In der letzten Woche hat sich das Verfassungsgericht gegen eine Illegalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe ausgesprochen. Das Gericht hatte über eine Vorlage verhandelt, die homosexuelle Eheschließungen für illegal erklärte. Nun muss diesem Votum entsprechend eine neue Vorlage erstellt werden, über die das Gericht dann erneut abstimmen muss. Der Richtspruch bedeutet aber schon jetzt defacto eine Gleichstellung von Homosexuellen und Heterosexuellen vor dem Standesamt. Damit ist Kolumbien das vierte lateinamerikanische Land, in dem gleichgeschlechtliche Ehen legalisiert wurden. Für die LGBT-AktivistInnen in Kolumbien ist das ein Grund zum Feiern. Doch es ist ein Sieg, der durch lange Kämpfe errungen werden musste - und es ist ein Etappensieg. Eine gesellschaftliche Akzeptanz von Homosexualität muss in Kolumbien noch erfochten werden. Aiert von der Tagesaktuellen Redaktion sprach darüber mit Ricardo Montenegro - einem Anwalt und LGBT-Aktivisten aus Kolumbien. Er hat mit ihm über die Erfahrung der letzten Jahre und mögliche Zukunftsperspektiven gesprochen.