Grenzenlos August 2022

ID 117084
 
AnhörenDownload
"Militanter Antifaschismus" Interview des Gefangeneninfos zum Militärapparat der KPD vor und nach der Machtübertragung an die Faschisten * 4 Tote durch Polizeigewalt in der 1. Augustwoche * Rede(n) Berlin Oranienplatz, mindestens 63 in den letzten 5 Jahren in der Regel unbestraft * Antimilitaristischer Podcast der IMI 25 Interview mit Pablo zur Bekräftigung der Forderung Bundeswehr raus aus Mali , Mali: Ende einer gescheiterten Militärpräsenz? https://www.heise.de/tp/features/Mali-En... * Kommentar aus der Zeitung gegen den Krieg von Wiebke D. "Unsere" Toten * Kommentar von Rüdiger Minow zu den Kriegsvorbereitungen gegen China auf german foreign policy * Gegen die Nachrichtensperre: Namen der Opfer der Bombardierung eines UN Mädchen-Bildungszentum in Kurdistan Nordsyrien duch das faschistoiden Erdogamregimes , längere Analyse von Elke Dangeleit in heise telepolis mit einer Chronik der Ereignisse seit Januar bis jetzt * aktuell: Angriff auf die Pressefreiheit, das Regime will die Zeitung Evrensel finanziell aushungern https://www.heise.de/tp/features/Vier-Ma... * Bericht von Alain, Coalition Internationale des Sans-Papiers et Migrants, über die Aktionen und Pläne einer internatioalen Karawane der sans paper am 27.Sept in Paris * , Recherchen von Haru,
Initiative 2.Mai https://initiative-2mai.de/index.html und Bündnis gegen Abschiebungen https://buendnisgegenabschiebungenmannhe...
https://buendnisgegenabschiebungenmannhe...
https://buendnisgegenabschiebungenmannhe...
zu den Totschlägen und weiteren Skandalen der Polizeiwache H4 in Mannheim seit ... , Termine der Kommunistischen Pressefeste der UZ DKP, der Zeitung Avante PCP, der L'Humanite PCF und der Mundo obrero PCE * Buchtipps: zum PartisannenInnen Widerstand im Piemont Italien, Wanderwege auf den Spuen der PartisanenInnen, zur Wahl in Kenya Njugi va Thiongo und Koigi wa Wamwere, against negativ ethnicity, Itikadi Theoriezeitschrift der CPK, Termine u.a überregionale Großdemo am 30.Jahrestag des Progroms in Rostock-Lichtenhagen am 27.Aug und Veranstaltung der VVN BdA Manneim zu Faschismus mit Gerd Wiegel Mitarbeiter der Linksfraktion im Bundestag am kommenden Donnerstag 25.Aug 22 und Lechleitergedenken am 15.Sept 22

Büchertipps:
Wanderwege auf den Spuren der Resistencia im Piemont, Frauen der Resistencia
https://www.anpi.it/
Einmal Partisan*in – immer Partisan*In
https://antifa.vvn-bda.de/2013/09/05/ein...

Zur Wahl in Kenya: Ngũgĩ wa Thiong’o , Koigi wa Wamwere against negatic ethnicity, Itikadi, Zeitschrift der CPK
https://communistpartyofkenya.org › ITIKADI › Itikadi-Magazine-3-Final.pdf
ITIKADI: Socialism, Theory and Practice

Lilian Thuram, Das weisse Denken (Nautilus Flugschrift), Verlag Edition Nautilus, 297 Seiten, 2022 deutsche Erstausgabe, 22 Euro

Man wird nicht weiß geboren, man wird dazu gemacht.

Der Frühere französische Fussballstar Lilian Thuram, seit langem in der antirassistischen Bildungsarbeit aktiv, beschreibt, wie die europäischen Gesellschaften die Kategorien Schwarz und Weiss erfunden haben, um Kolonialismus, Versklavung und Ausbeutung zu rechtfertigen. Bis heute zementiert das Weisse Denken Herrschaftsverhältnisse und Ungleichheit in der ganzen Welt.
Mit Bezug auf Postkoloniale Diskurse, von Frantz Fanon über Toni Morrison bis Achille Mbembe, hinterfragt Thuram diese eingeschliffenen Denkmuster und plädiert für neue Solidaritäten - damit wir einander endlich wieder als Menschen begegnen.

