Syrien in der Sackgasse? – Ansätze und Perspektiven für eine politische Lösung

ID 71026
Begrüßung Barbara Unmüßig, Heinrich-Böll-Stiftung (Hauptteil)
AnhörenDownload
Am 28. Mai 2015 organisierte Adopt a Revolution in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung die internationale Syrien-Konferenz “Syrien in der Sackgasse? – Ansätze und Perspektiven für eine politische Lösung” in Berlin.

Der Aufstand in Syrien geht nunmehr in sein fünftes Jahr und noch immer ist kein Ende des Konflikts in Sicht. Die Eskalation des Krieges schreitet fort, gleichzeitig sind immer mehr regionale und internationale Akteure involviert. Syrien selbst ist inzwischen de facto in eine Vielzahl von unterschiedlichen Herrschaftsbereichen unterteilt, die vom Assad-Regime, von ISIS, der PKK-nahen kurdischen Partei der Demokratischen Union PYD sowie verschiedenen Rebellengruppen kontrolliert werden. Die Situation der Flüchtlinge verschärft sich zunehmend: Über elf Millionen Syrer sind auf der Flucht, die meisten davon im Land selbst. Währenddessen herrscht in Europa und den USA Ratlosigkeit darüber, wie eine politische Lösung, jenseits der militärischen Bekämpfung von ISIS, aussehen könnte. Gleichzeitig stagniert die internationale humanitäre Hilfe für die betroffenen Menschen in der Region.

Vor diesem Hintergrund wird die Konferenz u.a. folgenden Fragen nachgehen: Wie können Auswege aus diesem Dilemma aussehen? Welche Ansätze müssen die internationale Gemeinschaft bzw. Deutschland und die EU für eine politische Lösung entwickeln? Wie kann Syrien wieder als Staat zusammen finden? Welche Rolle kann Assad in einem zukünftigen Syrien noch spielen? Welchen Einfluss haben die Nachbarstaaten im Konflikt und was können sie zu einer Lösung beitragen? Welche Perspektiven gibt es in den Aufnahmeländern für die Flüchtlinge? Und welchen Beitrag kann Europa durch die Aufnahme weiterer Flüchtlinge bzw. eine Liberalisierung seiner Flüchtlingspolitik leisten?

Unter folgenden Link befinden sich die Videomitschnitte: https://www.adoptrevolution.org/konferen... In diesem Artikel gibt es sie nochmal als Audiodateien. Beides steht unter der Creative Commons-Lizenz mit Quellenangabe (Wiederverwendung erlaubt).
Audio
12:49 min, 9363 kB, mp3
mp3, 100 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.06.2015 / 20:16

Dateizugriffe: 615

Klassifizierung

Beitragsart: Rohmaterial
Sprache: english
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Religion, in anderen Sprachen, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Download und Upload
Radio: coloradio, Dresden im www
Produktionsdatum: 28.05.2015
Folgende Teile stehen als Podcast nicht zur Verfügung
Begrüßung Ferdinand Dürr, Adopt a Revolution
AnhörenDownload
Audio
04:02 min, 3074 kB, mp3
mp3, 104 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.06.2015 / 20:21
Keynote Frederic C. Hof: Vier Jahre Krieg und kein Ende in Sicht
AnhörenDownload
Audio
22:24 min, 16 MB, mp3
mp3, 99 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.06.2015 / 18:25
Panel 1: Syrien – welches Syrien?
AnhörenDownload
Audio
01:25:27 h, 53 MB, mp3
mp3, 86 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.06.2015 / 18:49
Panel 2: Der Einfluss regionaler Akteure
AnhörenDownload
Audio
01:30:28 h, 56 MB, mp3
mp3, 86 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.06.2015 / 19:15
Panel 3: Situation der Flüchtlinge & Verantwortung des Westens
AnhörenDownload
Audio
01:51:37 h, 44 MB, mp3
mp3, 55 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 11.06.2015 / 19:33
Panel 4: Call it off?
AnhörenDownload
Audio
46:38 min, 34 MB, mp3
mp3, 102 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.06.2015 / 19:49
C. Reuter: Der Islamische Staat und die Strategen des Terrors
AnhörenDownload
Audio
01:58:00 h, 48 MB, mp3
mp3, 57 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 11.06.2015 / 20:10
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Inhalt:
Begrüßung der beiden Veranstalter
Keynote Frederic C. Hof: Vier Jahre Krieg und kein Ende in Sicht
Panel 1: Syrien – welches Syrien?
Panel 2: Der Einfluss regionaler Akteure
Panel 3: Die Situation der Flüchtlinge und die Verantwortung des Westens
Panel 4: Call it off? Deutschland, Europa, die internationale Gemeinschaft und welche Syrien Politik es überhaupt noch geben kann
Die schwarze Macht - Der "Islamische Staat" und die Strategen des Terrors


