A Classic Casestudy of Hunting for the Kudu and Returning with a Mouse. The Socio-Economic Impact of 1904-08 Genocide on Ovaherero and Nama People

ID 110861
1. Teil (Hauptteil)
AnhörenDownload
Webinar am 1.September 21 zu den Deutsch-Namibischen Genozid Verhandlungen
Israel Kaunatjike, Evelyn Mswetsa, Deodat Dirkse, Nandiuasora Mazeingo, Overherero Geoncide Foundation, OGF
und Sima Luipert, Nama Technical Comittee, NTC

https://kolonialgeschichtema.com/tag/nam...
https://kolonialgeschichtema.com/2021/06...
Israel Kaunatjike, Evelyn Mswetsa, Deodat Dirkse, Nandiuasora Mazeingo haben eine Petition gestartet mit der Forderung: Reparationen für Völkermord an Ovaherero & Nama für die Opfer NICHT für die Regierung! Petition unterstützen

Mehr über das Thema erfahren
Das Webinar wird von einem breiten internationalen Bündnis getragen, zu dem auch das Eine Welt Forum Mannheim gehört.

Mehr über das Thema erfahren

Teil unserer Geschichte
15/07/2021 MA Kolonialgeschichte

Geschichtswissenschaft, Politik und Museen haben lange Zeit die deutsche Beteiligung am Kolonialismus tabuisiert, bagatellisiert und beschönigt. Erst vor wenigen Jahren haben ernsthafte Bemühungen begonnen, sich der Vergangenheit zu stellen. Für eine Aufdeckung der historischen Tatsachen setzen sich seit einiger Zeit Initiativen an vielen Orten Deutschlands ein. Wir wollen auch in Mannheim zur Aufarbeitung und zu einer Diskussion über die Verantwortung Deutschlands beitragen und insbesondere auf lokale Bezüge in unserer Stadt hinweisen. Ab dem 16. Jahrhundert besetzten europäische Staaten Gebiete auf anderen Kontinenten und unterwarfen deren Bevölkerung für die Anlage von Plantagen, die Auswanderung von Siedlern und Siedlerinnen sowie den Abbau von Rohstoffen. Als Arbeitskräfte wurden Millionen afrikanische Sklavinnen und Sklaven über den Atlantik nach Amerika gebracht. Davon profitierten auch deutsche Kaufleute und das Kurfürstentum Brandenburg mit der Festung Groß Friedrichsburg im heutigen Ghana. 1884 besetzte das Deutsche Reich Land in Afrika, im Westpazifik, Mikronesien und China und etablierte dort bis zum ersten Weltkrieg Kolonien mit einem rassistischen Herrschafts- und Ausbeutungssystem.

Der Aufstieg Mannheims als aufstrebende Handels- und Industriemetropole des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts ist eng mit der Kolonialwirtschaft verbunden. Mannheimer Firmen profitierten von der kolonialen Ausbeutung, Personen aus Mannheim waren an massgeblicher Stelle an der Errichtung und Absicherung der Kolonialherrschaft beteiligt. Die Reiss-Engelhorn-Museen besitzen große Bestände von Kunst- und Kulturgütern, die in den Kolonien geplündert wurden.

Die Kolonialgeschichte wirkt bis in die Gegenwart hinein. Der koloniale Raubbau an Mensch und Natur bildet bis heute die Grundlage der andauernden globalen Ungerechtigkeit und der ungleichen Verteilung von Reichtum, Ressourcen und Macht. Die von den Kolonialisten in Umlauf gesetzten rassistischen Menschenbilder sind nicht verschwunden, sondern werden von rechten Bewegungen wieder neu belebt. Wir sind überzeugt, dass sie nur überwunden werden können, wenn wir uns mit ihrer Entstehung auseinandersetzen.
https://kolonialgeschichtema.com/2021/07...


Audio
01:48:24 h, 68 MB, mp3
mp3, 87 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 02.09.2021 / 12:20

Dateizugriffe: 1275

Klassifizierung

Beitragsart: Reportage
Sprache: english
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, SeniorInnen, Arbeitswelt, Kinder, Umwelt, Jugend, Kultur, Politik/Info
Serie: Grenzenlos
Entstehung

AutorInnen: Reinhard
Radio: bermuda, Mannheim im www
Produktionsdatum: 02.09.2021
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung
 
Download
Image
92 kB,
Anzeige neben Beitragsbeschreibung
Upload vom 02.09.2021 / 12:32
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
31. Aug. 2021 —

Liebe Unterstützer*innen, bitte nehmt am morgigen Webinar teil @:
https://zoom.us/webinar/register/WN_-OOq...
Mit diesem Link seid Ihr herzlich eingeladen zu unserem morgigen Vortrag am Mittwoch den 1.9.2021 um 19 Uhr (dt. & namibische Zeit). Wir, Sima Luipert (Nama Technical Committee) und Nandiuasora "Nandi" Mazeingo (Ovaherero Genocide Foundation) besprechen morgen die Deutsch-Namibischen Genozid Verhandlungen.

