"Aus neutraler Sicht" von Albert Jörimann - Hayden Panettiere -

ID 48390
 
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Was macht eigentlich Hayden Panettiere? Laut der Huffington Post trug sie an der Entertainment Weekly & ABC-TV Up Front VIP Party in New York City am 17. Mai einen rot-schwarzen Mini mit großzügigen Einsichten, und zwar ein Stück von Moschino Couture. Irgendwann früher mal hatte jemand an ihrer Haustüre gerüttelt, worauf sie die Polizei alarmierte und dann durchs Badzimmerfenster nach draußen schlüpfte, worauf sie von der Polizei fast erschossen worden wäre.
Audio
11:42 min, 13 MB, mp3
mp3, 160 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 22.05.2012 / 10:28

Dateizugriffe: 380

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur, Wirtschaft/Soziales
Entstehung

AutorInnen: Albert Jörimann
Radio: Radio F.R.E.I., Erfurt im www
Produktionsdatum: 22.05.2012
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Auf Hollywood TV kann man sehen, wie sie in ihr Auto steigt, kurz bevor Ben Affleck und Jennifer Garner ihre Tochter zur Schule bringen und Harrison Ford vor einem Kaufhaus durchwatschelt. Und dann wird sie demnächst in einer Fernsehserie, nämlich in einem so genannten «Drama» mit dem Namen «Nashville» ihre Stimme zum Einsatz oder zum Ausdruck bringen, zusammen mit Connie Britton. Und was sagt uns die Huffington Post weiter noch? Dass die Verschuldung zunimmt, nämlich der beiden republikanischen Präsidentschaftskandidaten Nick Santorum und Newt Gingrich. Letzterer muss Kredite von 4.7 Mio. US-Dollar zurückzahlen, und bei Santorum belief sich das Defizit auf 1.2 Mio. Dollar, da er ein paar gar nicht budgetierte Teilsiege eingefahren hatte und somit seine Kampagne enthusiastischer betrieb als ursprünglich vorgesehen.

Hayden Panettiere ist und bleibt jedoch dumm wie Bohnenstroh, wenn man sich auf ihre veröffentlichten oder veräußerten Stellungnahmen abstützt, und das entspricht exakt dem, was die Medien von so einem Schauspielerchen wollen, die maximale Auswechselbarkeit, egal, ob sie in Moschino Couture herum läuft oder bei der WildAid-Charity Gala Ohrringe von Dana Rebecca Designs trägt. Die Hollywood-Maschine spuckt solche Dramen-Damen am Laufmeter aus, was soll ich euch sagen, ich habe letzthin höchstpersönlich die Bekanntschaft einer solchen gemacht, die in L.A. Musikmanagement studiert und daneben möglichst alle Parties abklappert und vor allem sämtliche Medien in einem unaufhörlichen Buzz hält mit ihren Verschiebungen, ich werde mich allerdings hüten, hier ihren Namen zu nennen, denn sonst taucht das Freie Radio Erfurt International auch noch auf ihrer Beuteliste auf, jedenfalls hat sie sogar das gleiche Alter wie Frau Panettiere, nämlich 22 Jahre, und sie hat die gleiche Frisur, das gleiche Kleid, die gleichen Ohrringe und die gleiche Schminke und gleich viele Heuballen zwischen den Ohren. Da kann man nichts machen. Wenn man einmal beschlossen hat, sich in den Schlund der Medien zu werfen, dann geht es wie bei der bekannten Ballade vom Taucher. Man kommt nie wieder raus, höchstens noch als Zombie in ein paar Filmen und Fernsehserien. Oder eben als Geburtstagsträllerin für Wilhelm Busch, Präsidentenkasper. – A propos Kasper: Ich habe soeben gelesen, dass der englische Punch heuer seinen 350. Geburtstag feiert, der Name soll auf Pulcinella zurückgehen, aber es ist unverwechselbar ein Onkel des Kasperle mit Hakennase, Keule, Krokodil, Teufel und so weiter. Wird es George Wilhelm Busch wohl auch einmal auf die Volksbühne schaffen, als Buhmann eines künftig aufgeklärten US-amerikanischen Volkes? Oder vielleicht sogar als Lastesel, auf dessen Buckel sämtliche bigotten Vorurteile dieser bewaffneten Nation abgetragen werden? – Dies wäre eine echte Figuren-Leistung, denn der Busch-Kasper war selber ein derart offensichtlicher Hampelmann und misslicher Schauspieler, dass er als künftige Hauptperson die Schauspielerei selber, also in der modernen Form eben Hollywood, aufs Korn nehmen müsste. Ich meine aber, dass man mit so etwas die ganze Ahnenreihe seiner möglichen Vorgänger derart in den Schmutz ziehen würde, dass die US-Amerikaner davon Abstand nehmen müssen.

