und natürlich am wunderbaren Radio LoRa in der Schweiz.

Einen tollen internationalen Frauentag euch allen!


Birgitte Yallow Dänemark

Liebe Alle, hier spricht Birgitte, ich grüsse euch alle aus Dänemark zu unserem speziellen Tag.
Dem 8. März Internationaler Frauentag.

Aktuelle Ereignisse in Dänemark, die für uns alle von Bedeutung sind:

Bis vor einem halben Jahr glaubten wir, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und zu wenige Frauen in Entscheidungspositionen seien die grössten Herausforderungen für Geschlechtergerechtigkeit.
Der Tsunami, der über uns hereinbrach an Informationen, Berichten, Fällen und Dokmentationen von Fehlverhalten und Missbrauch in den Korridoren von Firmen und politischen Parteien, lehrte uns eines besseren.
Es war uns allen klar, dass es diese Fälle gibt und dass sie aufhören müssen. Aber die Menge, das Ausmass und die Schwere der Fehlverhalten, angefangen bei unerwünschter sexueller Belästigung bis zu viel viel schlimmerem Missbrauch und Machtspielen schockierte uns.

Bei aller Scheusslichkeit ist es wunderbar, dass dies endlich publik wird. Viele neue Gesetze und Regeln werden eingeführt. Es gibt neue Beratungsstelle, an die sich Personen werden können, wenn ihnen etwas widerfährt oder sie etwas beobachten. Der Praxis von Geheimhaltungsvereinbarungen und Vergleichen, die offensichtlich weit verbreitet war, wird Einhalt geboten..

Es ist so gut, dass dies jetzt alles bekannt wird. Dass die Frauen, die nicht wussten, wie sie reagieren sollen, die Kraft gefunden haben, an die Öffentlichkeit zu gehen. Ich bin überzeugt, die Korridore der Firmen und Parlamente werden nicht mehr dieselben sein.

Trotz aller Hässlichkeit, Ernsthaftigkeit und und Schwere des Machtmissbrauches, ist das eine positive Entwicklung in unserem Teil der Welt.

Mit dieser Nachricht aus Dänemark wünsche ich euch allen eine tollen Internationalen Frauentag. Geniesst euch selbst und einander.


Nieke, Indonesien

Hallo ich bin Nieke aus Indonesien, ich wünsche allen Gesundheit, Sicherheit und Geduld während der COVID-19 Pandemie. Ich bin eine berufstätige Mutter von drei Mädchen. Als soziale Aktivistin weiss ich, dass die Fälle von häuslicher Gewalt während der Pandemie gestiegen sind.

Frauen in Indenosien sind verletzlicher geworden durch die Pandemie, weil die häuslichen Belastungen zugenommen haben. Neben dem Haushalt müssen sie noch ihre Kinder zu hause unterrichten. Sie sind für mehrere Aufgaben gleichzeitig verantwortlich. Wenn sie diese nicht erfüllen, erleben sie Gewalt vom Partner oder höher gestellten Familienmitgliedern.

Wenn wir heute den internationalen Frauentag feiern, feiern wir Gleichberechtigung und erinnern daran, dass Frauen das Recht haben über alle Bereiche in ihrem Leben selbst zu entscheiden. Sie haben ein Recht auf gleichen Lohn, gleiche Verteilung der unbezahlten Care- und Hausarbeit und eine Ende aller Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Wir verdienen es
Danke!


Nomi, Israel

Hallo Zuhörende von Radio Lora und Frauen auf der ganzen Welt.

Wir, Rita Mendes Flohr und ich - Nomi Tannhauser - sprechen aus Israel. Gemeinsam gründeten wir 1994 in Jerusalem die feministische Kunstgalerie Antea. In über 50 Ausstellungen hat die Galerie mit einer Vielzahl von Frauenthemen und der Perspektive von Frauen in der komplexen ethnischen und nationalen Realität Israels aufgegriffen, begleitet von Podiumsdiskussionen und Dokumentationen.

Als wir die Galerie gründeten, waren feministische Themen in der Kunst verpöhnt und wurden zum Schweigen gebracht. Kunst sollte frei sein von Identität oder sozialer Zugehörigkeit.

