onda-info 278 SPEZIAL: Pflanzenschutzmittel: Gesundheit oder Geschäft?

ID 46650
 
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Damit auf den Feldern genau das wächst, was der Mensch sich wünscht, helfen wir gern noch ein bisschen nach: Herbizide und Pestizide sollen Unkräuter und Schädlinge töten und Erträge steigern – ohne dem Menschen gefährlich zu werden.

Die beiden Beiträge beleuchten die Situation auf den Plantagen Nicaraguas und den Sojafeldern in Argentinien.
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29:55 min, 27 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 22.02.2012 / 15:15

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Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Arbeitswelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales, Andere
Entstehung

AutorInnen: Kristin Gebhardt, Bettina Hoyer
Radio: npla, Berlin im www
Produktionsdatum: 22.02.2012
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Herzlich willkommen zum onda-info SPEZIAL 278!

Damit auf den Feldern genau das wächst, was der Mensch sich wünscht, helfen wir gern noch ein bisschen nach: Herbizide und Pestizide sollen Unkräuter und Schädlinge töten und Erträge steigern – ohne dem Menschen gefährlich zu werden.

Nur, diese Rechnung geht oft nicht auf, wie die beiden Beiträge der kommenden halben Stunde verdeutlichen. Das Menschenrecht auf Gesundheit versus die Verwendung von Agrochemikalien ist dieses Mal unser Thema.

Der erste Beitrag beschäftigt sich mit der Verwendung von Agrochemikalien auf den Plantagen Nicaraguas. Dort sind zwischen 2001 und 2011 mehr als 5.300 ehemalige Plantagenarbeiter_innen an Nierenversagen gestorben. Derzeit wird dort vermehrt Zuckerrohr für den so genannten „Biosprit“ angebaut. Dabei werden weiterhin große Mengen Pestizide versprüht. Während EU und Bundesregierung die Beimischung von Bioethanol fördern, fordern die Betroffenen in Nicaragua einen Boykott des Agrosprits.

Im zweiten Beitrag geht es um mögliche Gesundheitsgefahren durch das Allroundherbizid Glyphosat. Es wird in Südamerika vor allem auf den Feldern mit gentechnisch veränderter Soja massiv eingesetzt – ein Großteil dieser Soja gelangt als Tierfutter nach Europa. Seit 2002 ist Glyphosat in der EU zugelassen und in verschiedenen Produkten enthalten, die man hier im Baumarkt kaufen kann. Wir sprachen mit dem argentinischen Embryologen Professor Andres Carrasco. Carrasco hat in einer umstrittenen Studie nachgewiesen, dass Glyphosat Missbildungen bei Embryonen verursacht. Er setzt sich deshalb für eine Neueinstufung dieses Herbizids ein. Turnusmäßig stünde für 2012 in der EU eine Prüfung der Bewertung an, doch die wurde verschoben. Wir versuchen ein wenig Licht in den Dschungel aus EU-Prozessen und geheimgehaltenen oder kritisierten Studien zu bringen – und wollten natürlich wissen, was es mit den aktuellen Grenzwerten auf sich hat.