FCAS - Future Combat Air System - Krieg liegt in der Luft

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Upload vom 21.03.2021 / 21:31

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Klassifizierung

Beitragsart:
Sprache:
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Arbeitswelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: AKR Antikriegsradio im Querfunk
Entstehung

AutorInnen: Antikriegsradio im Querfunk Karlsruhe
Kontakt: antikriegsradio_R(at)querfunk.de
Radio: Querfunk, Karlsruhe im www
Produktionsdatum: 21.03.2021
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Antikriegsradio: wie jeden 3. Sonntag im Monat

Seit 2018 ist der französische Militärflugzeughersteller Dassault damit beschäftigt ein Luftwaffenwaffensystem der Zukunft zu erstellen, das den Namen FCAS trägt, eine Abkürzung für Future Combat Air System, salopp auf Deutsch übersetzt: Luftschlachtsystem der Zukunft.

Dieses Luftschlachtsystem wird bestehen aus Geschwadern von Tarnkappenbombern und Eurodrohnen, die unterstützt werden sollen von Schwärmen von Aufklärungsdrohnen, weiter unterstützt von Aufklärungsflugzeugen, Tankflugzeugen, Satelliten, Kriegsschiffen und Heereseinheiten, die in einer „Kampf Cloud“ mit künstlicher Intelligenz vernetzt werden.

Das Herzstück, also der Tarnkappenbomber soll ein Kampfflugzeug der next Generation sein, der 6ten Generation von Kampfjets.

Dieses Future Combat Air System stellt ungeheure Anforderungen an jede der erforderlichen Techniken und wird bereits als Revolution der Militärtechnik gefeiert.
Allein die Entwicklung dieses Luftschlachtsystems der Zukunft wird veranschlagt mit Kosten von 100 MILLIARDEN Euro.

Da es sich um Kriegswaffen handelt ist es erforderlich Politikerinnen und Politiker zu überzeugen, dass es zwingend erforderlich ist diese technische Revolution zu finanzieren und weil damit sogar der französische Staat überfordert ist wurde das Future Combat Air System von den reicheren entscheidenden EU-Militärstaaten als „Gemeinschaftsprojekt“ in Angriff genommen.
Neben Frankreich wollen bisher Spanien und Deutschland das teuerste Waffenprojekt der Menschheitsgeschichte als Militär- und Wirtschaftsprojekt finanzieren.
Neben der eben genannten Schwarm- und Cloud-Technologie-Eigenschafgen, nein gerade wegen der immensen Vielfalt der zum Einsatz kommenden Militär-Technologie gehen die Entwickler und Militärstrategen der EU davon aus mit dem Future Combat Air System das führende Kampfsystem der Zukunft zu besitzen. Das Future Combat Air System richtet sich vor allem gegen Großmächte.

Ich denke kurz laut: es kommen für Europa gerade mal 2 Großmächte in Frage, nämlich Russland und China.
Neben der bisher unglaublich vielen Details, die ich noch nicht genannt habe ist eines die Fähigkeit diese Luftschlacht-Schwärme mit Atomwaffen auszustatten. Die Möglichkeit der „Teilhabe an Atombomben“ (denn Frankreich gehört ja zu den Atombombenstaaten) lässt seit einigen Jahren die Herzen einiger deutscher EU-Politiker*Innen und deutscher Militarist*Innen höher schlagen.

Die Luftschlachten, der Waffenschwärme könnten frühestens 2040 geführt werden und sie würden vermutlich bis 2080 der zukünftigen Art Himmelskriege zu führen hinlänglich ausreichen.

Um das Future Combat Air System ausreichend finanzieren zu können müssen für 500 MILLIARDEN Euro Flugzeuge, Drohnen, Bomben, Software, Satellitentechnik, Seetaugliche Militärtechnik, Cloud Technologie, Panzersysteme und andere Heerestechnik verkauft werden. Verkauft werden an die beteiligten Staaten: Frankreich, Deutschland und Spanien, verkauft werden aber auch an andere Staaten, denn ohne Export dieser Technik lässt sie sich keinesfalls finanzieren. Das bedeutet bei weitem nicht, dass Deutschland damit „billig davon kommt“.
Das bislang teuerste EU-Projekt, der Eurofighter hat Deutschland rund 25 Milliarden Euro gekostet.
Für die Entwicklung des Future Combat Air Systems würde Deutschland allein 30 Milliarden Euro bezahlen, ohne auch nur eine Schraube oder einen USB-Stick sein eigen nennen zu dürfen. Um in den Besitz der Bombenschleudern zu kommen und der sie umschwärmenden Eurodrohnen, Aufklärungsdrohnen, Aufklärungsflugzeuge, Satellitenkommunikation, künstlichen Intelligenz, unbemannter Tarnflugzeuge, und so weiter, und so weiter sind weitere 120 Milliarden Euro aus den Taschen deutscher Steuerzahler mindestens erforderlich.
Und jetzt kommt der eigentliche Höhepunkt, wenn nicht in den nächsten Wochen diesem Größenwahnsinnigen Projekt zugestimmt wird, dann wird es vermutlich scheitern, weil es ein konkurrierendes Projekt gibt, das den Namen Tempest trägt. Das wiederum wird vermutlich fünf Jahre früher fertig sein, wird von England, Schweden und Italien geplant und gebaut und kann schon heute mit Bestellungen aus der Türkei, den Arabischen Emiraten und Japan rechnen.
Wir wissen natürlich nicht wogegen ihr beim Ostermarsch protestiert: wir protestieren gegen beide klimavernichtenden Luftkriegssysteme.