Serie: ONDA-Beiträge
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Chile: Doppelte Opfer? „Zonas de sacrificio“ in Zeiten der Pandemie
Rauchende Schlote, riesige Fabriken, dunkle Abgas-Wolken, Kohlestücke werden immer wieder mit den Wellen an den Strand gespült: Die Region Quintero-Puchuncaví etwa zwei Autostunden von der chilenischen Hauptstadt Santiago entfernt, ist eine sogenannte Opferzone, „Zona de Sacrificio“. Rund um den Industriehafen Ventanas haben sich verschiedene Unternehmen der Schwermetall-Industrie angesiedelt. Veronica Rossa hat sich über die doppelte ...
Kolumbien: Noch kein Frieden in Arauca
Die an der Grenze zu Venezuela, im Nordwesten Kolumbiens gelegene Provinz Arauca ist besonders stark vom bewaffneten Konflikt in Kolumbien betroffen. Anfang dieses Jahres erklärte eine Abspaltung der FARC-Guerilla mehreren Organisationen der Zivilgesellschaft den Krieg. Sie ermordete mehrere Aktivist*innen und zündete eine Autobombe mitten im Zentrum der Gemeinde Saravena. Von dem Attentat besonders betroffen war die Menschenrechtsorganisation ...
Argentinien: Vom Kampf für die Rechte der Gefangenen
Wie auf dem gesamten lateinamerikanischen Kontinent gehören auch in Argentinien Überbelegung, fehlende medizinische Versorgung, Folter und Tod in den Gefängnissen zum Alltag. Der Staat und ein großer Teil der Zivilbevölkerung reagieren mit Gleichgültigkeit und teils auch bewusster Zurückweisung, die den Ansätzen zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft keine Chance lassen. Wir haben uns gefragt, wie sich der Ausbruch der Pandemie auf ...
„Die Kugeln konnten meine Träume nicht zerstören“ – Kinder und Jugendliche ...
In Kolumbien herrscht seit Jahrzehnten ein bewaffneter Konflikt. Trotz des Friedensvertrags von 2016 zwischen Regierung und der FARC-Guerilla geht der Bürgerkrieg in vielen Regionen des lateinamerikanischen Landes unvermindert weiter. Eine der wenig beachteten Opfergruppen sind Kinder und Jugendliche, die zu Tausenden von verschiedenen bewaffneten Akteuren für den Krieg rekrutiert wurden und bis heute werden. Ein Dokumentarfilm erzählt nun ...
Weniger Frauen im öffentlichen Raum während der Pandemie?
Die gesundheitliche Gefährdung durch Covid-19 hat viele Regierungen dazu veranlasst, Maßnahmen zu ergreifen die die Verbreitung des Virus verhindern sollen. Zu diesen Maßnahmen gehören Abstandsregeln, die Quarantäne, das Verbot von Massenansammlungen. In vielen EU-Ländern durfte man sich nur mit einer weiteren Person an der frischen Luft treffen. In Lateinamerika wurden noch härtere Maßnahmen ergriffen: Personen durften ohne triftigen ...
Lebenserinnerungen zur Migration zwischen Deutschland und Argentinien
Argentinien und andere südamerikanische Länder haben den Ruf, Zufluchtsort für deutsche Nazis nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen zu sein. Doch es gab auch die anderen Deutschen, die zuvor vor den Nazis geflohen waren. Zwei junge Aktivist*innen erinnern mit einem Projekt an die Migration zwischen Deutschland und Argentinien von 1936 bis heute. Die beiden Argentinier*innen sind Nachkommen einer sozialistischen deutschen Familie, die vor den ...
Der Markt ist die neue Religion – Pepe Mujica im Interview
Jose „Pepe“ Mujica ist von seinem Senatorenposten zurückgetreten. „Ich gehe, weil die Pandemie mich rauswirft“, erklärte der frühere Tupamaro-Kämpfer, spätere Präsident Uruguays und langjährige Kongressabgeordnete im Oktober 2020. Politik zu machen und Senator zu sein, bedeutete für ihn, mit Menschen zu sprechen und überall hinzugehen. Das verhindere die Pandemie, da er sich wegen einer Immunkrankheit nicht impfen lassen könne. ...
