Vorsicht bei acrylamidhaltigen Lebensmitteln, professioneller Beitrag der Verbraucherzentrale NRW

ID 2714
 
Vorsicht bei acrylamidhaltigen Lebensmitteln, professioneller Beitrag der Verbraucherzentrale NR
Radio-Info der Verbraucher-Zentrale NRW im web

Rote Karte für Pommes + Chips
- Vorsicht bei acrylamidhaltigen Lebensmitteln
Länge: 2:40 Min.
Sendezeit: ab 2.12.2002
Audio
02:40 min, 2930 kB, mp3
mp3, 150 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 05.12.2002 / 14:34

Dateizugriffe: 1

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Umwelt
Serie: Verbraucherzentrale NRW
Entstehung

AutorInnen: Verbraucherzentrale NRW, Upload Greenpeace-Radio Stuttgart
Radio: frs, Stuttgart im www
Produktionsdatum: 02.12.2002
keine Linzenz
Skript
Vorschlag zur An- und Abmoderation:

Anmoderation:
Achtung: Pommes- und Chips-Alarm! Wer sich zu viel fettige Fritten und krosse Kartoffelchips reinzieht, vertilgt
damit auch unbemerkt eine starke Dosis Acrylamid. Dieser Stoff, der bei der Erhitzung ausgerechnet bei den
Rennern von Brat- und Backwaren entsteht, steht in Verdacht Krebs erregend zu sein. Bis man dem unheilvollen
Übeltäter richtig auf die Schliche kommt, rät die Verbraucher-Zentrale NRW zur Pommes-Abstinenz. Für alle, die
nur schwer auf die Potato-Portionen verzichten können, hat Gerlinde Waschke folgende Infos
zusammengetragen:

Abmoderation:
Ausführliche Tipps zum Umgang mit dem gefährlichen Stoff Acrylamid sind auch noch mal in einem Info-Blatt
zusammengestellt. Das können Hörer im Internet unter www.verbraucherzentrale-nrw.de/acrylamid einsehen.


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Beitrag:

Atmo:Geräuschvoller Genuss von Kartoffelchips

Sprecherin:
Wer zu viel Potato-Chips oder Pommes in sich reinstopft, wird nicht nur dick, sondern setzt sich auch
schleichend einem erhöhten Krebsrisiko aus. Acrylamid heißt der gesundheitsschädliche Stoff, den
Wissenschaftler erst jüngst ausgerechnet in beliebten Lebensmitteln wie Pommes oder Bratkartoffeln,
Knäckebrot, Keksen und Frühstücks-Cerealien nachgewiesen haben. Das Tückische daran: Acrylamid ist kein
Zusatzstoff, der Nahrungsmitteln beigegeben wird. Sondern die unheilvolle Substanz bildet sich während der
Zubereitung von bestimmten Produkten, wenn einige Komponenten zusammenspielen, erklärt
Ernährungsberaterin Regina Heid von der Verbraucher-Zentrale NRW. Schädliches Acrylamid entsteht:

0-Ton:
bei solchen Produkten, die sowohl stärkehaltig sind als auch die Aminosäure Asparagin enthalten und wo die
Lebensmittel unter sehr hohen Temperaturen erhitzt werden.

Sprecherin:
Das betrifft leider in erster Linie Kartoffeln, Kekse, Knäckebrot und Korn-Flakes beim Backen, Rösten, Braten
und Frittieren. Je dunkler die Pommes, Bratkartoffeln oder der Toast, desto höher ist wahrscheinlich auch der
entstandene Acrylamid-Gehalt, weil sich der bedenkliche Stoff vor allem an der Außenfläche bildet. Allerdings ist
wissenschaftlich noch nicht erwiesen, ob acrylamidhaltige Lebensmittel für jeden gleich gefährlich sind:

O-Ton:
Prinzipiell sind solche Personen gefährdet, die natürlich jeden Tag Pommes essen oder wo Chips abends
auf’m Tisch stehen oder wo Frühstücks-Cerealien jeden Morgen gegessen werden. Ganz besonders gefährdet
sind natürlich Kinder.

Sprecherin:
Da die Kleinen häufig ähnlich große Portionen an Pommes und Knabberzeug verdrücken wie Erwachsene,
nehmen sie gemessen an ihrem geringen Körpergewicht jedoch eine relativ hohe Menge an Acrylamid zu sich.
Um möglichen Gesundheitsgefahren zu entgehen, rät Regina Heid:

O-Ton:
So wenig wie möglich an Pommes, Chips und Frühstücks-Cerealien oder auch Knäckebrot zu verzehren, weil
noch nicht geklärt ist, ab wann oder ab welcher Menge eine Aufnahme denn gefährlich werden können.

Sprecherin:
Wer aber nicht ganz auf die gewohnten Leckereien verzichten will, sollte zumindest bei der Zubereitung einige
Dinge beachten: Erhitzungstemperatur und Bräunungszeit stets möglichst niedrig halten. Das heißt, Kartoffeln
und Toast nur leicht bräunen. In der Fritteuse die Temperatur unter 175 Grad halten und Pommes nicht länger
als dreieinhalb Minuten garen. Die Temperatur im Backofen sollte 200 Grad nicht übersteigen, Umluftherde
sogar nur bis 180 Grad einstellen. Beim Braten in der Pfanne wegen des höheren Wassergehaltes Margarine
statt Öl verwenden. Und beim Frühstück von karamellisierten Flakes und gerösteten Crunchies am besten auf
stinknormales Müsli umsteigen.