Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen - Ein Beispiel

ID 20586
 
AnhörenDownload
Ein der Stadt Dresden unterstellter Träger für Arbeitsmaßnahmen ist die QUAD. Die Agentur für Arbeit organisiert über die QUAD Maßnahmen für Arbeitslose. Mit einem der Jobber der in Teilzeit in einem Metallverarbeitungsbetrieb Zäune herstellen mußte habe ich mich unterhalten. Mit viel Kommentar, auch zu Zwangs- und Arbeitsdienst und Marktneutralität. Die Stimme des Betroffenen ist verzerrt.
Audio
08:53 min, 8327 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 24.01.2008 / 18:27

Dateizugriffe: 1288

Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Arbeitswelt
Entstehung

AutorInnen: martins
Radio: coloradio, Dresden im www
Produktionsdatum: 14.01.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Alles enthalten. Moderation: "Ein der Stadt unterstellter Träger für Arbeitsmaßnahmen ist die Qualifizierungs- und Arbeitsförderungsgesellschaft Dresden, kurz QUAD. Jedes Jahr beschäftigt die QAD mbH über 1.000 benachteiligte Personen aus Dresden in verschiedenen angeblich gemeinnützigen Arbeitsfeldern. Die QAD hat inzwischen 500 feste Mitarbeiter. Sie wurde 1998 als GMBH gegründet.

Die Agentur für Arbeit organisiert über die QUAD Maßnahmen für Arbeitslose. Wenn die Klienten der Arbeitsagentur, nicht willig sind die angebotenen Maßnahme anzunehmen, können die Arbeitslosengeldleistungen bis auf nichts gekürzt werden. Das ist die verpflichtende Freiwilligkeit von der der Oberbürgermeister -zur Zeit auf Eis- Ingolf Roßberg sagt:

„Eine der Möglichkeiten, Arbeitslosigkeit zu überbrücken, ist die Beschäftigung über öffentlich geförderte Arbeit. Diese ist gemeinnützig und zusätzlich, schädigt nicht die Wirtschaft, sondern ist im Konsens mit ihr und unterstützt die Qualifizierung, Weiterbildung oder Neuorientierung der Menschen.“

Öffentlich gefördert heißt, das die Stellen komplett von der Abeitsagentur finanziert werden. Von der geleisteten Arbeit profitiert die QUAD und die Betriebe die ein Euro JobberInnen beschäftigen. Mit einem der EinEuroJobber der Teilzeit in einem Metallverarbeitungsbetrieb Zäune herstellen mußte habe ich mich unterhalten.

Erster Teil des Interviews

Die Arbeitsbedingungen waren leider schlechte. Auf die vielen Ungelernten kam ein Anleiter, der nicht wußte wie er die, ihm von der QUAD Anvertrauten, beschäftigen sollte. So waren diese im Durchschnitt nur 20Prozent der Arbeitszeit tatsächlich beschäftigt.

Die freie Zeit machten die benachteiligten Kollegen meinen Interviewpartner mit homophoben und erniedrigenden Sprüchen die Arbeitszeit zur Leidenszeit. Als diesem schliesslich sein Essen von den Kollegen verdorben wurde, kündigte er die Massnahme auf.. Die Arbeitsgelegenheit machte Ihm deutlich das er sozial ein Aussenseiter unter Aussenseitern ist. Doch nun noch einmal zu den hergestellten Produkten die ganz marktneutral und gemeinnützig für wenig Geld verkauft werden.

Zweiter Teil des Interviews


Soweit dazu. Die Handwerker im Metallbau und anderswo, genauso wie die Beschäftigten in sozialen und kulturellen Einrichtungen freuen sich bestimmt über die gemeinützigen und freiwilligen vom Statt finanzierten Arbeitskräfte, die Ihre Löhne drücken und den Druck auf dem Markt erhöhnen. Den betreibswirtschaftlich produziert niemand so billig wie die Maßnahmenempfänger der QUAD oder andere von der Abeitsagentur bezahlten ArbeiterInnen.

Solange das Motto der QUAD und der Politik verklausuliert lautet: Arbeit macht frei! wird sich daran auch nichts ändern. Doch wir müßen die Vorteile der Beschäftigungsmaßnahmen sehen. Das Gesetz über den ehemaligen Reichsarbeitsdienst fasst diese ganz gut zusammen:

„Der Reichsarbeitsdienst ist Ehrendienst am deutschen Volke. Alle jungen Deutschen beiderlei Geschlechts sind verpflichtet, ihrem Volke im Reichsarbeitsdienst zu dienen. Der Reichsarbeitsdienst soll die deutsche Jugend im Geiste des Nationalsozialismus zur Volksgemeinschaft und zur wahren Arbeitsauffassung, vor allem zur gebührenden Achtung der Handarbeit erziehen. Der Reichsarbeitsdienst ist zur Durchführung gemeinnütziger Arbeiten bestimmt.“
"