Während der Bahnstreiks für einen Tariffvertrag für Lokführer kam irgendwann ein Phänomän auf. Die relativ kleine Gewerkschaft der Lokführer GDL hat es geschafft die mediale Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Natürlich mussten dafür auch einige Züge stehen bleiben. Und nach denn ersten Forderungen und Angeboten beider Seiten ging es los. Die Tarifvorschläge wurde nicht mehr nur von der Bahn und der GDL geprüft, sondern es schloss sich fast die gesamte Medienlandschaft an. Aber damit war es nicht genug. Nachdem sich beide Seiten auf dem jeweiligen Standtpunkt verhärtet hatten kamen in den Medien die Streit-Experten zu Wort. Sie entwickelten Strategien und haben sich Streitszenarien ausgedacht. Dies ist ja eigentlich nicht schlecht. Aber leider ging es im Tarifkonflikt nur ums Spekulieren über möglich Positionen. Konkreter wird eine solche Sreitkultur z.B. bei Demonstrationen. Der 1. Mai in Berlin ist seit drei Jahren eher durch so etwas wie Eventcharakter gekennzeichnet. Die einen haben Lust auf action- die anderen laufen treu am McDonalds vorbei und sehen darin den kapitalistischen Feind. Lidl daneben erntet nicht einmal einen Spruch... Der Politologe Peter Grottian gründete 2002 die Initiative zur Repolitisierung des 1. Mai. Am Wochenende schätzte der Aktivist aus Berlin in einem TAZ - Interview die unterschiedlichen 1.Mai Demos ein.