Tage des Zorns Proteste und Revolten in der arabischen Welt – Gemeinsamkeiten und Unterschiede Junge libysche Oppositionelle sagen „NEIN zur ausländischen Intervention“ mit der Journalistin Karin Leukefeld

ID 40548
 
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Joachim Guillard
Zur Lage in Lybien und warum die Antikriegsbewegung gegen die Intervention und Bombardierung ist

Vortrag/Analyse/Reiseberichte von Karin Leukefeld
am Di. 19. April 2011 auf der DISKUSSIONSVERANSTALTUNG
in der Volkshochschule,Heidelberg

Veranstalter: Heidelberger Forum gegen Militarismus u. Krieg, Heidelberger Friedensratschlag und Palästina/Nahost-Initiative - in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Heidelberg.

Text des Infoblatts

Die erfolgreiche Protestbewegung in Tunesien und Ägypten breitete sich rasch aus. Von Marokko über Syrien und Irak bis Bahrain und Jemen gibt es seither Massenproteste und regelrechte Aufstände gegen soziale Missstände und für mehr Freiheit und Demokratie.
Ins Wanken gerieten dabei auch einige wichtige Verbündete des Westens.

In Bahrain intervenierten die Golfmonarchien, in Libyen gingen die Auseinandersetzungen rasch in einen Bürgerkrieg über.

Die NATO greift militärisch zugunsten der Aufständischen ein. Deutschland beteiligt sich (NOCH)nicht direkt an dem neuen Krieg.

Was bedeuten die Umwälzungen in der arabischen Welt?

Aus welchen gesellschaftlichen und politischen Kräften setzen sich die Bewegungen zusammen? Welche Ziele haben diese?

Welche Rolle spielen Deutschland und die EU?

Warum wird Libyen von der Nato bombardiert, die brutale Niederschlagung der Proteste in Bahrain und im Jemen jedoch toleriert?
Audio
01:12:54 h, 58 MB, mp3
mp3, 112 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 20.04.2011 / 01:57

Dateizugriffe: 307

Klassifizierung

Beitragsart: Reportage
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Arbeitswelt, Kinder, Umwelt, Jugend, Kultur, Politik/Info
Serie: sonar -aktuell-
Entstehung

AutorInnen: sonar aktuell
Radio: bermuda, Mannheim im www
Produktionsdatum: 20.04.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Die Referentin Karin Leukefeld ist freie Journalistin und Buchautorin. Sie berichtet aus den Ländern des Mittleren Ostens legt bei ihren Reportagen für Tages- und Wochenzeitungen sowie den ARD-Hörfunk den Schwerpunkt auf den Alltag der Menschen.
Sie lebt zum Teil in Syrien und war in der Zeit der Massendemonstrationen in Ägypten.


Veranstalter: Heidelberger Forum gegen Militarismus u. Krieg, Heidelberger Friedensratschlag und Palästina/Nahost-Initiative - in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Heidelberg.

Hintergrundartikel

Tage des Zorns, junge Welt, 2.4.2011
Zum Stand der Proteste in Nordafrika und der arabischen Welt

Wandel in Damaskus, junge Welt, 8.4.2011
Hintergrund. Seit zehn Jahren verändert sich Syrien, Reformen sind auf allen Ebenen angesagt. Sie greifen langsam, sind aber einschneidend


Deadly dust
Todesstaub: Uran-Munition und die Folgen
http://www.youtube.com/watch?v=GTRaf23TCUI


weitere Stellungnahmen von Antikapitalisten und Antiimperialisten:


Aufstände in der arabischen Welt
Was passiert in Nordafrika und im Nahen Osten? Antworten auf häufig gestellte Fragen
Niema Movassat
Seit einigen Monaten erleben wir in Nordafrika und im Nahen Osten eine gewaltige Aufstandsbewegung und einen großen Umbruch. Millionen Menschen sind auf die Straßen gestürmt gegen ihre Regime, haben in Tunesien nach 23 Jahren Herrschaft den Diktator Ben Ali und in Ägypten nach 31 Jahren Herrschaft den Diktator Mubarak vertrieben. In vielen weiteren Ländern kämpfen sie bis heute für den Sturz der Regime.

Dabei ergeben sich immer wieder Fragen: Was sind die Hintergründe der Bewegung? Was passiert in Saudi-Arabien, Bahrain und Iran? Wie steht Israel zu den Protesten? Welche Rolle spielt(e) der Westen, welche Politik verfolgt die Bundesregierung in Libyen? Welche Rolle spielen Frauen und welche sog. "Islamisten"? Handelt es sich um eine Facebook-Revolution? Wie wirken sich die Proteste global aus und was können wir hier in Deutschland tun, um die Menschen in der arabischen Welt zu unterstützen? Diesen und anderen Fragen wird im Folgenden nachgegangen. Das Papier kann gerne weitergereicht werden.


Download-Dokumente:

Umbruch in der arabischen Welt
Niema Movassat

http://www.antikapitalistische-linke.de/...


