Vogel der Woche (179): Der Langschwanz

ID 38481
 
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diesmal ein arg untypischer Dschungelbewohner im Rauchkrautbewuchs
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04:05 min, 3820 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 17.01.2011 / 14:05

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Klassifizierung

Type: Hörspiel
Language: deutsch
Subject area: Andere, Umwelt, Kultur
Series: Vogel der Woche
Entstehung

Author/s: Kai
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Production Date: 17.01.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Beginn Sprechtext //

Heute: Der Langschwanz (Purus Communardus)

Die Vogelwelt hält immer wieder neue Überraschungen für uns bereit: Da werden Nesthocker plötzlich zu Zugvögeln, nachdem sie ein paar Züge aus sonstwas genommen haben, oder ohnehin schon seltene Westerwellensittiche werden noch einsamer, als sei es eh schon sind, oder … aber lassen wir das.

Der ornithologischen Fachpresse entnehmen wir, das soeben im australischen Busch – offensichtlich in dem Teil, der noch nicht klimabedingt abgesoffen ist – ein reiner Langschwanz gesehen wurde, jener schneeweiße, nicht mehr ganz taufrische Rundbrillenbalzer, der uns schon vor über vierzig Jahren auf den Nerv ging, als er noch an Uschis Knospen knuspern durfte, wovon unsereiner bestenfalls träumen …. aber lassen wir das.

Von Uschis Knospen hat der Langschwanz längst gelassen und ist zum veganen Harems-Hocker geworden. Gemäß dem biblischen Grundsatz:
„Siehe, die Vöglein auf dem Felde, sie säen nicht und sie ernten nicht, und sie vögeln trotzdem“,
verbrachte er die letzten dreißig Jahre zusammen mit fünf treu folgenden Hennen im gepflegten spirituell-revolutionsromantischen Wohlleben, aus dem wenig nach außen drang, außer der gelegentlich Erkenntnis: Der Langschwanz legt keine Eier, der Langschwanz hat Eier.

Und jetzt will er plötzlich, im Spätstadium sein Carrière – Mon Dieu! - im australischen Dschungel gar nicht so vegane Maden fressen und sich statt seinen Haremshennen einem Jacobspudel widmen? Aber lassen wir das.

Wahrscheinlich alles aus revolutionärem spirituellem Idealismus, um uns spießigen Ornithologen noch mal zu zeigen, wie kaputt unser System wirklich ist. Oder einfach nur, weil die Rente nicht reich? Die 50.000 Eier Gage verfrisst sein Harem eh in null komma nix.

Bleibt nur noch die Frage: Interessiert uns das ganze überhaupt wirklich? Oder verfolgt dieser Beitrag schlicht und einfach den Zweck, mindestens drei Sendeminuten zu schinden und dazu noch unsägliche Meditationsmusik zu spielen?

Des Langschwanzes fritzteuflischer Freund hätte dazu gesagt: "Wenns der Wahrheitsfindung dient?"...

// Ende Sprechtext

Musik: gemafrei

Kommentare
17.01.2011 / 14:08 hikE, Radio Unerhört Marburg (RUM)
wäre heute gesendet worden
wenn wir keinen selbstverursachten Murx mit der Technik gehabt hätten - kommt nächste Woche noch mal!