Heute - 27 Jahre später - sind wir beeindruckt über den völlig anderen Diskurs, der in jedem Haushalt in Israel stattfindet. Das Phänomen der sexuellen Belästigung und des Machtmissbrauchs gegenüber Frauen gibt es in allen Bereichen der israelischen Gesellschaft und Politik. Einschliesslich die Anklage wegen sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung gegen den israelischen Präsidenten Moshe Katzav. In den Medien, im Showbusiness, der Psychotherapie, der Kunst, wie Theater, Poesie und bildende Kunst. Alles ist voll von Menschen - hauptsächlich Männern -, die ihre Position zu auszunutzen, um sexuelle Vorteile zu bekommen oder Frauen zu entmachten.

In den letzten Wochen wurden die schockierenden Machtverhältnisse an Kunstakademien thematisiert. Sie verweisen auf Beziehungen zwischen Frauen und Männern in der gesamten Kunstwelt. In der feministischen Kunstgallerie Antea wollten wir die Mechanismen aufzeigen, wie das missbräuchliche Verhalten einiger Kunstlehrer systematisch stillgeschwiegen und unterdrückt wurde und wie frauenfeindliche und sexistische Äusserungen als Teil des Kunstdiskurses akzeptiert wurden.

Wir als Gründer der feministischen Galerie Antea begrüßen diese Entwicklung und hoffen, dass sie der Kunstwelt Israels eine neue Ethik bringt, die Auswirkungen auf die Gesellschaft hat.
Wir hoffen, dass junge Frauen aller Identitäten heute in einer sichereren und ermutigenderen Welt heranwachsen.

Wir wünschen euch einen wunderbaren, erfolgreichen und ermutigenden Internationalen Frauentag.


Noor, Indonesien

Hallo ich heisse Noor Hasana vom Community-Radionetzwerk für Demokratie in Indonesien.

Zum internationalen Frauentag dieses Jahr möchte ich jede Frau ermutigen, sich gegen jede Form von Gewalt und Ungerechtigkeit in ihrem Umfeld zu wehren.

Jede Frau hat das Recht auf Freiheit, faire und respektvolle Behandlung. Sie hat das Recht sich selbst zu sein ohne Drohungen oder Druck von irgendwem.


Sonja, Malaysien

Hallo liebe Zuhörende von Radio LoRa. Ich bin so glücklich euch diese Grüsse zum internationalen Frauentag zu senden. Mein Name ist Sonia. Ich bin eine Aktvistin aus Malaysien und setze mich für die Medenfreiheit ein, bin Feministin und engagiere mich seit 25 Jahren für Community Radio.

Diese Jahr brachte bereits einen riesen Erfolg für Aktivistinnen und Aktivisten in Malaysia. Wir hatten ein wunderbares Gerichtsurteil, das ein Gesetz abschafte, das gleichgeschlechtliche Aktivitäten und Beziehungen kriminalisierte. Das wist ein riesen Erfolg für die LGBT-Gemeinschaft.

Leider führte dieses Urteil zu persönlichen Angriffen gegen die Richterinnen und Richter. Und wir müssen mit vermehrten Angriffe auf die gesamte LGBT-Gemeinschaft in Malaysia rechnen.

Während den letzten 12 Monaten hatten wir Auf und Abs. Einerseit kam 2018 eine schlimme Regierung an die Macht, diese wurde zum Glück vor 12 Monaten gekippt. Was Auswirkungen auf die Demokratie und die Redefreiheit hat und somit auch die Frauenrechte stark beeinflusst.

Es kommt viel Arbeit für eine Verbesserung der Medienfreiheit und im Speziellen für das Recht auf Communityradios in diesem Jahr auf uns zu. Wir hoffen, euch nächstes Jahr wenn wir die Früchte unseres jahrelangen Kampfes ernten, euch viele positive Grüsse schicken können.

Bleibt stark in dieser schwierigen Zeit, bleib auf der sicheren Seite. Danke und Tschüss.


Mary Philippinen

Herzliche Grüsse zum internationalen Frauentag an Radio LoRa und alle Frauen der Welt.

Die gleichberechtigte Beteiligung der Frauen in der Entwicklungzusammenarbeit besteht auch nach Jahrzehnten der Bemühungen vor allem auf dem Papier. Gesetze und Richtlinien wurden nicht umgesetzt.
Die Ungleichheit in politischen Prozesse wurde nicht umfassend und nachhaltig behoben.

Kürzlich erklärte der philippinische Präsident Rodrigo Duterte, dass Frauen für hohe Regierungsposten nicht geeignet sind. Journalistinnen werden auf den Philippinen wegen ihren mutigen Stimme von staatlichen Sicherheitskräften belästigt oder verhaftet.