Begrüßung Barbara Unmüßig, Heinrich-Böll-Stiftung
https://www.youtube.com/watch?v=tXwKgPpTnAU


Begrüßung: Ferdinand Dürr, Adopt a Revolution
https://www.youtube.com/watch?v=Pn5hXMrfX6w


Keynote Frederic C. Hof, Rafik Hariri Center for the Middle East; Atlantic Council, Washington, DC; ehem. Syrien-Berater von Barack Obama: Vier Jahre Krieg und kein Ende in Sicht
https://www.youtube.com/watch?v=-W01_aMzR8U


Panel 1: Syrien – welches Syrien?
https://www.youtube.com/watch?v=kBi4UlnnME4

Das autoritäre Regime von Baschar al-Assad, das Syrien jahrelang beherrscht hat, ist gescheitert. De facto ist Syrien momentan in unterschiedliche Herrschaftsgebiete und Einflusszonen zerfallen, in Gebiete die von ISIS, dem Regime, den kurdischen PYD oder diversen Rebellengruppen kontrolliert werden. Wie kann Syrien vor diesem Hintergrund wieder als Staat zusammen finden? Wer vertritt das syrische Volk eigentlich noch und wer behauptet dies nur? Wie schauen die Syrer in die Zukunft? Und welche Rolle kann Assad in einem zukünftigen Syrien noch spielen?

- Frederic C. Hof, Rafik Hariri Center for the Middle East , Atlantic Council, Washington DC
- Jihad Yazigi, Herausgeber von Syria Report, Beirut
- Oula Ramadan, Geschäftsführerin der Organisation Badael, Istanbul
- Moderation: Elias Perabo, Adopt a revolution, Berlin


Panel 2: Der Einfluss regionaler Akteure
https://www.youtube.com/watch?v=d7kx66wpbPw

Zahlreiche Staaten in der Region führen seit langem eine intensive und aktive Syrien-Politik – zumeist nicht konstruktiv, doch wirkmächtig für die Dynamik des Konflikts. Sowohl der Iran als auch die Golfstaaten verfolgen jeweils dezidierte Ziele in Syrien durch die gezielte Unterstützung bestimmter Gruppen. Auch Russland und die Türkei haben eigene Interessen, wenn es um Syrien geht. Welche Rolle spielt der Konflikt in Syrien für diese Staaten? Was sind ihre Interessen und Ziele? Was steht auf dem Spiel für die Regionalmächte? Und welche Implikationen hat dies für eine deutsche und europäische Syrienpolitik?

- Prof. Jubin Goodarzi, Professor für Internationale Beziehungen, Webster Universität, Genf
- Hanin Ghaddar, Chefredakteurin NOW News, Beirut
- Sebastian Sons, Programmitarbeiter Naher Osten und Nordafrika, Deutsche Gesellschaft für auswärtige Politik, Berlin
- Oytun Orhan, ORSAM, Ankara
- Moderation: Kristian Brakel, Leiter des Büro Istanbul der Heinrich-Böll-Stiftung


Panel 3: Die Situation der Flüchtlinge und die Verantwortung des Westens
https://www.youtube.com/watch?v=xGIiLcMVnqQ

