Serie: ONDA-Beiträge
Colonia Dignidad - Der zähe Weg zu einer Gedenkstätte
In der 1961 von Deutschen in Südchile errichteten Siedlung Colonia Dignidad wurden 40 Jahre lang schwerste Menschenrechtsverbrechen begangen. Viele der dort verübten Taten sind bis heute nicht aufgeklärt. Nach der Festnahme des Anführers Paul Schäfer im Jahr 2005 wurde die Siedlung nicht geschlossen. Wirtschaftlich betrachtet bestehen die Unternehmensstrukturen aus der Zeit der Colonia Dignidad bis heute fort. Die Siedlung, die sich inzwischen ...
Uruguay: Zwischen Straflosigkeit und Aufklärung
Uruguay ist heute eine der fortschrittlichsten Demokratien der Welt. Doch hat es das Land geschafft seine jüngere Geschichte aufzuarbeiten? Wenn die Vergangenheit unter Beteiligung der Zeitzeugen aufgeklärt werden soll, dann ist jetzt die letzte Chance, denn sowohl Täter, als auch Opfer werden nicht mehr lange leben… Wir hören einen Beitrag von Valentin der Negri. Er wagt einen Rückblick auf die Militärdiktatur der siebziger und achtziger ...
Lebenserinnerungen zur Migration zwischen Deutschland und Argentinien
Argentinien und andere südamerikanische Länder haben den Ruf, Zufluchtsort für deutsche Nazis nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen zu sein. Doch es gab auch die anderen Deutschen, die zuvor vor den Nazis geflohen waren. Zwei junge Aktivist*innen erinnern mit einem Projekt an die Migration zwischen Deutschland und Argentinien von 1936 bis heute. Die beiden Argentinier*innen sind Nachkommen einer sozialistischen deutschen Familie, die vor den ...
Frauenmorde in Lateinamerika: ¡Ni una menos - vivas las queremos!
In Lateinamerika werden täglich mehr als 17 Frauen getötet, weil sie Frauen sind. Meistens durch ihre Partner oder Ex-Partner. Seit 2004 hat sich -zunächst in Mexiko- der Begriff feminicidos ausgebreitet, um die Problematik der geschlechtsspezifischen Morde benennen zu können. Die Einführung des Begriffs führte in vielen lateinamerikanischen Ländern auch dazu, ein Bewusstsein zu schaffen und den Protest auf die Straße zu tragen. Wir berichten ...
Honduras: 10 Jahre nach dem Putsch
10 Jahre nach dem Putsch in Honduras befinden sich viele aus den sozialen Bewegungen noch immer im Widerstand und auf den Straßen. Und viele mussten auch ihr Leben lassen, ermordet von Polizei oder Militär. Erschossen bei Protesten, ermordet von Auftragskillern oder Opfer von Hassverbrechen gegen Frauen, LGBTI und Andersdenkende. Wieder andere sind geflohen, weil sie bedroht wurden oder bereits Attentate auf ihr Leben überlebt hatten, und leben ...
8M - kein Tag wie jeder andere!
Julie, Charly und Fenja absolvieren grade ihren Freiwilligendienst in sozialen Projekten in Otavalo in Ecuador. Anlässlich des Weltfrauentages haben sie auf der Straße Interviews geführt – zu Machismo, Feminismus, Gewalt an Frauen. Was bedeutet dir 8. März? Ist es wirklich ein Tag wie jeder andere? Stimmen aus Lateinamerika. Radio onda und der NPLA begleiten die Freiwilligen bei ihren journalistischen Projekten und kooperieren mit ICJA ...
Weniger Frauen im öffentlichen Raum während der Pandemie?
Die gesundheitliche Gefährdung durch Covid-19 hat viele Regierungen dazu veranlasst, Maßnahmen zu ergreifen die die Verbreitung des Virus verhindern sollen. Zu diesen Maßnahmen gehören Abstandsregeln, die Quarantäne, das Verbot von Massenansammlungen. In vielen EU-Ländern durfte man sich nur mit einer weiteren Person an der frischen Luft treffen. In Lateinamerika wurden noch härtere Maßnahmen ergriffen: Personen durften ohne triftigen ...
