Krieg in Videospielen TEIL 1 - This War of Mine öffnet neue Perspektiven in Kriegsspielen

ID 84377
 
Eine Rezension und Auseinandersetzung mit dem Spiel "This war of Mine", welches aus Zivilisten-Perspektive das Überleben im Krieg zum Thema macht und dabei aufwirft, was vielen Spielen des Genres fehlt:

Tiefe und Authenzität.


Weiteres zum Thema Krieg und weiteren politisch motivierten Themen in Videospielen kann man übrigens auch auf der Seite grenzgamer.com nachlesen.
Audio
13:35 min, 31 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 08.08.2017 / 12:24

Dateizugriffe: 57

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Wirtschaft/Soziales, Jugend, Kultur
Serie: CX - Corax - Medien - Netz
Entstehung

AutorInnen: tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 08.08.2017
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Auch wenn immer mal wieder Gegenstimmen laut werden, die wollen das solche Shooter- und Strategiespiele, die Krieg zum Thema haben, von den Bildflächen verschwinden: Kriegsspiele sind äußerst beliebt und weiter verbreitet als viele vermuten würden. Die Spielforschung fand da heraus, dass nahezu jeder Mensch – bewusst oder unbewusst – in irgendeiner Form schon in seinem Leben Kriegsspiele praktiziert hat oder immer noch praktiziert.


Damit sind natürlich nicht nur die Kriegsspiele vor PC oder Konsole gemeint. Denn auch "Schach" ist ein Kriegsspiel: Die Kriegsgegner stehen sich in Form der unterschiedlichen Einzelfiguren entgegen, die als Läufer, Turm, Bauer oder was auch immer entweder offensive oder defensive Züge ausführen können, womit eine Schlacht zwischen zwei Streitmächten simuliert wird.


In solchen Spielen geht es vor allem um die Spannung und die Möglichkeiten der Spieler, Macht auszuüben und Überlegenheit im "Gefecht" auszukosten. Das gilt auch für die Vertreter dieser Spiele in der virtuellen Realität. Die werden für viele dann jedoch problematisch, weil sie sich im Gegensatz zu Schach oder anderen Brettspielen, die das Prinzip und die Strategien von kriegerischen Ausinandersetzungen aufgreifen, dem Anspruch stellen, eine weitaus realistischere Darstellung der Szenerie zu schaffen.

Die Schwerpunkte der meisten Videospiele, die Krieg in ihren Fokus stellen, sind dabei Soldatentum und Pathos. Call of Duty, Battlefield, Medal of Honor und all die anderen Kriegsspiele kennen oft nur diese Perspektive. Wenige beschäftigen sich mit der der Zivilisten und Opfer des Krieges.


Denn, wie bereits gesagt, ist ein großes Element in Kriegsspielen der Wettkampf. Und Spieler wollen dabei auf der Seite der Gewinner stehen. Sich messen, Feinde besiegen, der Stärkere sein, alles, um am Ende heldenhaft zu siegen. Es geht um Ermächtigung...und um das kurze Gefühl der Omnipotenz.

Die Perspektive der Opfer impliziert aber schon von vorneherein ein Verlieren. Das Opfer kann nicht mehr gewinnen, es ist ohnmächtig, es wird beherrscht. Und Zivilisten und Opfer sind in einem Krieg immer gezwungen zu re-agieren. Zudem sind die Positionen im Gefecht unklar: Wer ist Feind und wer "Kamerad"? ...Aus Soldatenperspektive ist das vollkommen klar.


Trotzdem gibt es Spiele, die sich vielleicht gerade dadurch angespornt fühlen, eine andere Perspektive zu zeigen. Ein Beispiel dafür liefert das Spiel "This war of mine."

Kommentare
10.08.2017 / 12:27 AndreasB,
gesendet
wird gesendet im magazin osmose. gelungenes zwei-teiliges feature. vielen dank!