Buch ist sehr zu empfehlen Menschen, die mehr über Entstehung und leider immer noch herrschende Ideologie des Weissen Denkens wissen wollen, um dieses auch wirksam bekämpfen und ändern zu können. "

2. Natasha A. Kelly, Rassismus, Untertitel: Strukturelle Probleme brauchen strukturelle Lösungen!, Atrium Verlag Zürich, 122 Seiten, 9 Euro

"Es ist an der Zeit, die Antirassismusdebatte endlich voranzubringen!

Rassismus ist eine Ideologie, die seit Langem unsere gesamte Gesellschaft durchzieht und ihre Strukturen prägt - in der öffentlichen Debatte wird jedoch meist allein auf der individuellen Ebene nach Lösungen gesucht. Wir müssen aber die strukturelle dimension des Rassismus verstehen, um erfolgversprechende Maßnahmen dagegen entwickeln zu können. Natasha A. Kelly setzt mit ihrem grundlegenden Buch nun elementare Impulse für eine längst überfällige Diskussion.
...
Anhand von konkreten Beispielen aus der aktuellen Debatte zeigt sie, wo die Strukturen des Rassismus verlaufen - und setzt selbst elementare Impulse für die Diskussion.

Natasha A. Kelly ist promovierte Kommunikationssoziologin, Kuratorin, Autorin und Herausgeberin. Mit ihrer preisgekrönten Dokumentation Millis Erwachen feierte sie 2018 ihr Filmdebüt. 2019 beging sie ihr Regiedebüt mit der internationalen Aufführung ihrer Dissertationsschrift Afrokultur.
Zudem hat sie lange zu Schwarzer deutscher Geschichte und Schwarzem Feminismus gelehrt und geforscht und ist in der deutschen Community engagiert."

Im Kapitel 5, Rassismus und Polizei geht sie exemplarisch auf den rassistischen Mord durch Polizeibeamte an Oury Jalloh ein.
Außer diesem Kapitel behandelt sie in den 4 anderen Kapiteln die Themen:

"Rassismus und Geschichte, Die rassische Wende: Von biologischer "Rasse" zu sozialer Race,
Rassismus und Wissen, Und täglich grüßt das N-Wort: Rassismus und Sprache"

Auch dieses Buch ist sehr zu empfehlen.

***

Aus Anlaß der Kriminalisierung und des Verbots zahlreicher NGOs
Palästina Reisehandbuch – Geschichte, Politik, Kultur, Menschen, Städte, Landschaften
http://www.palmyra-verlag.de/ATG.html


Die störenden Nebengeräusche beim Vortrag der Polizeigewalt Recherche bitten wir zu entschuldigen, deswegen ganzer Text s.u.
Audio
01:26:54 h, 63 MB, mp3
mp3, 100 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 22.08.2022 / 09:51

Dateizugriffe: 967

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Arbeitswelt, Kinder, Umwelt, Jugend, Kultur, Politik/Info
Serie: Grenzenlos
Entstehung

AutorInnen: Reinhard
Radio: bermuda, Mannheim im www
Produktionsdatum: 22.08.2022
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Musik "Der Zaun, das war ne Scheißidee * Bernd Köhler ewo2 Ich hab euch gesehen * Mal Eleve Resistance mondial police* Goran Bregovic Bella Ciau * Banda Basotti all same in law * Äi Tiem stolze Proleten * Fela Kuti colonial menthality

Aus Zeitgründen nicht gesendet:

Will Russland Europa überrollen?
https://www.ossietzky.net/artikel/will-r...
Wessen Krieg?
https://www.ossietzky.net/artikel/wessen...