Innerhalb des Frauenbewegung ist Bildung und Empowerment in allen Lebensbereichen eine immens wichtige Aufgabe. Unerschrocken stellen wir uns den vielen Herausforderungen im Kampf für die Rechte und das Wohlergehen von Frauen.

Im Sagada Community Radio garantieren wir die Beteiligung der Frauen in der Führung. Die Fähigkeiten, das Wissen und die Kenntnisse von Frauen und genderqueer Personen werden im Radio geschätzt. Ohne ihre uneingeschränkte Beteiligung erreichen wir unsere Ziele nicht.

Vielen Dank an Radio LoRa, dass ihr meine Worte ausstrahlt.
Lang lebe Radio LoRa!


Cai Yiping, China

Hallo liebes Publikum von Radio LoRa. Ich bin Yiping und spreche zu euch aus meiner Heimatstadt Peking in China.

Dies ist eine tolle Gelegenheit den internationalen Frauentag am 8. März zu feiern. Ein spezieller Tag für uns alle als Frauen, als Menschen denen Gleichberechtigung wichtig ist, als Transfrauen, als gender queer Personen.
An diesem speziellen Tag erinnern wir uns an unseren Traum von einer Welt, in der alle gleiche Rechte, ohne Diskriminierung geniessen. Es ist noch ein langer Weg dahin.

Ich möchte über die Kämpfe und Herausforderungen der Frauen in China sprechen. Vielleicht wisst ihr, dass China den höchsten Anteil an berufstätigen Frauen aufweist. Trotzdem ist der gleiche Lohn für gleichwertige Arbeit immer noch ein Kampf. Wir mussten sogar beobachten, dass die Lohndifferenz in den letzten Jahren grösser geworden ist. Ganz zu schweigen von der bezahlten und unbezahlten Pflegearbeit, die Frauen übernehmen.

Nur ein Viertel der Abgeordneten in den Parlamenten sind Frauen und wir kämpfen immer noch für eine 30% Quote. Während die UNO als Ziel eine 50%ige Beteiligung von Frauen und Männern in der Politik anstrebt. Das ist noch ein weiter Weg.

Wir haben aber auch Erfolge erziehlt. Nach Jahrzehnten von gemeinsamen Bemühungen häusliche Gewalt zu bekämpfen, wurde vor fünf Jahren endlich ein Gesetz gegen häusliche Gewalt verabschiedet.
Fünf Jahre später sind Frauenorganisationen wie die Chinesische Frauenvereinigung mit Juristinnen, Richtern und der Polizei daran dieses Gesetz in die Praxis umzusetzen. Nichts desto trotz gibt es immer wieder Berichte in den Medien von Fällen in denen Frauen häusliche Gewalt, sexuelle Gewalt, pyhsischen und psychischen Missbrauch und wirtschaftlicher Kontrolle ausgesetzt sind.

Wir wollen den internationalen Frauentag zum internationalen Frauenmonat erweitern, damit wir besser auf die Frauenrechte und deren Wichtigkeit für das Wohlbefinden der gesamte Gesellschaft hinweisen können. Damit die Menschen ihr volles Potential ausschöpfen können, unabhängig von ihrem Geschlecht oder der sexuellen Orientierung.

Heute ist der Tag, an dem wir unsere Erfolge in Erinnerung rufen und die Kämpfe, die wir noch zusammen führen müssen.

Gestern habe ich Freundinnen getroffen. Darunter auch ein Anwältin, die mit Frauen auf dem Land in ihrem Kampf für Landrechte zusammenarbeitet. Sie erzählte, dass eine Frau vor 20 Jahren für ihre eigenen Landrechte gekämpft hat und heute für die Landrechte ihrer Tochter kämpft.

Das Engagement all dieser Frauen machen den internationalen Frauentag so wichtig. Es freut mich so, dass ihr meine Nachricht hört. Es ist, als ob wir verbunden sind, auch wenn wir unsere Gesichter nicht sehen können. Aber ich fühle, dass du deinen Anteil in deiner Region machst und wir Kameradinnen sind. Lasst uns gemeinsam feiern und einander inspirieren. Alles gute in eurem Leben und für eure Arbeit. Tschüss!


Xela, Radio/TV Cardadeu, Spanien

2020 wurden in Spanien 83 Morde an Frauen registriert.

