Sonderzüge in den Tod - 70.Jahrestag der ersten familienweisen Deportation deutscher Sinti und Roma im Mai sowie die Deportation der badischen, pfälzischen und saarländischen Jüdinnen und Juden im Okt 1940

ID 36590
 
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Dokumentation der Gedenkveranstaltung und Ausstellungseröffnung im Dokumentations- und Kulturzentrum der deutschen Sinti und Roma in Heidelberg am 12.Okt 2010
Die Ausstellung ist dort zu sehen bis 21.Nov
Audio
34:35 min, 32 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 26.10.2010 / 17:59

Dateizugriffe: 326

Klassifizierung

Beitragsart: Reportage
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, SeniorInnen, Arbeitswelt, Kinder, Jugend, Kultur, Politik/Info
Serie: sonar -aktuell-
Entstehung

AutorInnen: sonar aktuell
Radio: bermuda, Mannheim im www
Produktionsdatum: 12.10.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
weitere Informationen:

"Der Abtransport ging glatt vonstatten"
Aufsatz von Romani Rose, 2010

Vor 70 Jahren wurden erstmals deutsche Sinti- und Roma-Familien in das besetzte Polen deportiert. Die so genannte Mai-Deportation wurde zum Modell einer bürokratisch organisierten, menschenverachtenden Prozedur. Zugleich war sie die Generalprobe zum Völkermord an den Sinti und Roma Minderheit. Lesen Sie mehr dazu im Aufsatz von Romani Rose...
http://www.sintiundroma.de/content/downl...

http://www.sinti-roma-bawue.de

bisherige Sendungen in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der deutschen Sinti und Roma Baden-Württemberg, Rhomnokher Mannheim
http://www.freie-radios.net/portal/suche...

weitere ergänzende Infos:
Stellungnahme der Initiative "Zug der Erinnerung"

"Letztes Angebot" an NS-Opfer:
Überlebende der Reichsbahn-Beihilfe zum Massenmord erhalten 25 Euro

Einem "letzten Angebot" der DB AG haben sich die osteuropäischen Opfer der NS-Deportationen gebeugt. Die Überlebenden der Reichsbahn-Transporte in die Konzentrations- und Vernichtungslager hatten die DB AG um Unterstützung für ehemalige Häftlinge gebeten, die sich in hohem Alter befinden und hinfällig sind. Nach monatelangen Verhandlungen präsentierte der DB Vorstand Ende September ein "letztes Angebot". Wäre es nicht angenommen worden, sollten die Opfer leer ausgehen, berichten Verhandlungsteilnehmer.

Demnach entfällt auf die etwa 200 Tausend Überlebenden der Reichsbahn-Beihilfe zum Massenmord ein einmaliger Gesamtbetrag in Höhe von 25 Euro pro Person. Die 25 Euro werden von der DB AG auf mehrere Jahre verteilt, so daß das Unternehmen pro Jahr und Person lediglich 5 Euro abgeben will. Statt den Betrag zur individuellen Auszahlung zu bringen, wird er einer deutschen Stiftung übereignet. Sie entscheidet über die Verteilung, entwirft "Projekte" und erhebt Verwaltungskosten. Die Verteilung erstreckt sich auf Überlebende in Polen, der Tschechischen Republik, der Ukraine, in Weißrussland und Russland. In diesen Ländern lebt ein Großteil der Reichsbahn-Opfer unter sozial schwierigen Verhältnissen und erhielt niemals deutsche Entschädigungen.

Bei den im Juni 2010 begonnenen Verhandlungen hatten es die Unterhändler des DB-Vorstands abgelehnt, die Opfer aus den Deportationseinnahmen der Reichsbahn zu restituieren. Dieses Blutgeld (mindestens 445 Millionen Euro heutiger Währung) wurde nach Kriegsende weder von den Reichsbahn-Erben in der Bundesrepublik noch von den Rechtsnachfolgern in der DDR zurück gezahlt. Inklusive Zinsen ist ein Betrag von 2,2 Milliarden Euro aufgelaufen. Auch anfängliche Bitten um humanitäre Hilfe im Wert von ca. 150 bis 300 Euro je Opfer wiesen die Unterhändler des DB-Vorstands zurück. Ihr erstes Angebot lautete auf eine "Spende" im Gesamtwert von 5 Euro pro Deportationsopfer (1 Million Euro) und wurde bis Ende September auf einmalig 25 Euro (insgesamt 5 Millionen Euro) erhöht.

Die deutsche Bürgerinitiative "Zug der Erinnerung", die das Verhalten der DB AG als "soziale Nötigung" bezeichnet, prüft eine Klage vor internationalen Gerichten. "Schuld und Schulden der Bahn-Eigentümer sind weder finanziell noch moralisch abgegolten", heißt es in einer Stellungnahme des gemeinnützigen Vereins. "Die DB AG, das größte europäische Logistikunternehmen mit Milliardeneinnahmen, wird ihren Verpflichtungen nicht entgehen."

http://www.zug-der-erinnerung.eu/

Interview mit Hans-Rüdiger Minow
http://www.freie-radios.net/portal/conte...

weitere für AntifaschistenInnen und AntirassitenInnen lokale Informationen und Veranstaltungen:


http://mannheim.vvn-bda.de/
http://www.nds-fluerat.org/keine-abschie...
http://www.buendnisgegenabschiebungenman...
http://www.akjustiz-mannheim.de/


Berichte und Dokumentationen bei Arte:
http://videos.arte.tv/de/do_search/video...