Stellungnahmen zu den Protesten des kommenden heißen Herbstes
Wir bezahlen nicht für eure Krise und Kriege
https://www.labournet.de/politik/sopo/gr...

Startet mit #SyltEntern und ähnlichen Aktionen eine heiße Phase der Proteste gegen Preissteigerungen und Verarmung?

Weitere Stellungnahme: "... Die Überlappung und Verschärfung der aktuellen Krisen (Kriege, Klima, Umwelt, Armut, Hunger, Pandemien …) hat bedrohliche Ausmaße angenommen. Die Gefahr ist real, dass autoritäre bzw. faschistische und rassistische Positionen weiter an Boden gewinnen.

"Führende Kreise" verschärfen den Klassenkampf von oben mit der Militarisierung der Gesellschaft, dem energiepolitischen Rollback, dem Arbeitsplatz- und Sozialabbau, der Forderung nach weiterer Einschränkung des Streikrechts, der brüsken Ablehnung von gewerkschaftlichen Tarifforderungen und den Angriffen auf die Interessenvertretungen von Beschäftigten.

Das Resultat der extremen Preistreiberei der Konzerne sind Rekordgewinne. Eine kleine Minderheit kann deshalb ihren unverstellbaren Reichtum noch weiter vermehren.

Die Lebenssituation immer größere Bevölkerungskreise verschlechtert sich hingegen spürbar. Insbesondere arme Menschen wissen meist nicht mehr ein noch aus. ... die Bedrohung unserer Lebensgrundlagen werden immer deutlicher.

Was können wir gemeinsam tun, um Solidarität in Zeiten von Kriegen und Krisen gemeinsam einzufordern und nicht zuletzt der Preistreiberei entgegenzuwirken?"

Antirassistische Bildungsarbeit, Dekolonialisirung ...........
Aufarbeitung kolonialer und neokolonialer Verbrechen
Projekte, die auf die Erfahrungen der deutschen Schwarzen und ihren Vorfahren in den Ländern ........ basiert, Unsichtbares Vergessenes sichtbar machen In jeder der mindestens 2000 afrikanischen Sprachen und Dialekten gibt es Bezeichnung der Genocide, Völkermorde, des Slavenhandels, der Kolonialverbrechen, Ursachen des Hungers usw - in Ostafrika Suaheli, Kiswahili Maafra - Wie in Niger-Kordofanisch, Afroasiatisch, Nilo-Saharanisch und Khoisan ? Mehrheit mindestens zweisprachig, freisprachig - die höchste sprachliche Vielfalt der Welt - inklusive die Sprachen der Kolonisatoren des globalen weißen Nordens: englisch, französisch, deutsch, belgisch, hollandisch, portugiesisch, Afrikaans, Sprache der Buren und die Sprachen der Neokolonisatoren ? englisch,chinesisch, russisch, indisch, deutsch

»Mit der eigenen Stimme sprechen«
Nicole Amoussou hat die Schwarze Akademie gegründet. Damit will sie Wissen zugänglich machen, das bisher verdeckt war. ND
https://kolonialgeschichtema.com/2022/08...
https://kolonialgeschichtema.com/2022/08...
https://black-academy.org/
16 year old Senegalese minor killed by police bullets in Dortmund.
Black people have been victims of police blunders for years
https://isdonline.de/
https://www.unteilbar.org/afrique-europe...

Büchertipps: Lilian Thuram, Das weisse Denken (Nautilus Flugschrift), Verlag Edition Nautilus, 297 Seiten, 2022 deutsche Erstausgabe, 22 Euro

" Man wird nicht weiss geboren, man wird dazu gemacht."
" Der Frühere französische Fussballstar Lilian Thuram, seit langem in der antirassistischen Bildungsarbeit aktiv, beschreibt, wie die europäischen Gesellschaften die Kategorien Schwarz und Weiss erfunden haben, um Kolonialismus, Versklavung und Ausbeutung zu rechtfertigen. Bis heute zementiert das Weisse Denken Herrschaftsverhältnisse und Ungleichheit in der ganzen Welt.
Mit Bezug auf Postkoloniale Diskurse, von Frantz Fanon über Toni Morrison bis Achille Mbembe, hinterfragt Thuram diese eingeschliffenen Denkmuster und plädiert für neue Solidaritäten - damit wir einander endlich wieder als Menschen begegnen.