Der Titel des Webinars, welches auf Englischer Sprache stattfinden wird, ist: "A Classic Casestudy of Hunting for the Kudu and Returning with a Mouse. The Socio-Economic Impact of 1904-08 Genocide on Ovaherero and Nama People".

Wir melden uns im Laufe der Woche mit weiteren Nachrichten.

Koloniale Straßennamen von Windhoek bis Mannheim
Teil 1: AK Kolonialgeschichte Mannheim: Begrüßung, Geschichte und aktuelles zu den Straßenumbennungen, Teil 2: Vortrag von Naita Hishoono, Namibia Institut for Democracy, Teil 3: Naita Hishoono beantwortet einige Fragen, Teil 4: weitere Vorträge und Veranstaltungen des AK Kolonialgeschichte Mannheim
https://www.freie-radios.net/108645

Naita Hishoona Namibia - wem soll das Land gehören ?
Geschichte Namibias von der Berliner Konferenz 1848, wo die europäischen Kolonialmächte sich die Beute aufteilten bis zum Völkermord des deutschen Kaiserreichs 1904 bis 1908
Namibia Institute for Democracy
https://www.freie-radios.net/96063

Namibia Institute for Democracy

The Namibia Institute for Democracy (NID), founded in 1991, implements civic education, civil society development, socio-political survey and research, and anti-corruption programmes in Namibia. Current programmes include a domestic civil society election observation programme, political party training, civic and voter education, anti-corruption and study circle programmes.
https://www.nid.org.na/?alpha=a&star...

More partners of the Namibia Institute for Democracy
The Namibia Institute for Democracy (NID) has, since its inception, received funding for specific programs from the following institutions:
https://www.nid.org.na/about-us/partners

NamibiaFactCheck
https://namibiafactcheck.org.na/
Unterstützt von der Hanns Seidel Stiftung - Die Hanns-Seidel-Stiftung e. V. ist eine parteinahe Stiftung in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins mit Sitz in München, die der CSU nahesteht

https://www.rosalux.de/namibia-30
Namibia feiert dieses Jahr seinen 30. Geburtstag. Die Begehung dieses historischen Jubiläums bietet Anlass einen genaueren Blick darauf zu werfen, wie sich das Land seit dem überschwänglich gefeierten Tag der Unabhängigkeit gesellschaftlich und politisch entwickelt hat.

... Die Nachwirkungen der kolonialen Gewalt und des von Deutschland an der Bevölkerung in Süd- und Zentralnamibia verübten Genozids sind auch heute noch zu spüren. Im damals Deutsch-Südwestafrika genannten Gebiet lehnten sich die Ovaherero und Nama gegen koloniale Herrschaft und Enteignung auf. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen. Bis 1908 waren 80 Prozent der Ovaherero und 50 Prozent der Nama infolge von Hunger und Durst, Überarbeitung und fehlendem Schutz vor rauen klimatischen Bedingungen gestorben. Die deutschen Truppen trieben die Überlebenden in die wasserlose Omaheke-Wüste. Tausende weitere starben in Konzentrationslagern. Die übrigen beraubte man ihres Landes und Viehs und legte damit den Grundstein für die von struktureller Ungleichheit und Rassismus geprägten Landbesitzverhältnisse. ...
Wie schon Deutschland zuvor versuchte Südafrika, so viele Reichtümer wie möglich aus seiner Kolonie abzuschöpfen. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgte Südafrika seit den frühen 1920er Jahren eine aktive Siedlungspolitik in Namibia. Die weißen südafrikanischen Siedler*innen erhielten Land und Arbeit in der ehemaligen deutschen Kolonie, die verbleibenden deutschen Siedler*innen wurden in die Siedlerbevölkerung eingebunden, und man ermöglichte es ihnen, die südafrikanische Staatsbürgerschaft anzunehmen.

In Süd- und Zentralnamibia wurde die schwarze Bevölkerung in «Reservate» verbannt; die Südafrikaner*innen führten so die Praxis der Landenteignung fort, die ein Hauptmerkmal des deutschen Kolonialismus in Namibia war. Auch der zuvor kaum von der deutschen Kolonialherrschaft unterworfene Norden Namibias wurde nun vollständig in das Kolonialsystem eingegliedert. Zentrales Anliegen dabei war es, Arbeitskräfte für den Bergbau und die kommerzielle Landwirtschaft bereitzustellen. Die südafrikanische Verwaltung begründete damit das spezielle System von Wanderarbeit, das die Kolonialwirtschaft und die Gesellschaftsverhältnisse in Namibia bis 1990 prägte. Die Auswirkungen dieses Systems sind weiterhin spürbar, denn für den Großteil der namibischen Bevölkerung bleibt das Leben ein tagtäglicher Kampf. ...

