Die Protestbewegung in Brasilien steht vor grossen Herausforderungen.
Seit über 2 Wochen gehen täglich tausende Menschen auf die Strasse.
Auslöser der Proteste war die Erhöhung der Ticket-Preise für den öffentlichen Verkehr. Dort hat die Regierung mittlerweile eingelenkt und die Erhöhung zurückgezogen.
Trotzdem gehen die Proteste weiter. Unorganisiert, mit äusserst vielfältigen Forderungen, auf den Strassen sind meist junge, teils sehr politische, aber auch viele, bis vor kurzem komplett apolitische Menschen.
Das Feuer ist entfacht – Wie lange es weiterlodern wird, ist aber völlig unklar: Denn für die Durchsetzung konkreter, politischer Forderungen braucht es mehr als den gemeinsamen Frust über die herrschenden Zustände.
Das sagt die Brasilianerin Isabel Barros. Aufgewachsen in Sao Paolo, lebt die Soziologin seit mittlerweile 9 Jahren in der Schweiz.
Derzeit arbeitet sie als Sekretärin der Gewerkschaft UNIA in Neuchatel.
Wilma Rall hat sie gefragt, warum denn die Leute immer noch in Scharen auf die Strassen gehen, obwohl die Regierung die Erhöhung der Ticketpreise schon längst zurückgezogen hat.