[der Beitrag ist teils auf Englisch und teils auf Deutsch]

Eine Trans*frau wurde in einem Männergefängnis eingesperrt, was zu Recht kritisiert wird. un könnte man ja einfach eigene Gefängnisse für Trans*personen fordern. Warum das ebenso wenig eine Lösung ist wie Anti-Diskriminierungs-Gesetze oder Gesetze zu Hasskriminalität und wie eine solidarische Perspektive aussieht, damit beschäftigt sich Dean Spade. Dean Spade ist ein us-amerikanischer Trans*aktivist und Jura-Professor. Auf Einladung der Tate Modern in London hat er 2013 ein politisches Manifest mit dem Titel "Impossibility Now!" entwickelt. Er beginnt seine Argumentation mit der Feststellung, dass Geschlechternormen, die immer auch Anteile an rassistischen Zuschreibungen haben, als soziale Kontrolle funktionieren. Sie sind sehr eng gesteckt, werden streng kontrolliert und dienen weißen Männern mit Eigentum. Spade beschreibt die Frage nach diesen Normen als eine Frage von Leben und Tod. Denn es ist die Frage "Wer wird deportiert? Wer wird eingesperrt? Wer bekommt eine Zuflucht? Wer bekommt medizinische Hilfe? Wer darf überleben?" Er fordert "Impossibility Now!" und bezieht sich dabei darauf, dass Trans*personen unmöglich sind. Wir hören immer wieder, dass wir nicht existieren, dass wir nicht seien wer wir vorgeben zu sein. Deshalb verlangen wir das Unmögliche: Unsere Existenz, Unser Überleben.


Abmod.-Vorschlag:
Viele Vorträge von Dean Spade findet ihr auf youtube und auch viele der theoretischen und politischen Texte die Spade zusammen mit anderen Autor*innen verfasst hat sind frei zugänglich im Netz zu finden, beispielsweise auf www.deanspade.net. - Besonders empfohlen sei euch der Text "Building an Abolitionist Trans Queer Movement with Everything We've Got".