Nein zur Lüge des humanitären Bombardements! Nein zum Krieg gegen Libyen!

Seit Mitte März wird Libyen bombardiert. Unter dem Vorwand des Schutzes von Zivilisten werden nahezu täglich Raketen auf Ziele in allen Teilen des Landes abgefeuert. Immer mehr Berichte von zivilen Opfern, sowie zumindest als Kollateralschäden zerstörten Wohnhäusern und Straßen, dringen durch die weit verbreitete mediale Legitimierung und Verharmlosung des Kriegseinsatzes.
http://www.ot-gegenkrieg.de.vu/

IMI-Sonderseite Nordafrika
http://www.imi-online.de/2006.php?id=2276


Rassistische Arroganz
Domenico Losurdo lehrt Philosophie an der Universität Urbino
Zuerst erschienen in junge Welt vom 09.04.2011
http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0772_arr...


Kriegsziel “Regimewechsel” in Libyen: Bomben für Öl, Macht und Profit

Hinter Vokabeln wie “Flugverbotszone” und “humanitäre Hilfe” verbirgt die westliche “Interessengemeinschaft Öl, Macht und Profit” die eigentlichen Ziele der militärischen Intervention in Libyen. Ein Brückenkopf in Nordafrika ist für die NATO- Staaten von großer geopolitischen Bedeutung, zur Einflusssicherung auf die arabischen Revolutionen und bei der künftigen Macht- und Rohstoffverteilung in Afrika und im Nahen Osten.

Die UNO-Resolution 1973 war ein willkommener Türöffner für die Militärintervention der westlichen Staaten, aber die westlichen Strategen denken nicht daran, sich bei der Verfolgung ihrer Interessen mehr als notwendig an ihren Text zu halten. Am 15. April erklärte der französische “Verteidigungs”minister Gérard Longuet dem TV-Sender LCI, dass ihm klar ist, dass der Sturz Gaddafis nicht von einer UN- Resolution gedeckt ist. “Ich denke aber, dass es für die UNO von Bedeutung ist, wenn drei Großmächte ein und dasselbe sagen”, erklärte der Machtpolitiker.

Frankreich, Großbritannien und die USA benutzen die UNO gerne als Feigenblatt - notfalls werden die Kriegsziele aber auch im Alleingang oder gegen die UNO verfolgt. Ebenfalls am 15. April haben die Präsidenten Obama, Sarkozy und der britische Premier Cameron in einem gemeinsamen Zeitungsartikel, der in der “Times”, im “Le Figaro”, in der Washington Post” und der arabischen “al-Hayat” abgedruckt war, erklärt, dass sie den Krieg bis zum Abgang von Gaddafi fortsetzen werden. Dabei lässt man sich auch nicht von Mahnungen aus den BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika aufhalten, die vor einer weiteren Uminterpretation der UN-Resolution warnen. Bemühungen um einen Waffenstillstand, etwa von der Afrikanischen Union oder aus Südamerika, werden von den Kriegsherren der NATO ohne Diskussion vom Tisch gewischt. Waffenruhe und Frieden passen den “humanitären NATO-Kriegern” nicht ins Konzept.

Nachdem zu Beginn der westlichen Militärintervention eine “Koalition der Kriegswilligen” unter Führung von Frankreich, Großbritannien und den USAdie Bomben- und Raketenangriffe in Libyen übernommen hatte, ging das Kommando auf die NATO über. Der westliche Militärpakt setzt damit seine im November 2010 in Lissabon beschlossene neue Strategie um, die weltweite Interventionen zur zentralen Aufgabe der NATO erklärt hat. In Lissabon wurde die Europäische Union zum strategischen Partner für solche Kriegseinsätze erklärt. Dort rüstet man inzwischen zum Einsatz von Bodentruppen in Libyen, eine EU-Battle-Group unter Beteiligung der Bundeswehr steht Gewehr bei Fuß. Derzeit übt die EU massiven Druck auf die UNO aus, um von dort ein Mandat für die Absicherung humanitärer Hilfe zu bekommen, das zur Rechtfertigung des Militäreinsatzes gebraucht wird. Längst aber sind Spezialkommandos der USA, Großbritanniens und anderer westlicher Staaten in Libyen im Einsatz. Sie markieren Ziele für den Einsatz der Bomber und Raketen, rekrutieren Agenten und bilden die libysche Opposition militärisch aus. Der Westen rechnet mit einem längeren Krieg. Ob am Ende in Libyen die Installierung einer Regierung von westlichen Gnaden in Tripolis oder die Spaltung des Landes und die westliche Kontrolle über den Osten Libyens, die dortigen Ölressourcen und die Grenze zu Ägypten steht, sind zwei mögliche Varianten desselben imperialistischen Kalküls.

Text: Flugblatt der DKP-BaWü zum Ostermarsch

Kommentare
22.04.2011 / 18:12 sonar aktuell, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
teilweise gesendet
am 22.4.2011
 
22.04.2011 / 18:12 sonar aktuell, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
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am 22.4.2011