Vogel der Woche (311): Drohnenfresser

ID 100203
 
AnhörenDownload
Nicht nur die Bienen sind derzeit dem Untergang geweiht...
Audio
01:49 min, 2557 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Mono (48000 kHz)
Upload vom 28.02.2020 / 23:45

Dateizugriffe: 1595

Klassifizierung

Beitragsart: Hörspiel
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur, Umwelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales, Andere
Serie: Vogel der Woche
Entstehung

AutorInnen: Caspar (Sprecher), hike (text)
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 28.02.2020
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Heute: Der Drohnenfresser. Merops helicopteriphagus.
Die Jagd auf die Drohne hat begonnen.
Drohnen, das sind kleine künstliche Flugobjekte, welche immer häufiger denjenigen Menschenschlag begleiten, der zu viel Geld und nix zu tun hat und deswegen in seiner Freizeit, wenn er nicht gerade an Safaris teilnimmt, mit Benzin grillt, Freiluftschlagerdisco auflegt, benzinrasenkantentrimmt, benzinlaubbläst, seinen SUV oder E-Roller auf dem Gehweg fährt, einfach mal mal Mitmensch und Mittier durch nervtötendes Gesumm und Filmchendrehen aus der Luft zu Tode stresst.
Falkner richten mittlerweile ihre Adler darauf ab, im Auftrag von Behörden diese Flugobjekte aus der Luft zu pflücken und diese in mehr oder weniger gebrauchsfähigem Zustand zu übergeben.
Aber es gibt auch den Drohnenfresser, und der geht ganz anders mit diesen Flugobjekten um. Merops helocopteriphagus, ein enger Verwandter des Bienenfressers, hat sich darauf spezialisiert, seine elektronische Beute zu zerlegen, indem er zuerst die Flügel ausreißt, dann das dicke Ende (was er für das Ende mit dem Stachel hält) 30-50 mal gegen einen Stein schlägt und anschließend versucht, das zermöllerte Dingen an seine Jungen zu verfüttern. Auf diese Weise gelang die eine oder andere spektakuläre Aufnahme einer Vogel-Speiseröhre, aber das war‘s dann auch für das Gerät.
Wenn der Drohnenfresser mal keine Drohnen fangen und vernichten kann, dann holt er sich stattdessen Smartphones, Bluetooth-Lautsprecher und andere lautgebende elektronische Kleinteile von Liegewiesen, kloppt sie mit dem dicken Ende 30-50 mal gegen einen Stein und steckt sie sich in den Hals. Manchmal hört man dann noch für einige Minuten schreckliche Hiphopmusik aus dem davonfliegenden Vogel.