Dieser Beitrag ist eine Video-Kritik, eindeutig eine Empfehlung für eine Interviewsendung.
Interviewt wurde der Seenotretter Olaf Oehmichen, auf der Dokumenta in Kassel, im Rahmen einer Sendereihe mit dem Titel „100 Menschen 100 Tage“.
Diese Interviewsendung ist zu finden auf YouTube.

Olaf Oehmichen hatte auch dem Antikriegsradio vor wenigen Monaten ein Interview gegeben und von seiner Freizeitbeschäftigung berichtet, dem Retten von Menschen, die in Seenot geraten sind.

Der Filmbeitrag auf YouTube zeigt ein Fernsehstudio auf der Dokumente in Kassel, der Interviewer, Stefan Haberzettel und der Seenotretter Olaf Oehmichen sitzen vor einem großen Fernseher auf Stühlen, der Fernsehmonitor zeigt Bilder von Seenotrettungseinsätzen und ein längeres Video. Dazu werden erläutert unterschiedliche Arten von Fluchtfahrzeugen (zumeist vollkommen überladene Boote), aber auch unterschiedliche Rettungsboote; berichtet wird von den Notsituationen der Flüchtenden, die zum Teil ohne Rettungswesten von der libyschen Küste auf dem Meer treiben,, geschildert werden Schlauchbote bei denen die Luft aus den Schläuchen weicht, aber auch von Flüchtenden, die NICHT aufgenommen werden können, weil die Flüchtenden sich nicht in Seenot befinden.

Die Entscheidungen der Seenotretter sind sehr vielfältig aufgrund juristischer Vorgaben (die das internationale Seerecht betreffen, Europäische Asylgesetze, Bestimmungen von Küstenwachen), die Entscheidungen sind aber auch aufgrund der Situationen im Mittelmeer. Anhand eines Fotos, das zwei Menschen mit Schwimmweste im Wasser, ca. 15 Meter vom Rettungsboot entfernt zeigt, schildert der Seenotretter Olaf Oehmichen, welches Spezialwissen dabei erforderlich sein kann. Hier ein Zitat aus der Sendung:

O-Ton aus dem Video

Herr Oehmichen, der seine Arbeitszeit als Architekt in den letzten Jahren immer weiter reduziert hat um mehr auf See sein zu können schildert, um wie vieles eine akkurate Arbeit von den Seenotrettern gesehen wird, als Schlaf.

O-Ton aus dem Video

Im folgenden Zitat, bei der der Interviewer Stefan Haberzettel nach der Einsatzdauer fragt, werden neben dem Segelboot „Nadir“ noch die - für die Seenotrettung umgebauten Frachtschiffe Sea-Eye genannt

O-Ton aus dem Video

Die Interviewsendung „100 Menschen 100 Tage - Seenotretter Olaf Oehmichen“ geht an die 80 Minuten und die wenigen Auszüge, die ich im Rahmen dieser Filmempfehlung wiedergebe, können nur in Ansätzen illustrieren, wie wichtig, wie ergreifend und wie anstrengend die freiwillige Arbeit der Seenotretter im Mittelmeer ist.

Später im Anschluss an das Interview können Zuschauer aus dem Studio fragen stellen. Eine Zuschauerin aus dem Publikum interessiert sich, mit welcher Motivation Flüchtende die wahnwitzige Überfahrt nach Europa auf sich nehmen können.

O-Ton aus dem Video

Auf die Frage einer anderen Zuschauerin, wie er sein ziviles Leben betrachtet im Vergleich zu den verzweifelten Fluchtbemühungen der Menschen aus afrikanischen Ländern beschreibt Herr Oehmichen das Leben in Deutschland als ein Leben in Happy-Land, was einen der Mitgestalter der Dokumenta in Kassel zu interessanten Gedanken anregt

Hier nochmal deutlich genannt meine Youtube-Video-Empfehlung:
Werbefrei und trotzdem gratis auf Youtube ist zu sehen ist die Interview-Sendung:
„100 Menschen 100 Tage - Seenotretter Olaf Oehmichen“ (Oehmichen geschrieben mit Oeh am Anfang).