„Die Beschleunigung der Zeit trat ein“ Zum revolutionären Umbruch in der DDR 1986 bis 1990. Interview mit Wolfgang Rüddenklau
ID 30582
„Die Beschleunigung der Zeit trat ein“
Zum revolutionären Umbruch in der DDR 1986 bis 1990. Ein Interview mit einem „eingeschworenen Feind unserer Gesellschaft“: Wolfgang Rüddenklau (Ex-Umweltblätter-Redakteur)
Zum revolutionären Umbruch in der DDR 1986 bis 1990. Ein Interview mit einem „eingeschworenen Feind unserer Gesellschaft“: Wolfgang Rüddenklau (Ex-Umweltblätter-Redakteur)
Klassifizierung
Beitragsart: Rohmaterial
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Internationales, Umwelt, Kultur, Politik/Info
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Im Oktober 2009 haben Graswurzelrevolution-Redakteur Bernd Drücke und GWR-Praktikant Christoph Krebber im Studio des Medienforums Münster, technisch begleitet von Klaus Blödow, eine Radio Graswurzelrevolution-Sendung zum Thema „20 Jahre ‘Wende’ in der DDR“ produziert. Sie ist in einer redaktionell bearbeiteten Version in der anarchistischen Monatszeitung Graswurzelrevolution
(GWR Nr. 343, November 2009, www.graswurzel.net) erschienen.
Telefonisch aus Berlin zugeschaltet war Wolfgang Rüddenklau (* 1. Mai 1953 in Erfurt), über den in den 80er Jahren Oberstleutnant Zeiseweis von der Bezirksverwaltung Berlin eine Akte angelegt hat:
„R. [Rüddenklau] ist zweifellos ein eingeschworener Feind unserer Gesellschaft, insofern ist eine Zielstellung, Straftaten gemäß §§ 219 oder 220 StGB nachzuweisen, ein Verniedlichen der feindlichen Grundposition des R. ; wir sollten alles unternehmen, den Staatsfeind R. zu enttarnen und zu beweisen.
R. und seines gleichen lassen sich schwer einsperren. Unser erstes Ziel sollte sein, ihn als Feind politisch unwirksam zu machen. Seine
- Machtambitionen,
- Herrschsucht,
- Anarchistische Position,
- Unbeherrschtheit,
- Homo- oder Bisexualität,
- Desinteresse an Umweltfra¬gen usw.
bieten Angriffspunkte gegen ihn.“
Zeiseweis war kein Mitarbeiter des Verfassungsschutzes, sondern der Staatssicherheit der DDR, der Stasi. Wolfgang Rüddenklau war ab 1986 Redakteur der Umweltblätter und ab 1989 des telegraph. Das waren die wichtigsten Oppositionsblätter in der DDR. Er ist Mitbegründer der Ost-Berliner Umwelt-Bibliothek, die ein wichtiger Treffpunkt und ein Mobilisationsort der basisdemokratischen und libertären Oppositionsgruppen in der DDR war.
(GWR Nr. 343, November 2009, www.graswurzel.net) erschienen.
Telefonisch aus Berlin zugeschaltet war Wolfgang Rüddenklau (* 1. Mai 1953 in Erfurt), über den in den 80er Jahren Oberstleutnant Zeiseweis von der Bezirksverwaltung Berlin eine Akte angelegt hat:
„R. [Rüddenklau] ist zweifellos ein eingeschworener Feind unserer Gesellschaft, insofern ist eine Zielstellung, Straftaten gemäß §§ 219 oder 220 StGB nachzuweisen, ein Verniedlichen der feindlichen Grundposition des R. ; wir sollten alles unternehmen, den Staatsfeind R. zu enttarnen und zu beweisen.
R. und seines gleichen lassen sich schwer einsperren. Unser erstes Ziel sollte sein, ihn als Feind politisch unwirksam zu machen. Seine
- Machtambitionen,
- Herrschsucht,
- Anarchistische Position,
- Unbeherrschtheit,
- Homo- oder Bisexualität,
- Desinteresse an Umweltfra¬gen usw.
bieten Angriffspunkte gegen ihn.“
Zeiseweis war kein Mitarbeiter des Verfassungsschutzes, sondern der Staatssicherheit der DDR, der Stasi. Wolfgang Rüddenklau war ab 1986 Redakteur der Umweltblätter und ab 1989 des telegraph. Das waren die wichtigsten Oppositionsblätter in der DDR. Er ist Mitbegründer der Ost-Berliner Umwelt-Bibliothek, die ein wichtiger Treffpunkt und ein Mobilisationsort der basisdemokratischen und libertären Oppositionsgruppen in der DDR war.
Kommentare
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08.11.2009 / 17:31 | theo, |
gesendet 7.11.2009 / 18.30 in - siehe Titel
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danke, Rüddi jetzt bei Knabe, Nischen werden knapper | |
09.11.2009 / 12:36 | ta, Radio Corax, Halle |
wird gesendet
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in der reihe "wendefokus"... siehe: http://www.wendefokus.de/ | |