Die große Mehrzahl der syrischen Flüchtlinge ist immer noch im eigenen Land auf der Flucht. Aber auch in den Nachbarstaaten suchen Millionen von ihnen Zuflucht. Wie ist die Situation der Flüchtlinge in Syrien selbst und in den Nachbarstaaten? Vor welchen Herausforderungen stehen die Aufnahmeländer wie der Libanon und welche Unterstützung benötigen sie von außen? Welchen Beitrag kann Europa hier durch die Aufnahme von weiteren Flüchtlingen bzw. einer Liberalisierung seiner Flüchtlingspolitik leisten? Was muss in Brüssel und Berlin getan werden, um diesen Herausforderungen zu begegnen?

- Hanst en Feld, Vertreter des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) in Deutschland, Berlin
- Georges Ghali, Monitoring and Advocacy Program Officer, ALEF - act for human rights, Beirut
- Gabriele del Grande, Journalist, Italien
- Moderation: Kristin Helberg, Publizistin und freie Journalistin, Berlin


Panel 4: Call it off?
https://www.youtube.com/watch?v=VmTPBW6wVoQ

Abschlusspanel: Call it off? Deutschland, Europa, die internationale Gemeinschaft und welche Syrien Politik es überhaupt noch geben kann

Die UN ist hilflos und uneinig, die EU zurückhaltend bis unpolitisch, die demokratischen Kräfte in Syrien marginalisiert. Es herrscht eine völlige Abwesenheit von politischen Lösungsansätzen in der Syrien-Politik. Gleichzeitig werden Stimmen lauter, die Assad nun doch in eine wie auch immer geartete Lösung des Konflikts einbeziehen wollen. Wie könnten Auswege aus diesem Dilemma aussehen? Wo müssten die internationale Gemeinschaft bzw. Deutschland und die EU konkret ansetzen?

- Miguel Berger, Regionalbeauftragter für Nah- und Mittelost und Maghreb im Auswärtigen Amt, Berlin
- Dr. Franziska Brantner, MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Berlin
- Moderation: Dr. Bente Scheller, Leiterin des Büro Beirut der Heinrich-Böll-Stiftung


Die schwarze Macht - Der "Islamische Staat" und die Strategen des Terrors
https://www.youtube.com/watch?v=zrXJx1l_nXg

Buchvorstellung und Diskussion

Nach seinem brutalen Eroberungszug im Jahr 2014 herrscht der „Islamische Staat“ in Syrien und dem Irak heute über mehr als fünf Millionen Menschen und eine Fläche von der Größe Großbritanniens. SPIEGEL-Korrespondent Christoph Reuter zeichnet in seinem neuen Buch "Die schwarze Macht" den präzise geplanten Aufstieg der Dschihadisten nach und stößt zu den Wurzeln des Terrors vor – im zerfallenden Irak, im syrischen Bürgerkrieg und in den vielfältigen Konflikten der Region, die die Strategen des Terrors geschickt für ihre Zwecke zu nutzen wissen. Christoph Reuters Buch stützt sich auf bislang unbekannte Dokumente, vielfältige Kontakte und jahrelange Recherchen in der Region. Es bietet ungewohnte Einblicke in die Entstehung und Entwicklung des „Islamischen Staates“ und deckt Hintergründe, Geldgeber und geheime Helfer des IS auf.
Von Minute 3:00 bis 24:08 liest Christoph Reuter aus seinem Buch auf Deutsch.

Erstmals stellt Christoph Reuter sein Buch nun öffentlich in Berlin vor und diskutiert gemeinsam mit der Publizistin und Syrien-Expertin Petra Stienen auf Englisch über die Implikationen seiner neuen Erkenntnisse. Warum ist der IS weiterhin so erfolgreich und was macht ihn attraktiv? Wie gestalten sich die Beziehungen zwischen dem IS und anderen Akteuren in der Region? Was folgt daraus für die Bekämpfung bzw. den Umgang mit dem IS für Europa und die USA?

Mit:
- Christoph Reuter, Korrespondent, Der Spiegel, Beirut
- Im Gespräch mit: Petra Stienen, Publizistin, Den Haag