Die Corona-Krise hatte für Frauen nicht die gleichen Folgen wie für Männer: Sie leiden mehr an den nachteiligen Auswirkungen der Pandemie, da über 50% in Sektoren beschäftigt sind, die direkt von der Corona-Krise betroffen sind: Handel, Gastgewerbe, Bildung sowie Gesundheits- und Sozialwesen.

Die Arbeitslosenquote von Frauen liegt 2,5% höher als die von Männern. Frauen müssten fast 30% mehr verdienen, um denselben Lohn wie Männer zu erhalten. Es wird geschätzt, dass es 105 Jahre dauern würde, um diese geschlechtsspezifische Kluft in Spanien zu schließen.

Am 8. März wird es auf den Strassen von Spanien dezentrale Aktivitäten geben, um Menschenansammlungen zu vermeiden und trotzdem zu mobilisieren. Wir werden sicher einen aussergewöhnlichen 8. März erleben. Aber der Kampf für den Feminismus muss täglich statt finden, damit wir gemeinsam die Gleichberechtigung erreichen können.

Ich bin Xela Falgueras von Ràdio Televisió de Cardedeu, Catalunien


Annie Raja National Federation of Indian Women

Freundinnen,
Wir gedenken all denen, die wegen der Pandemie ihr Leben verloren haben.
Im Namen der Nationalen Vereinigung indischer Frauen schicke ich allen revolutionöre Grüsse zum internationalen Frauentag, speziell denjenigen, die unter Covid-19 leiden.

Corona hat alles zerstört. Der Kapitalismus versagte jämmerlich, die Menschen in dieser Kriese zu entlasten. Im Gegenteil das kapitalistische System intensieviert die Zerstörung des Lebens und des Lebensunterhaltes.
Trotz der bestürtzenden Szenarien an diesem Tag, stellen Frauen auf der ganzen Welt ihre Rechte und die Gleichstellung der Geschlechter in den Vordergrund und feiern unsere gesellschaftspolitischen, wirtschaftlichen und kulturellen Kämpfe und Erungenschaften.

Jahrhundert alte Kämpfe und Hingabe ermöglichten den Frauen vorwärts zu marschieren für einen besseren gesellschaftlichen Status. Diesen 8. März müssen wir unser Engagement und unsere Entschlossenheit erneuern.

Die eigentliche Herausforderung besteht darin, die Geschlechterfrage in den Mittelpunkt der Post-Covid-Agenda der Nationalstaaten rücken. Dazu müssen Frauen auf der ganzen Welt eine globale Kampagne lancieren. So wie sich die Frauen weltweit 1945 gegen Krieg und für Frieden zusammengeschlossen haben. Wir müssen die internationalen Organisationen, wie die UNO zwingen, sicherzustellen, dass die Nationalstaaten Genderechte, Menschenrechte und Würde respektieren.

Ich grüsse euch alle herzlich! Uns gehört die halbe Welt, uns gehört der halbe Himmel, wir werden kämpfen, wir werden siegen.


Tinay, Karapatan, Philippinen

Heute, am internationalen Frauentag 2021, sende ich meine schwesterlichen Grüße an alle Frauen, besonders an die werktätigen Frauen und Queers dieser Welt, der Philippinen und der Schweiz.

Jenseits der imperialistischen und kommerziellen Vereinbarung bedeutet dieser Tag uns sehr viel, weil wir Frauen und Queers, für Brot und Rosen kämpfen, für Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit, Freiheit, Liebe und unsere Befreiung.

Einige sagen, wir hätten nichts zu feiern, den unsere Körper, unsere Stimmen und unsere Rechte werden zunehmend unterdrückt und ausgebeutet von den wachsenden rechtsextremen, konservativen, fachistischen und volksfeindlichen Regimen auf der ganzen Welt.

Aber wir feiern nicht diese gewaltigen Mauern, die keine Chance haben, gegen unsere Einheit, unsere Überzahl, unsere kollektive Weisheit und Kreativität, unsere Stärke, unsere Solidarität und unsere Bewegungen. All die Dinge, die wir in unseren Protesten, Liedern und unserer Kunst, Aktionen und Kämpfen an diesem Tag feiern. Frauen und Queers, besonders die werktätigen Frauen und Queers sind eine gewaltige Kraft.

Dies ist Tinay von Karapatan auf den Philippinen. Ich grüsse alle Frauen und Queers an diesem besonderen Tag, kämpft weiter für unser Brot und unsere Rosen, für unsere wirkliche Befreiung.


