Orte der Gewalt - deutsche Kinderkurheime von 1950 bis 1990

ID 109530
 
AnhörenDownload
Während der Begriff Ferienfreizeit heutzutage zumeist positive Gedanken weckt gestalteten sich diese bis in die 1990er Jahre noch grundlegend anders. Nicht 1-2 sondern 6-8 Wochen wurden vor allem kränklich scheinende Kinder auf Anraten von ÄrztInnen auf Kur "verschickt". Statt Spiel und Spaß herrschte dort die sogenannte "schwarze Pädagogik". Kinder im Alter zwischen 2 und 10 Jahren wurden in diesen "Verschickungsheimen" von den 1950er bis in die 1990er Jahre systematisch erniedrigt und gequält. Zwangsernährung, Isolationsstrafen, sexueller Missbrauch. Sowohl psychische als auch physische Gewalt herrschte in den über 1.100 in der gesamten BRD verteilten Heimen.

Anja Röhl, ebenfalls Betroffene, ist Sonderpädagogin, Autorin und Gründerin des Vereins zur Aufarbeitung und Erforschung von Kinder-Verschickung e.V.. Sie betreibt die Internetseite verschickungsheime.de auf der sich die Betroffenen (schätzungsweise zwischen 3 und 12 Millionen Menschen) austauschen und Erfahrungsberichte sammeln können. Wir sprachen mit Ihr über die Verantwortlichen, die nationalsozialistischen Wurzeln der "Verschickungsheime", sowie die Ziele der Initiative Verschickungskinder.
Audio
21:41 min, 27 MB, mp3
mp3, 172 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 10.06.2021 / 11:57

Dateizugriffe: 2191

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kinder
Serie: CX - Corax - Politik - Makro
Entstehung

AutorInnen: Tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 10.06.2021
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Kein Skript vorhanden.

Kommentare
18.06.2021 / 20:25 niki müller,
gesendet
am 18.6. von uns übernommen und gesendet. Interessanter und wichtiger Beitrag. Vielen Dank!