Auch die deutsche Übersetzung aus dem Französischen von Cornelia Wend ist gut lesbar.

Buch ist sehr zu empfehlen Menschen, die mehr über Entstehung und leider immer noch herrschende Ideologie des Weissen Denkens wissen wollen, um dieses auch wirksam bekämpfen und ändern zu können. "

2. Natasha A. Kelly, Rassismus, Untertitel: Strukturelle Probleme brauchen strukturelle Lösungen!, Atrium Verlag Zürich, 122 Seiten,

"Es ist an der Zeit, die Antirassismusdebatte endlich voranzubringen!

Rassismus ist eine Ideologie, die seit Langem unsere gesamte Gesellschaft durchzieht und ihre Strukturen prägt - in der öffentlichen Debatte wird jedoch meist allein auf der individuellen Ebene nach Lösungen gesucht. Wir müssen aber die strukturelle dimension des Rassismus verstehen, um erfolgversprechende Maßnahmen dagegen entwickeln zu können. Natasha A. Kelly setzt mit ihrem grundlegenden Buch nun elementare Impulse für eine längst überfällige Diskussion.
...
Anhand von konkreten Beispielen aus der aktuellen Debatte zeigt sie, wo die Strukturen des Rassismus verlaufen - und setzt selbst elementare Impulse für die Diskussion.

Natasha A. Kelly ist promovierte Kommunikationssoziologin, Kuratorin, Autorin und Herausgeberin. Mit ihrer preisgekrönten Dokumentation Millis Erwachen feierte sie 2018 ihr Filmdebüt. 2019 beging sie ihr Regiedebüt mit der internationalen Aufführung ihrer Dissertationsschrift Afrokultur.
Zudem hat sie lange zu Schwarzer deutscher Geschichte und Schwarzem Feminismus gelehrt und geforscht und ist in der deutschen Community engagiert."
Im Kapitel 5, Rassismus und Polizei geht sie exemplarisch auf den rassistischen Mord durch Polizeibeamte an Oury Jalloh ein.

Außer diesem Kapitel behandelt sie in den 4 anderen Kapiteln die Themen:
Rassismus und Geschichte, Die rassische Wende: Von biologischer "Rasse" zu sozialer Race,
Rassismus und Wissen, Und täglich grüßt das N-Wort: Rassismus und Sprache

Auch dieses Buch ist sehr zu empfehlen:

Verfassungsfeinde im Land?
Der »Radikalenerlass« von 1972 in der Geschichte Baden-Württembergs und der Bundesrepublik
https://www.wallstein-verlag.de/97838353...

50 Jahre Radikalenerlass: “Entschädigung für alle Betroffenen und Schluss mit Berufsverboten!”
https://perspektive-online.net/2022/01/5...

Kontinuität des deutschen Beamtenrechts im Faschismus - Verstoß gegen ILO-ÜbereinkommenNr. 111 - 11 000 Berufsverbote-Verfahren bundesweit - über 1500 Berufsverbote namentlich bekannt (Hellfeld - Dunkefeld) - bundesweit (BRD), deutsches "Alleinstellungsmerkmal" , "Säuberung" im Kontext der Annektierung der DDR - neues "Radikalen"-Gesetz in Arbeit - Gewerkschaftstagsbeschlüße zur Rehabilitierung und Entschädigung , Teil der Rehabilitierung durch GEW wegen "Unvereinbarkeitsbeschlüße" derzeit - jetzt lebenslang beitragsfrei, Heinrich-Heine Fonds der Initiativgruppe
50 Jahre »Radikalenerlass« Widerstand und Thematisierung durch die Medienarbeit der Initiativgruppe in den Medien wird stärker -
Betroffene kämpfen für Rehabilitierung, Entschädigung und gegen neue »Radikalen«-Gesetze
https://www.facebook.com/KommunalinfoMan...