Interview mit Radioaktivistin Laura Reyes aus Mexiko-Stadt
In unserem onda-Studio hatten wir Laura Reyes aus Mexiko zu Besuch. Die Radioaktivistin berichtet von der aktuellen Situation und stellt ihre Musik vor: Traditionelle Klänge aus Veracruz verbindet sie mit feministischem Rap. Hört am Besten selber!
Umweltschützer leben gefährlich. Zur Situation in Honduras.
Umweltaktivistinnen und -aktivisten leben gefährlich. Lateinamerika ist für sie weltweit die unsicherste Region. Ob im mexikanischen Bergland, im honduranischen Regenwald oder an der chilenischen Pazifikküste: Die Naturschutz-NGO Global Witness zählt in der Region jedes Jahr etwa 200 Morde an Personen, die sich für den Schutz der natürlichen Ressourcen stark machten – und verbunden damit häufig den Interessen großer Konzerne entgegentraten. ...
Guatemala: Im Kampf gegen den Pakt der Korrupten riskiert Bernardo Arévalo ...
Seit Januar 2024 ist der als Anti-Korruptionskämpfer angetretene Bernardo Arévalo Präsident von Guatemala. Er will in seinem Amt den „Pakt der Korrupten“ bekämpfen, ein Netzwerk aus Politik, Justiz und Armee, das große Teile des Staatshaushalts kontrolliert. Trotz Versuchen der Justiz, das Wahlergebnis anzufechten, konnte er das Amt vor vier Monaten antreten, dank landesweiter Proteste, besonders von indigenen Gruppen. Doch die Euphorie ...
Ölverseuchung im Amazonas: Indigene und Kleinbauern in Ecuador kämpfen für ...
David gegen Goliath: So könnte man die juristische Auseinandersetzung zwischen ecuadorianischen Kleinbauern und Indigenen und dem Öl-Riesen Chevron treffend umschreiben. Fast drei Jahrzehnte lang, von 1967 bis 1992, leitete das Unternehmen Texaco, mit dem Chevron im Jahr 2001 fusionierte, giftige Abfallstoffe in das Amazonas-Gebiet des südamerikanischen Landes. 2011 verurteilte ein ecuadorianisches Gericht das Unternehmen zu einer Entschädigungszahlung ...
Finanzreform in Costa Rica führt zu Streiks
Bereits seit dem 10. September wird in Costa Rica gestreikt. Ursache des Streiks war eine, durch die Regierung angekündigte Finanzreform, die die leeren Kassen des zentralamerikanischen Landes wieder füllen soll. Insgesamt berechnen sich die Schulden des Landes 2018 auf bis zu 7% des Bruttoinlandsproduktes. Ein Grund für die hohe Verschuldung Costa Ricas ist, dass reiche Costa Ricaner und große Unternehmen so gut wie keine Steuern bezahlen ...
Uruguay: Marihuana und Gesundheit
Im Dezember 2013 hatte Uruguay weltweit Aufsehen erregt. Das kleine Land war der erste Staat auf der Welt, der Cannabis vollständig legalisiert und reguliert hatte, vom Anbau bis zum Vertrieb und Verkauf. Die neue Drogenpolitik verschob den Fokus von Repression und Gefängnis auf Menschenrechte und Gesundheit. Und erteilte dem gewaltgeprägten „Krieg gegen Drogen“ eine Absage. Nun kann man sich auf der „Expo Cannabis“ das Beschneiden ...
Brasilien: Besuch bei den Göttern Bahias
Fast zwölf Millionen Menschen wurden über drei Jahrhunderte als Sklav*innen von Afrika nach Amerika gebracht. Neben der Arbeitskraft brachten die verschleppten Menschen auch ihre Tradition, ihre Kulturen, ihre Religionen mit. Viele Versklavte waren Yoruba aus Gebieten des heutigen Nigeria, Benin oder Togo. In der Zeit der Unterdrückung und aus dem gemeinsamen kulturellen Erbe entstand unter ihnen eine Religion, die Candomblé genannt wird. ...