Und wie geht es derweilen auf den Fidjis? Nach wie vor amtiert dort Frank Bainimarama als Chef einer Militärregierung, die seit 2006 an der Macht ist, nachdem sie Premierminister Qarase gestürzt hatte. Auslöser war das Qoliqoli-Gesetz, mit dem der Besitz an Qoliqoli, das heißt an Stränden, Lagunen und Riffen, vom Staat an die Ureinwohner und ursprünglichen Nutzer übertragen worden wäre. Damit wären die anderen Bevölkerungsteile, vor allem indischstämmige Fidjianer, von den Zugangs- und Nutzungsrechten ausgeschlossen worden. Die Ur-Fidjianer sind Melanesier und Polynesier und machen rund 55% der Bevölkerung aus, während die Indofidjianer Nachkömmlinge der von den Engländern importierten indischen Vertragsarbeiter sind, also ebenfalls seit 150 Jahren dort ansässig sind. Kamerad Bainimarama hat Anfang dieses Jahres angekündigt, dass jetzt der Prozess der Neuwahlen eingeleitet wird, welche für das Jahr 2014 vorgesehen sind. Ansonsten kann ich nicht viel Neues melden, außer dass Fidji seine Datumsgrenze nicht verlegen musste, im Gegensatz zum Nachbarstaat Samoa, der letztes Jahr den 30. Dezember ausfallen ließ, um endlich am gleichen Tag wie ihre Nachbarn Neujahr zu feiern. – Daneben findet sich auf der Wikipedia-Seite für Samoa eine Fotografie einer Tätowierung bzw. eines Tattoos, welche für jedes Design-Modehaus für Frauenstrümpfe Ehre einlegen würde, es ist aber ein Männer-Tatau, wie die Samoaner sagen.

Was möchtet Ihr sonst noch Wichtiges wissen? Natürlich verlangt Ihr dringend Auskunft über die Aufnahme von Rihannas erstem großem Kinofilm «Battleship» beim Publikum. Nun, ich glaube, die Produzenten haben sich verschätzt. Das US-amerikanische Volk ist gegenwärtig nicht reif für eine Invasion von einem fremden Planeten. Die Zustände an der Südgrenze bzw. auf der anderen Seite der Südgrenze, nämlich in Mexiko, sind allzu verheerend, als dass man sich eine Attacke aus dem Weltraum mit Feuer speienden Bocciakugeln vorstellen müsste. Letzthin habe ich eine Foto gesehen von einer mexikanischen Autobahnbrücke, von der rund 20 Leichen baumelten, aufgehängt am Hals, aber vielleicht vorher anderweitig zu Tode gebracht. Das sei eine Warnung einer Gangsterbande an eine andere, stand im Bildtext. Und das illustriert einmal mehr, dass mindestens im Norden der offizielle mexikanische Staat vollkommen abgestorben ist, um wieder einmal ein Bild aus der marxistischen Asservatenkammer zu verwenden. Allerdings ist an seine Stelle nicht die klassenlose Gesellschaft getreten, sondern wir beobachten, vielmehr und genauer: Aus verschiedenen Gründen beobachten wir es eben nicht, sondern sehen nur in jenen Konturen, die sich ergeben, wenn man die Augen so fest zusammenkneift, dass Hannelore Kraft aussieht wie Angela Merkel, die Bildung einer neuen staatlichen Organisation, entstehend aus dem Gerangel von eben Gangsterbanden, die man sich ungefähr so vorzustellen hat wie große nationale Konzerne, die mit eher unüblich drakonischen Mitteln die gleichen Ziele verfolgen wie andere nationale Konzerne, welche neben sich aber noch einen Staat dulden. Den mexikanischen Banden ist der Staat in vielen Belangen absolut schnuppe. Sie könnten im Grunde genommen als reine Vorlagen eines neoliberalen Modelles gelten. Es gibt keine Sozialversicherung, es gibt nur den absolut freien Markt, auf dem sie sich mit den Mitteln ihrer kriegerischen Arsenale behaupten. Und man sollte nicht etwa meinen, es handle sich um eine der ärmsten Regionen der Welt. Der Norden Mexikos ist einer der wirtschaftlich aktivsten Landstriche, die es auf der ganzen Welt gibt, voll gestopft mit den so genannten Maquiladoras, also Zulieferbetrieben für die nordamerikanische Industrie, eben ohne Sozialversicherung, ohne Gewerkschaften, weitgehend ohne Kapital- und Gewinnsteuern; dazu kommt das Milliardengeschäft mit dem Drogenschmuggel, der allerdings in der Regel eher über das Meer abgewickelt wird und somit auch die weiter im Süden gelegenen Küstenstriche in der Karibik und am Pazifik beherrscht. Und wenn ich jetzt noch anfüge, dass der reichste Mann der Welt Carlos Slim heißt, ein Mexikaner, der seine Gelder im, hihihi und hahaha, Telecom-Geschäft macht, hahaha, ich wiederhole: im Telecom-Geschäft!, der reichste Mann und Mexikaner macht sein Geld völlig legal im Telecom-Geschäft!, dann wisst Ihr ungefähr, wovor die US-Amerikaner in den Grenzstaaten Angst haben. Neinnein, es geht längstens nicht mehr um die illegalen Einwanderer. Hier geht es um das Schreckgespenst des Neoliberalismus, gegen den die US-Amerikaner nun aber nicht einen sozialdemokratischen Sozialstaat als Abwehrdispositiv aufbauen, sondern einen bigotten reaktionären privat bewaffneten Idioten-Freiheitsbegriff. – Und genau aus diesem Grund hat «Battleship» beim Start in den Kinosälen nur gerade 25 Mio. US-Dollars in die Kassen gespült anstelle der erwarteten 40 Millionen. Dies lässt auf einen erheblichen Abschreiber für Universal Pictures schließen, während gleichzeitig «Avengers» von Disney und Marvel schon über 1 Milliarde Dollars eingespielt hat. Aber dies ist noch mal was anderes.