Feindbild Klimabewegung: Repression gegen Klimaaktivist*innen nimmt zu
https://www.rote-hilfe.de/news/bundesvor...

Recherche hier Text dokumetinert, weil in der Livesendung weitgehend unverständlich durch störende Nebengeräusche

Die Ausgangssituation: Der gewaltsame Tod infolge eines brutalen Polizeieinsatzes am 2. Mai 2022 in Mannheim


Vorbemerkung:
Die Recherche zur Polizeigewalt ist leider unvollständig und lückenhaft. Eine gründlichere chronologische Recherche wäre ein größeres Unternehmen, was mehr Zeit und personellen Aufwand erfordern würde.
Die Digitalisierung des dort befindlichen Text-Materials ist noch nicht erfolgt. Die Suchkriterien sind unzureichend – so fehlt z.B. der Such-Begriff meines Themas: Polizeigewalt!

Ergebnisse meiner Recherche

Die unzureichende Recherche zum H 4 Revier und zu Mannheim insgesamt zum Thema Polizeigewalt kann dennoch die bei Vorliegen von Polizeigewalt üblichen Tendenzen aufzeigen:
1. Bei Opfern handelt es sich um Menschen aus gesellschaftlichen Minderheiten
2. Die Polizeigewalt wird untertrieben, abgeschwächt, verharmlost und auch gerechtfertigt.


Zur Charakter und zur Geschichte der H 4-Wache stütze ich mich hauptsächlich auf Artikel, die ich in Ausgaben des Mannheimer Morgens (MM) im Marchivum (Mannheimer Stadtarchiv) gefunden habe.
Polizisten des Polizeireviers H 4 Wache, Nähe Marktplatz in der Mannheimer Innenstadt haben am 2. Mai 2022 einen hilfebedürftigen 47 Jahre alten Mann getötet.
Der Mann war gefesselt und wurde lt. einem Video, was Passanten während der Tat anfertigten offensichtlich zu Tode geprügelt.
„Nach Angaben der Behörden handelte es sich bei dem 47-Jährigen um einen deutschen Staatsbürger mit kroatischen Wurzeln. Der Mann stammt aus Heidelberg. Er sei im September 2017 eingebürgert worden und wurde als Patient im Zentralinstitut für seelische Gesundheit (ZI) behandelt.“ (MM, 5.5.2022)


Drei Tage nach dem gewaltsamen Tod des 47 Jahre alten Opfers wurde im MM über eine Presse Konferenz (PK) vom 4. Mai, an der der Leiter der Mannheimer Staatsanwaltschaft Romeo Schüssler, der Polizeipräsident Siegfried Kollmar und Andres Stenger, der Chef des Landeskriminalamts (LKA), Stuttgart anwesend waren, berichtet. Dort wurde auf die Frage der Journalist*innen „Steht die Todesursache bereits fest?“, geantwortet:
„Nein. Die ungeklärten Fragen zum Tod des 47 Jahre alten Mannes können vermutlich erst in sechs bis 8 Wochen beantwortet werden. Zwar sind nach Angaben des Landeskriminalamts Spuren stumpfer Gewalt an der Leiche festgestellt worden. Die „seien aber von geringer Intensität gewesen“, sagte LKA-Präsident Stenger am Mittwoch. Der Mann habe auch eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche) gehabt“ (MM, 5.5.2022)


Mittlerweile sind 13 Wochen verstrichen. Näheres zur Todesursache wurde meines Wissens bis heute nicht bekannt, zumindest wurde bis jetzt kein Befund über die Todesursache veröffentlicht.
Es ist zu befürchten, dass die Verantwortlichen der Mannheimer Staatsanwaltschaft und der Polizei ihre Version des gewaltsamen Todes des 47 Jährigen der Öffentlichkeit erst dann präsentieren, wenn sich die Emotionen der Menschen, die sich zu recht über den brutalen Polizeieinsatz aufregten, wieder gelegt haben und der gewaltsame Tod ganz in der Nähe vieler Menschen, die sich auf und am Rande des Marktplatzes befanden, großenteils wieder vergessen oder verdrängt ist.


