„Terror gegen Terror – Folter in US-Lagern“

Anmoderation
Jeder nach seiner Facon, jedem die gleichen Rechte. Dieses ursprüngliche Credo des American way of life führen die Vereinigten Staaten ad absurdum in ihrem Krieg gegen den Terror. Der Fall Murat Kurnaz ist ein Beispiel dafür. Fünf Jahre schmorte der Türke aus Bremen im berüchtigten Gefangenenlager Guantanamo – ohne Anklage und unter menschenunwürdigen Bedingungen. Zwar scheint im Falle Kurnaz noch vieles widersprüchlich und unklar: Etwa ob deutsche Behörden die Haft des jungen Türken im Gefangenenlager Guantanamo begünstigt oder verlängert haben, oder ob Kurnaz wirklich nur ein unbedarfter Koranschüler gewesen ist, der sich bloß zur falschen Zeit am falschen Ort aufhielt. Bei allem Zweifel aber ist unstrittig, dass man dem so genannten „Bremer Taliban“ bis heute keine Schuld nachweisen konnte. Dennoch raubte man ihm fünf Jahre seines Lebens. In seinem so betitelten Buch legt Kurnaz ein Zeugnis dafür ab, wie die USA systematisch im rechtsfreien Raum operieren und dabei Menschenrechtskonventionen wie das Folterverbot missachten.
Ein Beitrag von Christian Guht - Radio Amnesty München.