In den letzten fünf Jahren sind in Namibia zudem neue Bewegungen entstanden, die sich mit postkolonialer Erinnerungspolitik auseinandersetzen, vor allem mit den Reparationsforderungen für den von Deutschland verübten kolonialen Genozid. Diese Gruppen von Aktivist*innen, die meist aus den Communities der Ovaherero und Nama kommen, haben die Regierungen Deutschlands und Namibias unter Zugzwang gesetzt, indem sie darauf drängen, dass Deutschland, die erste Kolonialmacht in Namibia, für den zwischen 1904 und 1908 begangenen Völkermord eine Entschuldigung ausspricht und Reparationen leistet. Zu den Aktivist*innen gehören traditionelle Autoritäten von betroffenen Gemeinschaften aber auch seit langem engagierte antikoloniale Aktivist*innen, Akademiker*innen und Künstler*innen. Sie fordern nicht nur Reparationszahlungen von Deutschland, sondern auch, dass Namibias eigenes nationales Narrativ vor allem dahingehend revidiert wird, dass darin der Widerstand der süd- und zentralnamibischen Bevölkerung gegen die Kolonialherrschaft und den Völkermord Anerkennung findet. ...
Man hört häufig, die Zivilgesellschaft Namibias sei nach der Unabhängigkeit relativ schwach entwickelt gewesen. Während 1987 noch 10.000 Arbeiter*innen zur 1.Mai-Demo im bedeutenden Township Katutura in Windhoek zusammenkamen, sind die Gewerkschaften und Bewegungen von Frauen, Studierenden und Township-Bewohner*innen seither scheinbar zum Stillstand gekommen. Doch ist das wirklich so? In welchem Zustand befinden sich heutzutage die communitybasierten sozialen Bewegungen und populären Proteste? Welche Verbindungen gibt es zwischen einer populären «Grassroots»-Politik, dem städtischen Jugendaktivismus und dem erinnerungspolitischen Aktivismus? Und worin besteht das Erbe, wenn es denn eins gibt, des früheren Community-Aktivismus und der Massenproteste, die in den 1980er Jahren dazu beigetragen haben, den Apartheidkolonialismus zu überwinden? Beobachter*innen und Aktivist*innen für soziale Gerechtigkeit sind sich darin einig, dass seit der Unabhängigkeit nicht annähernd genug dafür getan wurde, um Armut und Ungleichheit zu bekämpfen. Auch was die Kontinuitäten der Kolonialgeschichte in der postkolonialen Gegenwart betrifft, gibt es weiterhin viele fragliche Punkte. Doch Namibia ist zugleich auch ein vor Lebendigkeit sprühendes Land. Die namibische Gesellschaft @30 kann nicht nur auf Ebene der politischen Ökonomie verstanden werden. Das postkoloniale Namibia zeichnet sich durch eine ganze Bandbreite an Eigenschaften aus. Viele «traditionelle» Formen haben sich als widerstandfähig erwiesen, auch wenn man sie verändert und neu erfunden hat. Junge namibische Wissenschaftler*innen und Studierende widmen sich kritischer Forschung und innovativer Lehre. Im postkolonialen Namibia ist eine lebhafte Kulturszene entstanden, die sich intensiv mit Themen wie Erinnerungspolitik, Dekolonisierung und sozialer Gerechtigkeit befasst. In kritischen Print- und Onlinemedien und in spannenden künstlerischen Projekten haben die vorwiegend jungen namibischen Künstler*innen ihr kreatives Potenzial unter Beweis gestellt.

Die Beiträge in dieser Textsammlung beschäftigen sich mit grundlegenden Fragen zur Entwicklung Namibias im Bereich der politischen Ökonomie, der kulturellen Produktion, der gesellschaftlichen Verhältnisse und des Alltagslebens. Die Texte zeugen, genauso wie ihre Autor*innen, von der vielschichtigen, dynamischen Wirklichkeit des postkolonialen Namibias.


[Übersetzung von Utku Mogultay und Katharina Martl für Gegensatz Translation Collective]
https://www.rosalux.de/namibia-30


„Das ist alles nur geklaut …. Entschuldigung, das hab ich mir erlaubt“ – Die Prinzen im Kulturausschuss?

Stimmen aus dem Kulturausschuss vom 8. Juli 2021 zu den Benin-Bronzen in den Reiss-Engelhorn-Museen. Kapitel 1 „wenn es in der Tat um Raubkunstschätze oder Dinge

https://kolonialgeschichtema.com/