Christian Schultz - Erziehung zur Eigenverantwortung

ID 36679
 
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Vortragsdokumentation der Vorlesungsreihe "Jenseits der Geschlechtergrenzen" der AG QueerStudies
Audio
01:01:40 h, 56 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 04.06.2012 / 15:06

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Klassifizierung

Type: Feature
Language: deutsch
Subject area: Wirtschaft/Soziales, Arbeitswelt
Series: jenseits der geschlechtergrenzen
Entstehung

Author/s: AG QueerStudies : Jenseits der Geschlechtergrenzen
Radio: FSK, Hamburg im www
Production Date: 19.05.2010
CC BY-ND-NC
Creative Commons BY-ND-NC
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 International - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Christian Schultz (Dipl. Psych., Soz.Päd.) leitet die Solidarisch-Psycho-Soziale-Hilfe (http://spsh.de), eine Beratungsstelle für Erwerbslose, und war Lehrbeauftragter unser Partnerinitiative "Menschenbilder in der Psychologie". In seinem Vortrag "Erziehung zur Eigenverantwortung – wie Erwerbslose neoliberal regiert werden" bezieht Schultz die foucaultschen Überlegungen zu neoliberaler Gouvernementalität auf die Hartz-Gesetze.

Vortragsankündigung
Wenn im Vortragstitel von ‚Regieren’ gesprochen wird, ist damit mehr und anderes gemeint als aktuelle tagespolitische Auseinandersetzungen. Der Vortrag orientiert sich vielmehr am Foucault’schen Begriff der Regierung und seinen Gouvernementalitätsanalysen. Er konstatiert einen tiefgreifenden Wandel in der Art und Weise, wie Erwerbslose regiert werden, der in den Hartz-Gesetzen seinen pointierten Ausdruck findet. Der Kern dieses Wandels, so die These, ist der Versuch, auf die Subjektivität der Erwerbslosen zuzugreifen und diese neu zu formieren im Sinne des neoliberalen Leitbilds – dem Unternehmer seiner selbst. Es geht also um ein Erziehungsprogramm, in dem die Freiheit des Einzelnen beschworen wird, aber mit Zwangsmitteln gegen ihn durchgesetzt werden muss. Ein paradoxer Versuch, der schwere Kollateralschäden u.a. am Sozialstaat und seinen Prinzipien billigend in Kauf nimmt.