[EF] 6. Denknadel - Meister-Eckehart-Straße 1
ID 44162
In Erfurt stehen Denknadeln für die Opfer Nazideutschlands. Im Rahmen einer Sondersendung zur langen Nacht der Erinnerung entstanden diese kurzen Features über die Menschen denen diese Nadeln gewidmet sind.
Redaktion: Undine Zachlot, Frank Lipschik, Johannes Smettan
Sprecher_innen: Marie Baumann, Roman Pastuschka, Johannes Smettan
Lizenz: cc by-nc-sa Radio F.R.E.I. Erfurt, 8.11.2011
Musik:
cc by-sa stefano mocini – injustice
cc by-nc-sa Blancheneige Bazaar Orchestra - Meshugge
Redaktion: Undine Zachlot, Frank Lipschik, Johannes Smettan
Sprecher_innen: Marie Baumann, Roman Pastuschka, Johannes Smettan
Lizenz: cc by-nc-sa Radio F.R.E.I. Erfurt, 8.11.2011
Musik:
cc by-sa stefano mocini – injustice
cc by-nc-sa Blancheneige Bazaar Orchestra - Meshugge
Klassifizierung
Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Kultur, Politik/Info
Serie: Denknadeln in Erfurt
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Script:
Evangelisches Ratsgymnasium, Meister-Eckehart-Straße 1
Naemi Rosenblüth, 1926 bis 1942
ausgewiesen am 19. September 1942 nach Theresienstadt
Naemi Rosenblüth war kurzzeitig Schülerin an der Mittelschule 1 in der Kasinostraße, einer reinen Mädchenschule. Einige ehemalige Mitschülerinnen erinnern sich noch an sie:
„'Wir nannten sie immer Normi' erzählte eine von ihnen. Die Zeitzeuginnen beschreiben Naemi als freundlich und zurückhaltend, wissbegierig und interessiert an den meisten Schulfächern. Ihr dunkles Haar habe sie kurz getragen, ihre Kleidung sei schlicht, wenn nicht sogar ein wenig ärmlich gewesen. Im Oktober 1938 sei sie plötzlich, von einem Tag auf den anderen, nicht mehr in die Schule gekommen. Keiner habe mit ihnen darüber geredet, keiner habe nach ihr gefragt.
Naemi war 12 Jahre alt, als man sie zusammen mit ihrer Mutter und zwei älteren Schwestern zwangsweise an die polnische Grenze transportierte. Die Familie kam zunächst in Otwock unter, dann in Warschau. Ob Sie im überbelegten Ghetto in Folge der unmenschlichen Lebensumstände starb oder in das Vernichtungslager Treblinka deportiert wurde, ließ sich nicht ermitteln.
Evangelisches Ratsgymnasium, Meister-Eckehart-Straße 1
Naemi Rosenblüth, 1926 bis 1942
ausgewiesen am 19. September 1942 nach Theresienstadt
Naemi Rosenblüth war kurzzeitig Schülerin an der Mittelschule 1 in der Kasinostraße, einer reinen Mädchenschule. Einige ehemalige Mitschülerinnen erinnern sich noch an sie:
„'Wir nannten sie immer Normi' erzählte eine von ihnen. Die Zeitzeuginnen beschreiben Naemi als freundlich und zurückhaltend, wissbegierig und interessiert an den meisten Schulfächern. Ihr dunkles Haar habe sie kurz getragen, ihre Kleidung sei schlicht, wenn nicht sogar ein wenig ärmlich gewesen. Im Oktober 1938 sei sie plötzlich, von einem Tag auf den anderen, nicht mehr in die Schule gekommen. Keiner habe mit ihnen darüber geredet, keiner habe nach ihr gefragt.
Naemi war 12 Jahre alt, als man sie zusammen mit ihrer Mutter und zwei älteren Schwestern zwangsweise an die polnische Grenze transportierte. Die Familie kam zunächst in Otwock unter, dann in Warschau. Ob Sie im überbelegten Ghetto in Folge der unmenschlichen Lebensumstände starb oder in das Vernichtungslager Treblinka deportiert wurde, ließ sich nicht ermitteln.