Trefflich streiten – Fragen der Ästhetik
ID 132661

In ihrer Dezember-Ausgabe, zum Jahresendfest präsentiert die allmonatliche Kritikshow – wie schon fast traditionell – etwas ganz besonderes: Nachdem wir euch in den vergangenen Jahren zu Weihnachten mal mit musikalischer Exotica (2020), mal mit muffigem 70er-Jahre-Rock (2022) beglückt haben, mal mit 1968 im Kaleidoskop (2018), mal mit Rimbaud & Co. (2016), gibt es heute Kultur pur. Oder vielmehr Kulturkritik, die sich gewaschen hat.
Wir fragen uns nämlich allen Ernstes:
Ist Ästhetik, ist ästhetisches Gelingen eine Frage des Geschmacks?
Essentielle Fragen der Kunst und Kultur, und damit auch redaktioneller Praxis (z.B. hier im Rundfunk) behandelt ein schwergewichtiger, ja philosophischer Essay:
– Magnus Klaue: "Vom Geschmack zur Idiosynkrasie.
Zum Wandel von Geschmacksurteil und ästhetischer Erfahrung in der Kulturindustrie"
in sechs Kapiteln:
I) Doppelcharakter des Geschmacksurteils
II) Wertung und Schematismus
III) Geschmack als Distinktion
IV) Ästhetische Erfahrung und "Rezeption"
V) Nuance und Idiosynkrasie
VI) Der idiosynkratische Geschmack
Es wirft ein beschämendes Licht auf die Existenz der meisten Medien – und hier bilden die Freien Radios leider keine Ausnahme –, wie wenig man sich mit derlei kulturtheoretischen Fragen auseinanderzusetzen bereit ist. Abgeschreckt von den einschlägigen historischen Beispielen autoritärer Zensurpraxis hat man sich achselzuckend und selbstgenügsam im anderen Extrem eingerichtet; anything goes ist nicht nur technischer Stand der Kulturproduktion in einer transnationalen digitalen Vernetzung der Welt, sondern längst auch die so hilflose wie gesichtslose Maxime in den Redaktionen, im Feuilleton. Das korrespondiert mit jener Schwundform kritischer Öffentlichkeit, wie sie durch Privatisierung der Medien forciert worden ist. Diskutierbarkeit und Debattenkultur, Streitlust und Kontroverse, damit ist es nicht weit her, denn hier "hat doch eh jeder seine eigene Meinung". Und der Markt wirds ja zum besten richten, genau wie ihm das in Sachen Wohnungsnot und Welthunger auch ganz prächtig gelingt.
Dauer: 120 Minuten
_
Wir fragen uns nämlich allen Ernstes:
Ist Ästhetik, ist ästhetisches Gelingen eine Frage des Geschmacks?
Essentielle Fragen der Kunst und Kultur, und damit auch redaktioneller Praxis (z.B. hier im Rundfunk) behandelt ein schwergewichtiger, ja philosophischer Essay:
– Magnus Klaue: "Vom Geschmack zur Idiosynkrasie.
Zum Wandel von Geschmacksurteil und ästhetischer Erfahrung in der Kulturindustrie"
in sechs Kapiteln:
I) Doppelcharakter des Geschmacksurteils
II) Wertung und Schematismus
III) Geschmack als Distinktion
IV) Ästhetische Erfahrung und "Rezeption"
V) Nuance und Idiosynkrasie
VI) Der idiosynkratische Geschmack
Es wirft ein beschämendes Licht auf die Existenz der meisten Medien – und hier bilden die Freien Radios leider keine Ausnahme –, wie wenig man sich mit derlei kulturtheoretischen Fragen auseinanderzusetzen bereit ist. Abgeschreckt von den einschlägigen historischen Beispielen autoritärer Zensurpraxis hat man sich achselzuckend und selbstgenügsam im anderen Extrem eingerichtet; anything goes ist nicht nur technischer Stand der Kulturproduktion in einer transnationalen digitalen Vernetzung der Welt, sondern längst auch die so hilflose wie gesichtslose Maxime in den Redaktionen, im Feuilleton. Das korrespondiert mit jener Schwundform kritischer Öffentlichkeit, wie sie durch Privatisierung der Medien forciert worden ist. Diskutierbarkeit und Debattenkultur, Streitlust und Kontroverse, damit ist es nicht weit her, denn hier "hat doch eh jeder seine eigene Meinung". Und der Markt wirds ja zum besten richten, genau wie ihm das in Sachen Wohnungsnot und Welthunger auch ganz prächtig gelingt.
Dauer: 120 Minuten
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Audio
02:00:00 h, 69 MB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (48000 kHz)
Upload vom 12.05.2025 / 12:53
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Klassifizierung
Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, SeniorInnen, Musik, Kultur, Politik/Info
Serie: Sachzwang FM
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung

Image
0 MB,
Anzeige neben Beitragsbeschreibung
Upload vom 23.12.2024 / 17:06
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Upload vom 23.12.2024 / 17:06
Creative Commons BY-ND-NC
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 International - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Musik (natürlich äußerst geschmackvoll):
– Deeradorian "corsican shores"
– My Bloody Valentine "touched"
– Wire "nocturnal koreans"
– Coctails "the last organ"
– Magazine "definitive gaze"
– Erik Satie "gnossiennes no.3"
– Go!Team "panther dash"
Hintergrundmusik:
– Tschilp + High Plains
– Fly Ashtray
– Deeradorian "corsican shores"
– My Bloody Valentine "touched"
– Wire "nocturnal koreans"
– Coctails "the last organ"
– Magazine "definitive gaze"
– Erik Satie "gnossiennes no.3"
– Go!Team "panther dash"
Hintergrundmusik:
– Tschilp + High Plains
– Fly Ashtray