Radioaktive Metalle, "Techno Centre" und 10-Micro-Sievert-Konzept | Kleine Anfrage im Landtag von Ba-Wü

ID 113061
  Extern gespeichert!
AnhörenDownload
Die baden-württembergische Landtagsabgeordnete Gabi Rolland (SPD) aus dem Wahlkreis Freiburg II hat einige Argumente der Anti-Atom-Bewegung im Dreyeckland aufgegriffen und eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gerichtet. Dabei geht es um den Export radioaktiv kontaminierten Metalls aus dem Abriß des AKW Obrigheim - und damit indirekt um die am Standort des 2020 stillgelegten AKW Fessenheim unter der Bezeichnung "Techno Centre" geplante Metall-Schmelze. Stellung nehmen soll die Landesregierung auch zum wissenschaftlich obsoleten 10-Micro-Sievert-Konzept, auf dem die "Freigabe" von Atommüll basiert.
Audio
03:44 min, 3501 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 27.12.2021 / 22:49

Dateizugriffe: 119

Klassifizierung

Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: restrisiko
Entstehung

AutorInnen: Klaus Schramm
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 27.12.2021
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Radioaktive Metalle, "Techno Centre" und 10-Micro-Sievert-Konzept | Kleine Anfrage im Landtag von Ba-Wü

Die baden-württembergische Landtagsabgeordnete Gabi Rolland (SPD) aus dem Wahlkreis Freiburg II hat einige Argumente der Anti-Atom-Bewegung im Dreyeckland aufgegriffen und eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gerichtet. Dabei geht es um den Export radioaktiv kontaminierten Metalls aus dem Abriß des AKW Obrigheim - und damit indirekt um die am Standort des 2020 stillgelegten AKW Fessenheim unter der Bezeichnung "Techno Centre" geplante Metall-Schmelze. Stellung nehmen soll die Landesregierung auch zum wissenschaftlich obsoleten 10-Micro-Sievert-Konzept, auf dem die "Freigabe" von Atommüll basiert.

In der Kleinen Anfrage fordert Rolland eine Erklärung für die widersprüchlichen - öffentlichen! - Informationen zur radioaktiven Kontamination des Reaktordruckbehälter-Deckels des im Jahr 2005 stillgelegten AKW Obrigheim. Anfang dieses Jahres hatte die Landesregierung verlautbart, dieser Deckel mit einem Gewicht von 65,9 Tonnen habe eine radioaktive Belastung von 7 Giga-Becquerel (GBq) aufgewiesen - im Jahr 2013 war in einem offiziellen Dokument jedoch 1,4 Giga-Becquerel verzeichnet.

Weiter fordert Rolland Aufklärung über den Verbleib der radioaktiven Schlacke, die nach dem Einschmelzen dieses Reaktordruckbehälter-Deckels im Ausland anfiel. Nach Angaben der Landesregierung wurde der Atommüll zum Einschmelzen in die USA exportiert. Einerseits hieß es von offizieller Seite, daß die beim Einschmelzen entstandene radioaktive Schlacke selbstverständlich von Deutschland zurückgenommen würde - andererseits aber geht aus einer Erklärung der Bundesregierung hervor, daß bisher keine radioaktive Schlacke aus den USA nach Deutschland rücktransportiert wurde. Und: Laut baden-württembergischer Landesregierung liegt das Einschmelzen in den USA bereits 7 Jahre zurück.

Außerdem wird das 10-Micro-Sievert-Konzept in der Anfrage thematisiert. Denn darauf beruht die Praxis des sogenannten Freimessens. Auf dieser Grundlage kann radioaktiv kontaminiertes Metall - und auch Beton und andere Abbruch-Materialien - als "radiologisch unbedenklich" freigegeben und aus der Kontrolle entlassen werden. Schon seit vielen Jahren weisen die Umweltschutz-Organisation BUND und die Ärzte-Organisation IPPNW in ausführlichen Stellungnahmen darauf hin, daß das 10-Micro-Sievert-Konzept wissenschaftlich nicht haltbar ist und in wesentlichen Teilen auf falschen Annahmen beruht.

Die Anti-Atom-Bewegung im Dreyeckland bittet um weitere Unterstützung beim Sammeln von Unterschriften unter die Petition an den Deutschen Bundestag:

https://weact.campact.de/petitions/stopp...

Kommentare
29.12.2021 / 17:11 gesendet in sonar, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
am 29.12
Danke