Bolivien: Kämpfe gegen Feminizide in der Pandemie
In Bolivien werden jedes Jahr mehr als 100 Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts getötet, sie sind Opfer von Feminiziden. Die Täter sind aktuelle oder ehemalige Partner, Familienangehörige oder Fremde, und viel zu häufig werden sie für ihr Verbrechen nicht bestraft. Die Proteste gegen Feminizide und Machismus werden in Bolivien immer lauter und mehrere Organisationen versuchen, Frauen vor diesen Gewaltverbrechen zu schützen. Doch ...
Dokuserie "Matarife" über kriminelle Machenschaften Uribes
Am 22. Mai 2020 ging die kolumbianische Dokuserie „Matarife“ in den sozialen Netzwerken online. „Matarife“, zu Deutsch „Schlachter“, beleuchtet detailliert die Verstrickungen des kolumbianischen Ex-Präsidenten Álvaro Uribe Vélez und seines politischen Umfelds in zahlreiche Verbrechen der jüngeren kolumbianischen Geschichte. In der kolumbianischen Öffentlichkeit schlug die Serie ein wie eine Bombe, bislang wurde sie knapp 40 ...
„Wenn Du dann wieder frei sein wirst…“ – Sänger Mejía Godoy singt aus ...
Mit dem Menschenrechtskollektiv „Nicaragua Nunca Más“ trat der Sänger Luis Enrique Mejía Godoy am 10. Dezember in Costa Rica auf. Pandemiebedingt durfte der große Saal nur zu einem Sechstel gefüllt werden. Der Stimmung tat das wenig Abbruch: Dafür sorgte die nicaraguanische Exilcommunity im Saal und im Livestream, die zunehmend ergriffenen den Liedern und Erzählungen eines der großen Barden der sandinistischen Revolution vor zweiundvierzig ...
Brasilien: Besuch bei den Göttern Bahias
Fast zwölf Millionen Menschen wurden über drei Jahrhunderte als Sklav*innen von Afrika nach Amerika gebracht. Neben der Arbeitskraft brachten die verschleppten Menschen auch ihre Tradition, ihre Kulturen, ihre Religionen mit. Viele Versklavte waren Yoruba aus Gebieten des heutigen Nigeria, Benin oder Togo. In der Zeit der Unterdrückung und aus dem gemeinsamen kulturellen Erbe entstand unter ihnen eine Religion, die Candomblé genannt wird. ...
Chile zwischen Stichwahl und neuer Verfassung
In den wenigen Wochen seit der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen am 21. November hat sich die politische Situation in Chile verändert. Die Ultrarechten befinden sich bedrohlich auf dem Vormarsch. Bei der Stichwahl am 19. Dezember wird rechtsextreme Kandidat José Antonio Kast gegen den linken Aktivisten Gabriel Boric antreten. Wie ist der Vormarsch der extremen Rechten in Chile zu verstehen, und welche Gefahren fürchten die Aktivist*innen ...
Indigene Selbstorganisation in Zeiten der Pandemie
Autor und Foto: Niklas Franzen. Die Corona-Pandemie hat Brasilien schwer getroffen. Mehr als 600.000 Menschen starben an dem Virus. Gerade die Region Amazoniens rund um die Millionenstadt Manaus ist schwer gebeutelt. Mittlerweile hat sich die Infektionslage entspannt. Doch für viele indigenen Gemeinden sind die Auswirkungen der Pandemie besonders dramatisch. Angesichts der pandemischen Katastrophe, der Arbeitslosigkeit, der Abwesenheit staatlicher ...
