Dresdner DDR-Museum "Welt der DDR" schließt seine Pforten

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Anmod: Sätze wie "Guck mal, die Eierbecher hatten wir damals auch", konnte man oft hören, wenn man im privat geführten Dresdner Museum "Welt der DDR" am Albertplatz zu Gast war. DIe ausgestellten Gegenstände aus dem Alltags- und Arbeitsleben konnten als Brückenschlag zwischen den Generationen dienen, um über diese Zeit ins Gespräch zu kommen. Doch mit und nach der Corona-Krise und 33 Jahre nach dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik flaute das Interesse an den Ostprodukten ab. Jenz Steiner von coloRadio weiß die Hintergründe.
Audio
01:48 min, 4238 kB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 31.05.2023 / 16:53

Dateizugriffe: 373

Klassifizierung

Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Kultur, Arbeitswelt
Entstehung

AutorInnen: Jenz Steiner
Radio: coloradio, Dresden im www
Produktionsdatum: 31.05.2023
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Ist die DDR-Retrowelle, die dauerhaft durch Dresden schwappt, jetzt am Abebben? Seit Samstag rollen keine Tatrabahnen der DVB mehr durch Dresden, zumindest nicht im Linienverkehr.

Und … heute schließt das private DDR-Museum am Albertplatz seine Pforten und das nach nur sechs Jahren am neuen Standort. Manche kennen die Sammlung sicher noch aus Radebeul. Der Supermarkt-Betreiber Peter Simmel hat sie damals aufgekauft und in seinem neuen Einkaufszentrum am Albertplatz untergebracht.

Die 75.000 Exponate sollen nun versteigert werden. Mindestgebot sind jeweils 10 Euro pro Ausstellungsstück.
Die Autos im Gebäude sind Leihgaben. Die gehen an die Eigentümer*innen zurück. Die können also nicht für einen Zehner ersteigert werden. Wie sie aus dem Gebäude kommen, das wird auch noch mal eine Herausforderung.

Was ist der Grund für die Schließung?
Vor der Corona-Krise kamen immer so 80.000 Gäste pro Jahr. 100.000 wären super gewesen, damit sich das Museum gut trägt. Stattdessen waren es nach Corona gerade einmal 10.000 Besucher*innen pro Jahr.

Was wird aus den beiden Mitarbeiter*innen? Eine bleibt dem Unternehmen treu und tritt eine neue Stelle an, die Andere wechselt das Unternehmen.

Wie die 1.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche zukünftig genutzt werden, das ist auch noch unklar.

Wer auf DDR-Retro nicht verzichten will, kann ja immer noch nach Berlin ins DDR-Museum fahren. Das steckte bis vor kurzem auch in der Krise, da in dem Gebäude auf der ehemaligen Fläche des Palast-Hotels Ende letzten Jahres ein Großaquarium geplatzt war. Seit 1. April ist das Berliner DDR-Museum wieder geöffnet.

Mehr Infos auf www.weltderddr.de

Kommentare
02.06.2023 / 17:57 Monika, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
in sonar
am 2.6.. Vielen Dank !