Facebook? Muss ich mich hier über Facebook äußern? Wenn, dann höchstens mit einer Gratulation: Das Zuckerberg-Jungchen hat seine Firma im idealen Moment an die Börse gebracht. Ich wünsche viel Glück mit der erworbenen Milliarde Dollars, ich hätte auch ein paar Tipps, was man damit anstellen könnte, aber Tippgeber gibt es auf der Welt viele, wenn sie auch nicht alle die gleiche Qualität haben wie ich selber. Dennoch ist es ein Leichtes, diesem Unternehmen einen baldigen Einbruch zu prophezeien, ich sage nur: Fake Accounts! – Und wenn die falschen Identitäten dann einmal definitiv zur Überlast werden, dann wird ein zunehmender Anteil der Menschheit merken, dass sich eigentlich nie jemand wirklich für all die wichtigen Mitteilungen interessiert hat, die man unablässig gepostet hat, ganz abgesehen davon, dass all die unendlich wichtigen Mitteilungen hinten, vorne, seitlich, oben und unten einhundertprozentig ident waren mit den unendlich wichtigen Mitteilungen von rund 500 Mio. weiteren Menschen rund um den Erdball. Facebook führt in letzter Konsequenz nur zur Einsicht, dass man selber austauschbar ist wie Hayden Panettiere mit irgend einer anderen Schauspieler-Pomeranze, bloß kriegt man, Gott seis geklagt, keinen Eintrag auf einer Promi-Webseite mit einem Ausschnitt davon, wie man gerade ins Auto steigt und losfährt. Dies heißt übrigens gleichzeitig, dass sich Hayden Panettiere nach wie vor keinen Chauffeur leisten kann, dass sie also noch ein paar Jahrzehnte schuften muss, bis sie es wirklich in die oberste Liga geschafft hat.

Und bei Facebook heißt es: Die Firma wird ihren Börsenwert innerhalb von maximal zwei Jahren um 75% verkleinern. Wer also Lust hat, seine persönliche Finanzkrise zu erleben, der soll einfach Facebook-Aktien kaufen. Wer aber Lust hat, mit Derivaten richtig Geld zu machen, der kauft sich jetzt eine Put-Option für Facebook-Aktien zum aktuellen Preis auf, sagen wir mal 12 Monate. Wenn die Facebook-Aktie dann sagen wir mal noch 20 Dollar wert ist, kann man in 12 Monaten einen Gewinn von 18 Dollar pro Aktie einstreichen. Und das ist absolut garantiert.

Dieser Tipp ist zwar kostenlos, aber wenn Ihr mir trotzdem etwa 50 Cent pro Aktie abdrückt, ist das bloß gerecht. Ihr erreicht mich über die Webseite von Freies Radio Erfurt International. Vielen Dank zum Voraus.