Wir wissen von vielen tödlichen Polizeieinsätzen in Deutschland, dass am Ende Täter*innen in Uniform strafrechtlich gar nicht oder unverhältnismäßig „milde“ bestraft wurden. (Keine 2%)
Auch in Mannheim ist das nicht anders.


Näheres zur H 4, Wache in Mannheim, von wo die todbringenden Polizisten kamen.
Die H4-Wache, mitten in der Innenstadt Mannheims ist berüchtigt wegen brutaler Polizeigewalt und sexuellem Missbrauch gegen festgenommene Frauen.
1. Am Neujahrstag 1991 wurde in den Räumen der H4-Woche ein 39 jähriger Obdachloser durch Tritte eines Polizisten so schwer verletzt, dass er nach 4 Tagen an den Folgen eines Leberrisses starb. Im November 1992 wurde der 29 jährige Polizeitäter lediglich zu 10 Monaten Gefängnis mit Bewährung verurteilt. Siehe MM,, 26.11.1992
Der MM schreibt zu diesem Skandalurteil:
„Wie später auch die Kammer wertete der Anklagevertreter die Tat wegen der vorangegangenen Provokation als einen minder schweren Fall der Körperverletzung mit Todesfolge in Tateinheit mit Körperverletzung im Amt“. (MM, a.a.O.)
Angeblich hatten die 2 Festgenommen, einer der beiden war der später Getötete die festnehmenden Polizisten mit „Nazischweine“ und „Bullenschweine“ beschimpft.


„Wie später auch die Kammer wertete der Anklagevertreter die Tat wegen der vorangegangenen Provokation als einen minder schweren Fall der Körperverletzung mit Todesfolge in Tateinheit mit Körperverletzung im Amt“. (MM, a.a.O.)


Weiter heißt es im MM:
„Dem Vorsitzenden (Dr. Wolfgang Müller, Richter am Landgericht) zufolge durchsuchte der 29 jährige Polizist den Mann zunächst routinemäßig. Plötzlich habe der 39 jährige dem Beamten einen Stoß verpaßt und ihm ins Gesicht gespuckt. Da sei der Polizist ausgerastet. Er habe die Beherrschung verloren und dem Obdachlosen drei massive Tritte in den Oberbauch versetzt, die zu Rippenbrüchen und einem Leberriß geführt hätten. Zusätzlich habe der Angeklagte den 39jährigen noch mehrmals ins Hinterteil getreten“ (MM, a.a.O.)
(( Kommentar von mir dazu: Beleidigungen eines Festgenommenen rechtfertigen nicht die tödliche Brutalität des Polizisten. Außerdem ist die zitierte Passage des MM vielleicht ein unwahres Konstrukt. Im selben Artikel des MM steht auch:
„Im Revier waren dann (nach der Festnahme, H.S.) die beiden angeklagten mit den maulenden (!) Landstreichern allein“ (MM, a.a.O.)
(( Kommentar: maulende Landstreicher ist üble Hetze und so eine Passage steht in einem Artikel, der über eine lächerlich geringe Strafe, die gegen einen Polizeitäter verhängt wurde, der einen Menschen umgebracht hat, berichtet. Der Artikel klingt wie eine Rechtfertigung für dieses Urteil!


Interessant ist, dass ein Bericht aus dem Jahre 1991, als die Tat geschah, nicht im Marchivum von mir gefunden wurde. In dem Artikel, den ich damals gelesen aber jetzt leider nicht mehr gefunden habe, war zu lesen, dass der Arzt, der den Getöteten obduziert hatte, feststellte, dass der Polizist, mit ungeheurer Wucht getreten haben müsse, sonst wäre die Leber des Obdachlosen, der auch alkohol krank war, nicht gerissen!))