Kolumbien: Opferverband MOVICE kämpft gegen Straflosigkeit
Autor: Darius Ossami Foto: Cortesía. Luz Marina Hache Contreras ist Sprecherin für den Bereich gewaltsames Verschwindenlassen von MOVICE, der kolumbianischen Bewegung der Opfer von Staatsverbrechen. MOVICE vertritt Millionen Opfer im andauernden kolumbianischen Konflikt und kämpft für Wahrheit, Gerechtigkeit, Wiedergutmachung und für Garantien der Nicht-Wiederholung. Aufgrund von Morddrohungen musste die 65-jährige Luz Marina Hache ...
Pinochets Erbe abschütteln und dem Neoliberalismus ein Ende setzen - Chile auf ...
Chile ist auf dem Weg zu einer neuen Verfassung – und damit zu einer solidarischeren Gesellschaftsordnung. Das Erbe der Pinochet-Diktatur soll abgeschüttelt und dem neoliberalen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell ein Ende gesetzt werden. Breite und langanhaltende Proteste seit Oktober 2019 und die überwältigende Zustimmung der Bevölkerung bei einem Referendum am 25. Oktober 2020 haben den Weg dahin frei gemacht. Bei der Wahl des Verfassungskonvents, ...
"Tulum ist verloren"
Mangroven gibt es an allen tropischen und subtropischen Küsten Lateinamerikas. Mangrovenwälder und Mangrovensümpfe sind ein wichtiges tropisches Ökosystem, das sich an Küsten und Flussmündungen angepasst hat. Allerdings sind sie weltweit durch Tourismus, Industrie und Siedlungsbau gefährdet - so auch an der mexikanischen Karibikküste. Ein Beitrag aus Tulum, wo Massentourismus, Luxus-Hotelkomplexe und Bodenspekulation dabei sind, ein einzigartiges ...
Verfassungskonvent in Chile – Diskussion mit Protagonistinnen
Am 4. Juli trat in Chile erstmalig der Verfassungskonvent zusammen, das Gremium, das in den kommenden Monaten eine Neue Verfassung für Chile schreiben wird. Die Sitzung war begleitet von Demonstrationen auf der Straße und endete mit einer historischen Entscheidung: die 155 Mitglieder wählten die Mapuche-Vertreterin Elisa Loncón Antileo zu ihrer Präsidentin. Ihr hört zunächst Auszüge aus der bewegten Antrittsrede Elisa Loncóns und im Anschluss ...
Lateinamerika: Warnhinweise gegen Diabetes und Übergewicht
Diabetes Mellitus zählt zu einem der wichtigsten Risikofaktoren bei einer Covid-19-Erkrankung. In Mexiko litt jeder dritte Verstorbene an dieser Vorerkrankung. Aber auch andere, durch falsche Ernährung verursachte Krankheiten sind unter den Pandemie-Opfern verbreitet. Fast die Hälfte der Verstorbenen litten an Bluthochdruck und rund ein Fünftel an Übergewicht. Aber auch im Rest von Lateinamerika leiden viele Menschen an Krankheiten, die durch ...
Traum geplatzt – Deutschlands Zugriff auf Lithium vor dem Aus?
Der Klimawandel wird immer drängender und Alternativen müssen her. Die deutsche Politik setzt bei ihren Klimazielen auf E-Mobilität. Diese sei schließlich umweltfreundlicher. Die Frage ist nur, für wen. Denn auch das Lithium, das für den Bau von batteriebetriebenen Fahrzeugen benötigt wird, muss erst einmal gewonnen werden. Bolivien spielt dabei zukünftig eine zentrale Rolle, da es über die weltweit größten Lithiumvorkommen verfügt. ...
Kolumbien: Protestwelle für eine Neue Normalität
Am 28. April fand der Nationalstreik in Kolumbien statt. Was ein Tag des Protests sein sollte, wurde zur größten Bürgermobilisierung in Bezug auf Anzahl und Dauer in der jüngeren Geschichte des Landes. Die vom Radio Matraca auf Spanisch produzierte Sendung hat Radio Onda auf Deutsch übersetzt. Wir erfahren wie die kolumbianische Bevölkerung auf die Todesfälle der Pandemie und die Kriegserklärung seines repressiv agierenden Staates reagiert. ...