Joms GABRIELA, Philippinen

Ich bin Joms Salvador, Generalsekretärin von der GABRIELA Frauenallianz auf den Philippinen.

Die philippinischen Frauen, die trotz den katastrophalen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und der globalen Wirtschaftskrise weiterhin beharrlich Widerstand leisten, beteuern zum 111ten internationalen Frauentag ihre Solidarität mit den Frauen und nicht-binären, gender-queeren Schwestern in aller Welt.

Angesichts der schlimmsten globalen Gesundheits-, Wirtschafts- und Sicherheitskrisen, die viele unserer gegenwärtigen Generation je erfahren haben, sind wir Frauen gefordert, noch stärker zu kämpfen für unsere Rechte, soziale Gerechtigkeit und wahre Befreiung. Diese Krise hat viele Frauen der Arbeiterklasse noch verletzlicher gemacht. Sie haben weder ausreichende Gesundheitsversorgung noch sozialen Schutz und sind vermehrt dem Risiko von Einkommensverlust, Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung ausgesetzt.

Aber überall begegnen wir Frauen an vorderster Front: Pflegerinnen, Arbeiterinnen, Bäuerinnen, Führerinnen in Gemeinden, die die Gemeinschaft zusammenhalten und deren Überleben ermöglichen.
Unsere Stimmen können nicht zum Schweigen gebracht werden, unsere Kraft kann nicht unterdrückt werden. Unser kolletiver Kampf wird stärker. Wir Frauen haben eine Welt zu gewinnen.
Kämpfen wir furchtlos! Vorwärts Frauen. Wir sind da um zu kämpfen und zu siegen.


Joan, Philippinen

Herzliche solidarische Grüße zum internationalen Frauentag. Ich bin Joan von den Philippinen.
An diesem historischen Tag inmitten der Corona-Pandemie, lasst uns alle Frauen grüssen, die an vorderster Front und in Führungspositonen einen fürsorglicheren Umgang in dieser Krise gezeigt haben

Lass uns all die Frauen grüßen, die unsere Umwelt schützen. Insbesondere unserer indigenen Schwestern auf der ganzen Welt, die unsere Artenvielfalt schützen, um weitere Viren und Katastrophen zu verhindern und dafür vom patriarchalen System angegriffen, unterdrückt und missbraucht werden. Ein System, dass weiterhin unser Leben als Frauen dominiert.

Zur Erholung von dieser Pandemie, sollten wir uns von der Normalität und dem "Business as usual" abwenden, da diese strukturelle Gewalt und Ausbeutung von Frauen bedeuten.

Mit Frauen in Führungspositionen können wir einen anderen Weg zur Erholung einschlagen, der fürsorglich, gerecht und nachhaltig für die Menschen und den Planeten ist.
Danke!


Maru, SIPAM Mexiko

Hallo, ich bin Maru Chavez und grüsse euch aus Mexiko. Ich bin von SIPAM – eine feministishe Organisation, die sich für ine ganzheitliche Gesundheit für die Frauen einsetzt. 1991 begannen wir im öffentlichen Radio von Mexikostadt feministische Programme auszustrahlen.

1994 schlossen wir uns dem Weltverband freier Radios, AMARC an und begannen uns für die Kommunikationsrechte von Frauen einzusetzen und dass die Frauenrechte auch in anderen Freien Radios in Mexiko aufgegriffen werden.

Im Moment sind wir Ko-Inhaberinnen der Frequenz Radio Electra in Mexikocity. Das Radio ist bekannt als Radio Violeta, das erste feministische Freie Radio in Mexiko. Mit diesem Radio wollen wir alle Themen rund um die Frauenrechte in die Öffentlichkeit tragen.

Diesen 8. März wollen wir feiern, dass wir diesen Radiosender haben, zum ersten Mal in der 100-jährigen Geschichte des Radios in Mexiko. Wir verstehen Radio Violeta als eine wichtiges Instrument, um Gegenöffentlichkeit zu den machistischen, patriarchalen Inhalte in anderen Medien zu schaffen.

Wir feiern die Stimmen der Frauen und aller Personen der sexuellen Vielfalt.
Lang lebe das Radio! Lang leben die Frauen. Lang leben die freien Radios und lang lebe der 8. März.