MM-Redakteur Jan Cerny zollt der H4-Wache Anerkennung und Bewunderung


Gut 1 Jahr nach dem gewaltsamen Tod des 39 Jährigen Obdachlosen in der H4-Wache, am 14.2.1992 schreibt der Redakteur Cerny im MM einen „Jubel-Artikel“ über die H 4-Wache.
Der Titel ist: „Harte Schule im Revier Innenstadt. „
Untertitel: „ Mannheims Polizeiwachen I: Großveranstaltungen und internationale „Kundschaft“


Der Artikel beginnt so:
Die H4-wache gilt unter den Polizisten in Mannheim als eines der schwersten Reviere. Dennoch hat erster Polizeihauptkommissar Rolf Suthmann keine Probleme mit der Besetzung der Planstellen. Schließlich gilt das Revier als eine zwar harte, aber gute Schule für den Polizeidienst.“


Ein paar Absätze weiter kommt dann folgende Passage, die wie ein Hohn auf die wirkliche Brutalität der Bullen der H4-Wache klingt:
„Und dann kommt ja der Alltag in einem Stadtteil mit rund 300 Lokalen und 60 Außenbewirtschaftungen. Es sind nicht nur angetrunkene Stadtstreicher, die in Gewahrsam genommen und in einer der zwei Zellen im Erdgeschoß des Reviers landen. Bis zu 60 Personen durchlaufen monatlich die Zellen, weil sie offensichtlich nicht mehr Herr ihrer Sinne sind und die die Polizei fürsorglich stundenweise in Obhut nimmt“ (MM, a.a.O.)

(( Kommentar, die „Obhut, die gut 11 Monate vorher für einen Obdachlosen tödlich endete!!))


"Revierführer" Suthmann wird zitiert:
„ Ich gehe jeder Beschwerde über zu hartes Anfassen durch einen meiner Kollegen nach, es ist aber heute Mode geworden, dass einige Leute nach einer Festnahme gleich eine Dienstaufsichtsbeschwerde einlegen; in der Regel kommt bei einer Untersuchung nichts dabei heraus.“


Sexuelle Nötigung in der H 4-Wache
In der H4-Wache ist es Jahre lang zu sexuellen Nötigungen an jungen Frauen gekommen. Unter anderem wurden festgenommene Frauen zu Nacktaufnahmen gezwungen.
Eine dort festgenommene Frau berichtet, dass sie auf der H4-Wache von Polizisten vergewaltigt wurde.
Höchstwahrscheinlich im Jahre 1994 wurden vom damaligen Polizeipräsidenten Feldmann 28 Polizisten des Reviers mitsamt Vorgesetzten beurlaubt. Siehe MM-Artikel „Ausschweifungen in der Polizeiwache“, 5.5.1994.
Im Jahre 1997 wurde wegen sexueller Straftaten auf der H4-Wache ein Polizist zu einer Freiheitsstrafe von 1 Jahr verurteilt, die zur dreijährigen Bewährung ausgesetzt war.

Siehe MM-Artikel, 17.6.1997

Hans Rudolf Schuh Initiative 2.Mai


Gemeinsam gegen Polizeigewalt
Reden der Kundgebungen gegen Polizeigewalt in Mannheim am 7.Mai 2022 * Bündnis 2.Mai * Arbeitskollegin * soziales Zentrum Ewwe longts * Interventionistische Linke, IL * Stadtrat Dennis Ulas, LiParTie * 3 RednerInnen von Copwatch Blackpower Frankfurt/M. * Teil der Demoparolen * Kommunistische Organisation * Klaus Dollmann VVN BdA Mannheim * Ankündigung wöchentlicher Kundgebungen bis zur Aufklärung des Totschlags * Sozialistische Frauenorganisation Zora Femizide beenden * Bündnis 2.Mai * DIDF



Schläger in Uniform
»Die erlauben sich immer mehr«
Mannheim: Nach tödlicher Polizeigewalt sprechen Zeugen und Angehörige. Hemmschwelle von Beamten sinkt. Ein Gespräch mit Yusuf As jW 6.Mai 2022