Träumt weiter! Visionen für ein Gutes Leben
Wir schreiben das Jahr 1516. Aus europäischer Sicht war es gerade mal 24 Jahre her, dass Amerika entdeckt wurde. Die reißerischen Reiseberichte von Goldenen Städten und Noblen Wilden verzückten die europäischen Königshöfe. Der englische Rechtsanwalt Thomas Morus hatte die imperialistischen Fantasien jedoch bald über und konterte mit einer literarischen Vision: der Reise auf den “wunderbarlichen Innsul Utopia” – einem fiktives Paradies ...
Verfassungskonvent in Chile – Diskussion mit Protagonistinnen
Am 4. Juli trat in Chile erstmalig der Verfassungskonvent zusammen, das Gremium, das in den kommenden Monaten eine Neue Verfassung für Chile schreiben wird. Die Sitzung war begleitet von Demonstrationen auf der Straße und endete mit einer historischen Entscheidung: die 155 Mitglieder wählten die Mapuche-Vertreterin Elisa Loncón Antileo zu ihrer Präsidentin. Ihr hört zunächst Auszüge aus der bewegten Antrittsrede Elisa Loncóns und im Anschluss ...
Die ersten 100 Tage Lula III – Interview mit Verena Glass
Hundert Tage ist Lula da Silva nun wieder Präsident Brasiliens. Seit seinem knappen Sieg in der Stichwahl gegen Jair Bolsonaro ist viel passiert. Noch vor Lulas Amtseinführung am 1. Januar hatte sich Bolsonaro in die USA abgesetzt, am 8. Januar stürmten radikale Bolsonaristas das Regierungsviertel in Brasilia. Und gerade erst hat der Oberste Gerichtshof angeordnet, dass Bolsonaro zu den Vorgängen rund um den Sturm auf Brasilia aussagen muss. ...
Autoritärer Staat, autoritäres Pandemiemanagement
Verónica Guerra und Sonia Urrutia im Interview über Corona und die Krise der Demokratie in El Salvador: Dass El Salvador von der Weltgesundheitsorganisation für sein „vorbildliches Pandemiemanagement“ gelobt wird, während das Investigativmedium „El Faro“ zahlreiche Fälle von Korruption im Zusammenhang mit der Pandemie aufdeckte, passt zum Grundwiderspruch der Regierung von Nayib Bukele: Reichtum wird von unten nach oben umverteilt, ...
Weg mit dem Hunger! Selbstbestimmte Landwirtschaft und Ernährung
Wer baut eigentlich unser Essen an und wie? Und wer bekommt davon etwas ab? Die Grüne Revolution der 1960er Jahre versprach durch eine industrialisierte Landwirtschaft den Hunger in der Welt zu beenden. Ernährungssicherheit für alle war die Devise! Heute sehen wir die Folgen: Der Raubbau hat die Böden ausgelaugt und bietet immer weniger Tieren einen Lebensraum. Ackergifte sorgen für Krankheiten und Dünger verpesten unser Wasser. Und der ...
Umstrittene Großbaustelle in Chile. Steht das Wasserkraftwerk Alto Maipo vor ...
Alto Maipo, das ist der Name eines prestigeträchtigen Wasserkraftwerks in Chile. Oder besser gesagt: einer Baustelle. Denn fertiggestellt ist das vor zehn Jahren begonnene Megaprojekt nahe der Hauptstadt Santiago noch lange nicht. An dem Projekt beteiligt waren und sind auch Zulieferer und Kreditgeber Finanziers aus Deutschland und Europa. Trotz vieler Kritik und Problemen halten die meisten von ihnen am Bau des Riesenkraftwerks fest. Schließlich ...