Prativa, Nepal

Alles Gute zum Frauentag. An diesem Tag möchte ich, Prativa Chetri aus Nepal, uns daran erinnern, wie stark und widerstandsfähig wir wirklich sind. Trotz Schwierigkeiten und Nöten, gehen wir vorwärts in eine bessere Zukunft. Das Leben und der Erfolg jeder Frau ist eine Inspiration für andere. Feiern wir unsere Stärke und Verbundenheit und feuern wir uns gegenseitig an. Mit den besten Wünschen für ein glückliches und gesundes 2021 an alle Schwestern auf der ganzen Welt. Alles Gute zum Frauentag.


Nimmi Indien

Hallo liebes Publikum von Radio Lora!
Ich hoffe, es geht euch gut! Das letzte Jahr war für alle schwierig wegen der Covid-19-Pandemie und den Lockdowns. Ich hoffe, dass es mit den Impfprogrammen, die in vielen Ländern begonnen haben besser wird.

Mein Name ist Nimmi Chauhan und ich komme aus Indien.

An diesem Internationalen Frauentag grüße ich alle Verfechterinnen der Gleichstellung der Geschlechter, vor allem diejenigen, die sich als Frauen identifizieren.

Ich weiß, dass ich eine geschlechtergerechte Welt in meinem Leben nicht mehr erleben werde, aber ich werde an jeden einzelnen Tag meines Lebens nach Kräften versuchen die patriarchalen Barrieren niederzureissen!

Als ich über das Themen meiner Botschaft nachdachte, wurde mir klar, dass wir als Frauen jeden Tag für unsere "Wahl", unsere "Stimme" und unsere "Sicherheit" verhandeln und kämpfen müssen.

In meinem und in vielen anderen Ländern auf der Welt können Frauen immer noch nicht über solch trivale Sachen, wie den Besitz eines Mobiltelefons entscheiden oder über etwas so wichtiges wie einer Partnerschaft und Hochzeit.

Die Stimmen der Frauen bleiben unsichtbar und werden nicht als wichtig erachtet, sei es in der Familie oder in der Gemeinschaft. Und die Sicherheit von Frauen wird immer noch aus einer Perspektive von Moral und Ehre betrachtet und nicht aus einer Rechtsperspektive! Frauen haben ein Recht darauf, in ihrem Zuhause, am Arbeitsplatz und an öffentlichen Orten sicher zu sein. Aber es scheint, dass meine Sicherheit meine Verantwortung ist und davon abhängt, was ich trage, wohin ich gehe, wann ich gehe, mit wem ich gehe, warum ich gehe, und nicht die Verantwortung des Staates und der Gesellschaft ist!

Ich weiß, dass ich privilegiert bin - ich bin gebildet, lebe in einer großen Stadt und habe Zugang zu allen grundlegenden Annehmlichkeiten. Ich spreche mindestens eine internationale Sprache neben mehreren indischen Sprachen, ich habe Zugang zu Medien und Informationen usw. Stellen euch vor, wie viel schwieriger es für Frauen ist, die aufgrund ihrer Behinderung, ihrer Sexualität, ihrer Kaste, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer Religion, ihres Migrantions- und Flüchtlingsstatus, ihrer geografischen Lage etc. marginalisiert sind!

Wir erleben einen Anstieg der konservativen und rechten Politik in allen Ländern der Welt. Es beunruhigt mich, dass die Welt zunehmend intoleranter wird, durch Hasspolitik, Fehl- und Desinformation polarisiert wird, dass Gemeinschaften aufeinander spucken und Menschen, die eine andere Meinung haben, von Regierungen auf der ganzen Welt unterdrückt und zum Schweigen gebracht werden.

Eine Atmosphäre der Angst und Gewaltandrohung erschwert die Gleichberechtigung um ein Vielfaches!
Aber ich sehe Hoffnung in den mutige Stimmen von jungen Frauen, die sich weigern, zum Schweigen gebracht zu werden, und die öffentlich aufstehen und für ihre Rechte einstehen. Frauen aus allen Generationen müssen zusammenstehen!

Eine Botschaft, die wir laut und deutlich aussprechen müssen lautet: "Wir werden durch unsere Fähigkeiten definiert und nicht durch unser Geschlecht".
Danke für Eure Aufmerksamkeit und alles Gute.
Ciao!

Ein solidarisches und feministisches Dankeschön von Radio LoRa an:
Nieke, Frieda, Sonia, Joms, Birgitte, Noor, Nomi, Mary, Bianca, Annie, Tinay, Xela, Maru, Prativa, Nimmi, Yiping, and Joan.